Lebensdaten
1581 – 1653
Sterbeort
Ulm
Beruf/Funktion
Goldschmied ; Münzmeister
Konfession
lutherisch?
Normdaten
GND: 129004421 | OGND | VIAF: 20750152
Namensvarianten
  • Kienlen, Hans Ludwig
  • Kienlen, Hans Ludwig (I)
  • kienlen, hans ludwig
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Kienlen, Hans Ludwig (I), Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129004421.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Marx I ( 1615), Goldschmied, 1568 Meister, seit 1571 in Ulm nachweisbar, nahm 1570/78 Auswärtige zu Lehrlingen an, später s. Söhne, S d. Hans (s. Einl.);
    M Maria Funck ( 1630);
    B Hans Ulrich (* 1575), seit 1590 Goldschmiedelehrling|in U., Verbleib unbek., Marx II (s. Gen. 2);
    - 1) Ulm 27.8.1622 Barbara (1596–1629), T d. Handelsmanns Georg Müller in U. u. d. Katharina Spon, 2) Ulm 27.4.1630 Regina ( 1662), T d. Stadtschreibers Wilhelm Schmid in Kaufbeuren;
    S aus 1) Joh. Adam (s. 3), S aus 2) Marx Ludwig (1634–1704), 1643 Goldschmiedelehrling b. K., dann Maler u. Radierer in U., Tobias (* 1635), Goldschmiedemeister 1659, Verbleib unbek., Hans Ulrich (1640–55), 1651 Lehrling b. s. Halb-B Joh. Adam I.

  • Biographie

    Noch nicht 11jährig wurde K. 1601 Lehrling bei seinem Vater und wanderte danach in die Fremde. 30jährig kehrte er nach Ulm zurück. Ob er in Italien oder in Frankreich (vielleicht in Lyon) gearbeitet hat, ist schwer zu entscheiden. Jedenfalls wurde ihm Mai 1621 vom Rat ausnahmsweise erlaubt, „daß er einem Welschen ein verdingt Handböcket und Uffguß von Silber machen mag“, obwohl er noch nicht Meister war. Doch hatte er die Meisterpüfung baldigst nachzuholen, was im August 1622 geschah. Zwei Werke höchster Qualität, von ihm mit vollem Namen signiert, sind in Museen in Stockholm und Amsterdam erhalten und zeigen deutlich, daß K. dem raschen Stilwandel in jenen Kriegsjahren zu folgen verstand. Ein silbervergoldeter Pokal von 1626 ist am klaren Stufenaufbau in der Art der manieristischen Spätrenaissance in vielerlei Technik überreich verziert mit zahlreichen Figuren und Anschwüngen, Karyatiden, Delphinen und Engelsköpfen. Auf dem Deckel, auf dem Medaillons von Fruchtgehängen umgeben sind, wurde wenige Jahre später die Figur König Gustav Adolfs von Schweden angebracht. Anders der silbervergoldete nackte Reiter (1630), dessen Pferd sich in barockem Schwung aufbäumt. Zugrunde lag ein italienisches Bronze-Bozetto, nach dem K. ein Meisterwerk voll plastischer Kraft schuf. – Werke, die mit ligiertem Monogramm HLK (beziehungsweise HK) gezeichnet sind, lassen sich anschließen; zwei silbervergoldete Schiffe, eines einst in Sankt Petersburg, eines seit 1937 im Ulmer Museum, bleiben gegenüber den vollsignierten Werken dem Dekorativen verhaftet. Gold- und Silberdukaten (von 1635/1640, HLK gezeichnet) gehen auf K.s Tätigkeit als Münzmeister zurück, die er 1635-40 zusammen mit seinem Bruder Marx ausübte.

  • Werke

    Weitere W Schiffe, s. Rosenberg, Meisterzeichen 4780 (HK ligiert), ähnlich wie 4781 (HLK ligiert), letzteres am Pokal v. 1626.

  • Literatur

    s. L z. Gesamtfam. ; H. R. Weihrauch, Ital. Bronzen als Vorbilder dt. Goldschmiedekunst, in: Stud. z. Gesch. d. europ. Plastik, Festschr. f. Theodor Müller, 1965, S. 273 f. (mit Abb. d. Reiters).

  • Porträts

    Zeichnung (nicht erhalten), 1653 (irrtüml. bezeichnet „1635“);
    danach Kupf. v. Marx Ludw. Kienlen (S), 1654 (Ulm, Stadtarchiv).

  • Autor/in

    Albrecht Rieber
  • Zitierweise

    Rieber, Albrecht, "Kienlen, Hans Ludwig (I)" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 584-585 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129004421.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA