Lebensdaten
1790 – 1862
Geburtsort
Bozen
Sterbeort
Kufstein (Tirol)
Beruf/Funktion
Industrieller
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 13773946X | OGND | VIAF: 81884626
Namensvarianten
  • Kink, Franz
  • Cink, Franz

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Zitierweise

Kink, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13773946X.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Martin (1757–1827), aus Lindenberg b. Lindau/Bodensee, Zimmermann, 1790 Bürger v. B., entwarf Pläne f. e. neue Talfer-Brücke, 1793 Übersiedlung n. Innsbruck, 1809 Landesbrückenbaumeister in Lienz;
    M Ursula Widemann (1767–1840) aus Innsbruck;
    Ov Joh. Georg (1755–1818), seit 1798 Zimmermeister in B.;
    B Martin v. K. (österr. Adel 1869, 1800-77), Straßenbauing., Wasserbauer u. Städteplaner, beteiligt an d. Regulierungen v. Etsch, Rhein u. Donau sowie d. Grazer u. d. Wiener Stadterweiterung, führte 1869 nach d. Tode seines N Anton (s. 1) dessen Kufsteiner Zementfabrik fort u. erwarb 1875 d. Papierfabrik in Heinrichsthal/Mähren (s. L);
    - 1) 1819 Katharina (1784–1834), T d. Josef Troger, Weinwirt u. 1788-91 Bgm. in K., 2) Maria Mosser ( 1839);
    S aus 1) Anton (s. 1);
    N Julius v. K. (1848-1909), Papierindustrieller, baute d. v. s. Vater (Martin, s. o.) erworbene Papierfabrik zu e. d. größten Industrieunternehmen Mährens aus, 1892 Mitbegr. u. 1900-04 Präs. d. Zentralverbandes d. Industriellen Österreichs, seit 1907 Mitgl. d. Herrenhauses (s. L).

  • Biographie

    1811 trat K. nach Abschluß seiner Studien in Innsbruck als Wegmeisterpraktikant in die bayerische Baudirektion ein, wurde Polier, 1814 Wegmeistersubstitut in Werfen. Nach Übernahme in österreichische Dienste avancierte er im Wegmeisteramt Kufstein zum provisorischen Wegmeister (1814) und blieb von 1820 bis zum Eintritt in den Ruhestand (1846) definitiver Straßenmeister. Während seiner Tätigkeit erkannte K. die unterschiedliche Haltbarkeit des bei Wasserbauten vorwiegend verwendeten Seifenkalkes, welche er auf Verschiedenheiten bei der Auswahl des Rohmaterials, beim Brennen und in der Verarbeitung zurückführte. Nach 20jährigen aufwendigen Untersuchungen, bei denen sich K. auch eingehend mit den seit 1829 publizierten wissenschaftlichen Arbeiten über die Hydraulizität der Mörtel beschäftigte, fand er im Glemmtal bei Kufstein ein Kalkmergellager, das ihm seit 1842 als erstem Unternehmer in Österreich die fabrikmäßige Herstellung von Romanzement ermöglichte. Obwohl der „Kufsteiner Zement“ nicht die Güte seit 1796 produzierter englischen Sorten erreichen konnte, fand er rasche Anerkennung. Der Absatz des rasch expandierenden Betriebes stieg 1843-46 von 333 auf 26 240 (österreichische) Zentner; 16% wurden in Tirol, 7% nach Bayern verkauft, 77% gingen nach Österreich-Ungarn. Nach Erteilung der Landesbefugnis übergab K. 1847 das Unternehmen an den Sohn Anton und übernahm nur 1848 während dessen Militärdienst vorübergehend wieder die Leitung. – 1835-40 und 1849-53 widmete sich K. als Bürgermeister von Kufstein besonders der Verschönerung der Stadt, der Regulierung von Straßen, der Wasserversorgung sowie der Errichtung eines Schulfonds und ordnete in 2 Jahre langem persönlichem Einsatz das Stadtarchiv.

  • Werke

    Anleitung z. zweckmäßigen Benützung d. in Kufstein erzeugten hydraul. Kalkzementes, durchgehends auf Erfahrungen gegründet, 1844;
    Erfahrungen üb. d. Eigenschaften u. zweckmäß. Behandlung d. in Kufstein erzeugten hydraul. Zementes, 1849.

  • Literatur

    Ber. üb. d. 3. allg. Gewerbeausstellung in Wien 1845, 4. Lfg., 1846;
    Die Groß-Industrie Oesterreichs II, 1898, S. 5 ff.;
    Th. Pierus, Die Entwicklung d. Zementgroßgewerbes in Österreich, Festschr. d. österr. Ing.- u. Architektenver. z. Feier s. 75j. Bestehens, 1923;
    J. Slokar, Gesch. d. österr. Industrie u. ihrer Förderung unter Kaiser Franz L, 1914, S. 555;
    W. Heißel, Nutzbare Gesteine in d. Umgebung v. Kufstein, in: Kufsteiner Buch I, 1957, S. 171 ff. - Zu B Martin:
    A. Tarnawski, Kalk, Gyps, Cementkalk u. Portland-Cement in Österreich-Ungarn, 1887, S. 30, 216 f.;
    O. Stolz, Gesch.kde. d. Gewässer Tirols, 1936, S. 292 f.;
    V. Thiel, Gesch. d. Papiererzeugung im Donauraum 1940, S. 183;
    Amtsbl. d. Landeshauptstadt Klagenfurt 10, 1960, S. 91;
    |Wurzbach XI;
    - zu N Julius:
    Die Groß-Industrie Österreichs V, 1898, S. 32 f.;
    Festschr. z. Feier d. 25j. Bestandes d. Ver. österr.-ungar. Papierfabrikanten, 1898;
    Zbl. f. d. österr.-ungar. Papierindustrie 27, 1909, S. 102 ff.;
    Die Industrie 14, 1909, S. 1 ff.;
    F. Krawany, Gesch. d. Papierindustrie d. ehem. österr.-ungar. Monarchie, 1923, S. 42, 59, 64, 164;
    BJ 14 (L).

  • Literatur

    z. Gesamtfam. M. Schlechter, A. u. F. F., Zwei Lb., 1879;
    60 J. Tiroler Grenzbote, 1931, S. 34;
    R. Granichstaedten-Czerva, Btrr. z. Fam.gesch. Tirols, 1954;
    G. v. Strele, Die Anfänge d. Zementindustrie in Tirol u. ihre weitere Entwicklung in Österreich, in: Tiroler Wirtsch. in Vergangenheit u. Gegenwart I, 1951, S. 333 ff.;
    E. Lippot, Kufsteiner Chronik 788-1918, in: Kufsteiner Buch II, 1958, bes. S. 45 u. 48;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Hannes Stekl
  • Zitierweise

    Stekl, Hannes, "Kink, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 622-623 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13773946X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA