Lebensdaten
1780 – 1868
Geburtsort
Ellwangen
Sterbeort
Stuttgart
Beruf/Funktion
württembergischer Außenminister
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116148144 | OGND | VIAF: 67209543
Namensvarianten
  • Beroldingen, Joseph Ignaz Graf von
  • Beroldingen, Joseph Ignaz, Graf von
  • Beroldingen, Josef Ignaz von
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Zitierweise

Beroldingen, Joseph Ignaz Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116148144.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Paul s. (3);
    1823 Caroline Gräfin von Larisch-Moenich (Schlesien).

  • Biographie

    Von dem älteren Bruder seines Vaters in Speyer, Hildesheim und Wien erzogen, begann B. daselbst bei Sonnenfels das Rechtsstudium, trat dann aber ohne es zu beenden in die österreichische Armee ein und vertauschte sie 1803 mit dem württembergischen Heer. Als Adjutant des Prinzen Paul, seit 1806 König Friedrichs, ward er rasch Generalmajor und Kommandeur württembergischer Truppenteile unter Napoleon, in dessen Hauptquartier er als Verbindungsoffizier den russischen Feldzug mitmachte. Der Korse war von B.s unerschrockenem, ritterlichem Wesen eingenommen und verwendete ihn wiederholt zu wichtigen Missionen. In den Befreiungskriegen weilte B. als württembergischer Militärbevollmächtigter im Hauptquartier der Verbündeten und begann von hier aus seine diplomatische Laufbahn als Gesandter in London 1814/16. Von hier wurde er an den russischen Hof versetzt (1816-24), der durch die engen verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Petersburg und Stuttgart eine Schlüsselstellung der württembergischen Politik war. Es gelang ihm, das gespannte Verhältnis, das durch die von Wangenheim und Außenminister Wintzingerode vertretene Politik eines Zusammenschlusses der deutschen Mittelstaaten gegenüber den Großmächten entstanden war, zu bereinigen. Nach deren Entlassung wurde er 1823 zum Außenminister berufen. - Mit dem Königshaus schon durch seinen Vater in nahem, freundschaftlichem Verhältnis, vertrat er als Außenminister König Wilhelms I. reale, auf die Schaffung eines geschlossenen Staates Württemberg gerichtete, im Grunde passive Politik unter Betonung der wirtschaftlichen Seite. Süddeutsche Beziehungen, besonders zu Bayern und Österreich wurden stärker gepflegt als gesamtdeutsche, der Metternichsche Kurs, wenn auch gemäßigt, eingehalten. 1828 schloß B. einen Zollvertrag mit Bayern, die Begründung eines süddeutschen Zollvereins, führte dann aber auch die Verhandlungen zum Anschluß an den preußischen Zollverein (1829). Dem Kampf zwischen Regierung und liberaler Opposition in den 30er Jahren blieb er fern. Er suchte vielmehr zu beschwichtigen. Mit den Ständen in gutem Verhältnis, behauptete er 1848 zunächst sein Amt, war einige Monate Mitglied des Märzministeriums Römer, zog sich aber dann ins Privatleben zurück. Sein Haus in Stuttgart blieb Mittelpunkt des geistigen und gesellschaftlichen Lebens, häufig besucht von Diplomaten und dem württembergischen Königspaar.

  • Literatur

    Nekrolog, in: Schwäb. Merkur, 16.2.1868, S. 427/28;
    W. v. Eisenhart Rothe u. A. Ritthaler, Vorgesch. u. Begründung d. Dt. Zollvereins 1815 bis 1834, Akten d. Staaten d. dt. Bundes u. d europ. Mächte, hrsg. v. H. Oncken u. F. Saemisch, 3 Bde., 1934. - Eigene Archivstud.

  • Porträts

    Taschenb. d. neuesten Gesch., hrsg. v. E. Münch u. G. Bacherer, 1835, 2. T.

  • Autor/in

    Robert Uhland
  • Zitierweise

    Uhland, Robert, "Beroldingen, Joseph Ignaz Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 145 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116148144.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA