Lebensdaten
1879 – 1953
Geburtsort
Oberendingen Kanton Aargau
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Gründer einer apokalyptischen Sekte
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 105992674 | OGND | VIAF: 74329698
Namensvarianten
  • Keller, Johannes Emil
  • Celler, Johannes Emil

Orte

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Zitierweise

Keller, Johannes Emil, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd105992674.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann (1843–1924), S d. Klemens Moriz u. d. Anna Weibel;
    M Elisabeth Schmid (1842–1909);
    Seidenberg/Preußen 1907 Adele Pauline Anna Olga (1882–1930), T d. Adolf Hermann Seibt u. d. Adele Jaicard;
    1 S.

  • Biographie

    K. wanderte in jungen Jahren in die USA aus und empfing hier entscheidende religiöse Einflüsse durch John Alexander Dowie, einen Wunderheiler, der als Fundamentalist streng am biblischen Weltbild festhielt, als „Prophet Elias“ die nahe Wiederkunft Christi verkündete, und durch das „British Israel Movement“, das behauptet, daß die 10 „verlorenen Stämme Israels“ ihr assyrisches Exil verließen, nach Europa wanderten und hauptsächlich in den Angelsachsen fortleben, die damit als „Samen Abrahams“ Träger des Gottesbundes sind. K. übernahm und variierte diese Lehre, verband sie mit der apokalyptischen Naherwartung und verhieß als Prophet des letzten Zeitabschnitts den Gläubigen, die zur „ersten Liebe“ zurückkehren und ihren Gehorsam durch ein tägliches „Sich-Töten“ bewähren, daß sie Glieder der Brautgemeinde werden und nicht mehr den Tod, sondern die Leibesverwandlung bei der Wiederkunft Christi zu erwarten haben. K. ließ sich 1907 in Berlin nieder, gründete einen eigenen Verlag und warb in zahlreichen Broschüren und Büchern für seine Lehren. Er gewann vor allem unter den „Stillen im Lande“ Anhänger. Sie sammelten sich in eigenen Kreisen, die ohne Organisation und hauptamtliche Prediger ihr geistliches Leben in betont unliturgischen Gottesdiensten pflegen und sich nach außen als „Freie Christliche Gemeinschaft“ bezeichnen. Als sich die Parusie nicht einstellte und K. starb, schloß sich ein Teil seiner Anhänger anderen apokalyptischen Kreisen an.

  • Werke

    u. a. (alle o. J.) Der Sieg d. Reiches Gottes;
    Das Kommen d. Herrn in d. Erscheinung d. Menschensohnes;
    Das Kommen d. Herrn, die Erfüllung d. göttl. Verheißung;
    Das Zwölf-Stämmevolk Israel;
    Die 4 Weltreiche u. d. Reich d. Allerhöchsten, die beiden letztgenannten Titel wurden zusammengefaßt u. neu bearb. in: Das Reich Gottes;
    Die ganze Erlösung;
    Die Reinigung, d. Entwicklungsweg z. Geistesfülle.

  • Literatur

    K. Hutten, Seher, Grübler, Enthusiasten, 111968.

  • Autor/in

    Kurt Hutten
  • Zitierweise

    Hutten, Kurt, "Keller, Johannes Emil" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 461 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd105992674.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA