Dates of Life
1518 – 1574
Place of birth
Dresden
Place of death
Torgau
Occupation
Arzt ; Naturforscher ; Botaniker ; Mineraloge
Religious Denomination
keine Angabe
Authority Data
GND: 118721852 | OGND | VIAF: 88614733
Alternate Names
  • Kentmann, Johann
  • Kenntmann, Johann
  • Kentmann, Johann
  • more

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Kenntmann, Johann, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721852.html [25.04.2024].

CC0

  • Biographical Presentation

    Kenntmann: Johann K. (Kentmann), Arzt und Physikus erst in Meißen, dann in Torgau, zugleich berühmter Sammler und Naturforscher des 16. Jahrhunderts. Geb. am 21. April 1518 zu Dresden, am 14. Juni 1574 zu Torgau, studirte K. auf verschiedenen Universitäten Medicin, begab sich hierauf nach Italien, wo er zwei Jahre lang in Padua zu seiner weiteren Ausbildung in der medicinischen Wissenschaft verweilte und kehrte dann in sein Vaterland zurück, um sich erst als praktischer Arzt in Meißen niederzulassen, später nach Torgau überzusiedeln. K. befaßte sich in eingehender Weise mit Mineralogie und Botanik, namentlich mit dem Einsammeln von Steinen und Pflanzen. Er darf als einer der ersten genannt werden, welcher eine systematisch geordnete große Sammlung von Mineralien anlegte und zugleich in dem ausgezeichneten Werke: „Nomenclator rerum fossilium, quae in Misnia praecipue et in aliis regionibus inveniuntur“, 1556, eingehend beschrieb. Von besonderem historischem Interesse ist das von K. gegebene Verzeichniß der 12 durch den Eislebener Bergbau in den dortigen Gruben unterschiedenen Gesteinslagen oberhalb des Todtliegenden, des lapis sterilis Kenntmann's, nämlich zuoberst: 1) Gneist (daraus später das Wort Gneiß entstanden ist), ein harter Stein von Erdfarbe; 2) Schwegel, weniger hart, aschfarbig; 3) Oberrauhstein, rauchhart und erdfarbig; 4) Zechstein, hart, dunkel, aschfarbig; 5) Unterrauhstein, rauh, hart, aschfarbig; 6) Splitterstein; 7) Oberfäule, weich, aschfarbig; 8) Mitterstein; 9) Unterfäule oder Schwöhle; 10) Dachstein, hart wie Marmor, aschfarbig; 11) Norwerk oder Kam, dunkelaschfarbig und 12) Kupferschiefer, welcher abgebaut wurde. Von weiteren Schriften Kenntmann's ist zu nennen: „Calculorum, quae in corpore ac membris hominum innascuntur genera XII; depicta, descripta“, 1565; „Regiment, wie man sich vor der Pestilenz hütten soll“, 1568; „Catalogus piscium fluvii Albis“ in Kreysig's Bibl. venaticorum. In Bezug auf die Versteinerungen, welchen K. gleichfalls seine Aufmerksamkeit schenkte, schloß er sich der Ansicht seines berühmten Zeitgenossen Konrad Gesner in Zürich an und war geneigt, dieselben eher für Naturspiele und zufällige Gestaltungen, als für Ueberreste von Pflanzen und Thieren zu halten. K. beschäftigte sich auch viel mit der bildlichen Darstellung von Thieren und Pflanzen, und hinterließ im Manuscript ein umfangreiches Kräuterbuch mit 600 naturgetreu colorirten Pflanzenabbildungen, welches als eine Zierde der Dresdener Bibliothek aufbewahrt wird.

    • Literature

      Poggendorff, Biogr. I, 1243. Jöcher, Gel. Lex., fortgesetzt von Rotermund III. Bd. 226.

  • Author

    Gümbel.
  • Citation

    Gümbel, Wilhelm von, "Kenntmann, Johann" in: Allgemeine Deutsche Biographie 15 (1882), S. 603 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118721852.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA