Keller, Hermann
- Lebensdaten
- 1851 – 1924
- Geburtsort
- Gießen
- Sterbeort
- Berlin-Dahlem
- Beruf/Funktion
- Wasserwirtschaftler ; Hydrologe ; Beamter ; Wasserbauer
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 116119160 | OGND | VIAF: 186847587
- Namensvarianten
-
- Keller, Hermann
- Keller, H.
- Celler, Hermann
- Celler, H.
- mehr
Biografische Lexika/Biogramme
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
Objekt/Werk(nachweise)
Orte
Symbole auf der Karte
Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.
-
Genealogie
V Wilhelm, Buchdruckereibes. u. 2. Bgm. v. G., S d. Karl Gottfried, Schneidermeister u. Tuchhändler in Naumburg/Saale, u. d. Joh. Rosine Besser;
M Christiana verw. Lichtenberger, T d. Pfarrers Christian Heinr. Christoph Soldan in Obernburg/Hessen u. d. Susanne Justine Hyll;
⚭ 1881 Auguste, T d. Geh. Oberbaurats Eduard Wiebe;
2 S, 2 T. -
Biographie
Nach der Reifeprüfung 1868 und nach Ende des einjährigen Militärdienstes war K. in Marburg und Biedenkopf zunächst als Baueleve tätig. 1870/71 nahm er am Kriege teil, nach dessen Ende er eine Zeitlang als Ingenieur im Eisenbahnbau tätig war. Seit 1875 besuchte er die Bauakademie in Berlin, 1877 bestand er die Bauführer- und 1878 die Baumeisterprüfung. Anschließend wurde er als Hilfsarbeiter in das Technische Büro des preußischen Ministeriums der öffentlichen Arbeiten berufen. Die nächsten Jahre brachten K. einen längeren Aufenthalt in Frankreich zum Studium von Wasserbauanlagen und eine Studienreise nach England. 1886 wurde ihm die Leitung der Schleusenbauten des Nord-Ostsee-Kanals bei Brunsbüttel übertragen. Von großer Bedeutung für sein späteres Wirken wurde, daß er 1889 der Deutschen Botschaft in Rom als technischer Attaché zugeteilt wurde und in den folgenden 3 Jahren Gelegenheit hatte, im klassischen Land der Wasserwirtschaft seine Kenntnisse zu ergänzen Die entscheidende Wendung erhielt sein berufliches Leben jedoch 1892, als er zum Vorsteher des Büros des preußischen „Ausschusses zur Untersuchung der Wasserverhältnisse in den der Überschwemmungsgefahr besonders ausgesetzten Flußgebieten“ ernannt wurde. Damit begann für K. eine Zeit fruchtbaren Schaffens auf dem Gebiet der Hydrologie. Der Frage nach den Ursachen der großen Hochwässer in den norddeutschen Strömen war nur beizukommen bei genauer Kenntnis aller gewässerkundlichen Grundlagen in diesen Gebieten. Mit ungewöhnlichem Arbeitseifer ging K. daran, die notwendigen Daten zu sammeln, zu bearbeiten und in der Form der sogenannten „Stromwerke“ zu veröffentlichen. In nur 9 Jahren wurden 4 große Stromwerke (Oderwerk, Memel-Pregel-Weichselwerk, Weser-Emswerk und Elbewerk) bearbeitet und herausgegeben. K. hatte nicht nur die Gesamtleitung, sondern verfaßte auch selbst große Teile der Stromwerke. – Nachdem K. 1901 Vortragender Rat im Preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten geworden war, wurde ihm 1902 die Leitung der neugegründeten Preußischen Landesanstalt für Gewässerkunde übertragen. Bis zu seinem Ausscheiden aus diesem Amt 1916 veröffentlichte er noch eine Reihe von hydrologischen Arbeiten, die wesentlich zum internationalen Ansehen der deutschen Gewässerkunde beitrugen. Er beschäftigte sich eingehend mit den Beziehungen zwischen Niederschlag, Abfluß und Verdunstung und kam, ausgehend von den Verhältnissen in einzelnen Flußgebieten, schon frühzeitig zu Vorstellungen über das Zusammenspiel dieser Wasserhaushaltsfaktoren in größeren Erdräumen. K. war zu seiner Zeit der führende Vertreter seines Faches, der bei der Planung und Durchführung aller größeren wasserwirtschaftlichen Unternehungen in Preußen mitwirkte und dessen fachlicher Rat von allen Seiten in Anspruch genommen wurde.|
-
Auszeichnungen
Geh. Oberbaurat (1904), Dr.-Ing. E.h. (TH Berlin u. Darmstadt 1906).
-
Werke
u. a. Wasserwirtsch. u. Hydrol., in: Zbl. d. Bauverwaltung, 1883;
Wasserhaushalt u. Wasserwirtsch., ebd., 1914;
Örtl. u. zeitl. Beziehungen zw. Niederschlag, Abfluß u. Verdunstung, ebd.;
Der Oderstrom, s. Stromgebiet u. s. wichtigsten Nebenflüsse, 1896;
Der Eibstrom, s. Stromgebiet u. s. Nebenflüsse, 1898;
Memel-Pregel-Weichselstrom, 1899;
Weser u. Ems, ihre Stromgebiete, 1901;
Die Hochwassererscheinungen in d. dt. Strömen, 1904;
Die Abflußerscheinungen in Mitteleuropa, in: Geograph. Zs., 1906;
Niederschlag, Abfluß und Verdunstung in Mitteleuropa, in: Jb. f. d. Gewässerkde. Norddtld.s, Besondere Mitt. 1, Nr. 4, 1906;
Ursprung u. Verbleib d. Festlandsniederschlages, ebd. 2, 1914. -
Literatur
W. Soldan, in: Zbl. d. Bauverwaltung, 1924 (P);
Pogg. VI. -
Autor/in
Wilhelm Friedrich -
Zitierweise
Friedrich, Wilhelm, "Keller, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 455-456 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116119160.html#ndbcontent