Lebensdaten
erwähnt 1739, gestorben 1745
Geburtsort
vermutlich Görlitz
Sterbeort
Artern (Thüringen)
Beruf/Funktion
Bergbausachverständiger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 118561502 | OGND | VIAF: 13099275
Namensvarianten
  • Kern, Johann Gottlieb
  • Kern, Johann G.
  • Kern, Johannes Gottlieb
  • mehr

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Zitierweise

Kern, Johann Gottlieb, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118561502.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Philipp;
    M Joh. Sophia Bötzen.

  • Biographie

    Lebensdaten und Lebensweg von K. sind weitgehend unbekannt. Mit Sicherheit wirkte er zwischen 1739 und 1741 in Freiberg (Sachsen). Zuvor hatte er auf ausgedehnten Studienreisen ausländische Bergreviere, vor allem Salzbergwerke, befahren. Er war ein Schüler Johann Friedrich Henckels, eines Wegbereiters der Freiberger Bergakademie, und offenbar in allen Fächern der Bergbaukunde ausgebildet. Obschon kein Freiberger Bürger, wirkte K. 1739-41 als Bergmeister und sächsischer Edelsteininspektor der Freiberger „Roten Grube“ und Vorsteher der Grube „Vereinigtes Feld“ bei Halsbrücke. In dieser Zeit erteilte er Unterricht im Zeichnen und gab Einführungen in die Bergbaukunde und Aufbereitung, unter anderem für Winogradow und Raiser. Er ging 1741 als Salzfaktor zur Saline Artern in Thüringen, wo er bis zu seinem Tod verblieb. – K.s herausragende Leistung ist eng verbunden mit seiner Freiberger Lehrtätigkeit. Er verfaßte 1740 (oder früher) ein handschriftliches Lehrbuch „Ausführlicher und gründlicher Bericht vom Bergbau“, das ihm „bei seinen allhier gehaltenen mündlichen Unterweisungen einiger junger Leute in bergmännischen Wissenschaften“ diente. Ausgehend von Georg Agricolas „De re metallica“ (1556) und Balthasar Rößlers „Bergbauspiegel“ (um 1640 verfaßt, 1700 gedruckt), gelang K. eine neue systematische Klassifikation der Bergbaukunde in 6 Abschnitten, wobei er den zeitgenössischen technischen und wissenschaftlichen Fortschritten Rechnung trug und Theorie und Empirie ausgewogen zu behandeln wußte. Die 1765 gegründete Bergakademie – ohne geeignete bergbauliche Unterrichtsmittel – griff auf K.s Manuskript zurück und veröffentlichte es 1769, nachdem der im selben Jahr verstorbene Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm von Oppel es überarbeitet und ergänzt hatte. K.s Lehrbuch kann ohne Einschränkung als erstes montanwissenschaftliches Hochschullehrbuch bezeichnet werden.

  • Werke

    Ber. vom Bergbau, hrsg. v. F. W. v. Oppel, 1769, ²1772;
    Vom Schneckensteine od. d. sächs. Topasfelsen, hrsg. v. I. v. Born, 1776.

  • Literatur

    Ch. W. J. Gatterer, Verz. d. vornehmsten Schriftst. üb. alle T. d. Bergwesens, 1. Stück, ²1787, S. 22;
    C. Schiffner, Aus d. Leben alter Freiberger Bergstudenten II, 1938, S. 4;
    W. Herrmann, Bergrat Henckel, Ein Wegbereiter d. Bergak., 1962, bes. S. 106-12;
    M. Koch, Gesch. u. Entwicklung d. bergmänn. Schrifttums, 1963;
    H. Baumgärtel, Vom Bergbüchlein z. Bergak., 1965;
    Bergak. Freiberg, Festschr. ihrer 200-J.feier I, 1965;
    F. Kirnbauer, K.s Abh. vom Berg-Bau, 1973;
    H. Kunnert, Bergbauwiss. u. techn. Neuerungen im 18. Jh., in: Österr. Montanwesen, hrsg. v. M. Mitterauer, 1974, S. 181 f.;
    Pogg. I.

  • Autor/in

    Evelyn Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Evelyn, "Kern, Johann Gottlieb" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 521-522 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118561502.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA