Lebensdaten
1888 – 1932
Geburtsort
Troppau
Sterbeort
Graz
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 125482434 | OGND | VIAF: 40341906
Namensvarianten
  • Keil Edler von Eichenthurn, Othmar
  • Keil von Eichenthurn, Othmar
  • Keil Edler von Eichenthurn, Othmar
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Keil von Eichenthurn, Othmar, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd125482434.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Fam. alteingesessener österr. Eisengewerke in T.: V Heinrich (Adel 1908), Eisengewerke;
    M Anna Brunner;
    1922 Elisabeth Krückel (* 1895).

  • Biographie

    K. studierte an der Bergakademie Freiberg bis 1915 Hüttenwesen und war anschließend einige Zeit als Stahlwerksassistent tätig. Probleme der Stahlherstellung, mit denen er hier bekannt wurde, und eine starke Neigung zu systematischer Lösung offener Fragen führten ihn zu B. Oberhoffer als Privatassistent nach Breslau. Dort konnte er an den grundlegenden Arbeiten über die Sauerstoffbestimmung in Eisenwerkstoffen mitarbeiten und promovierte darüber. Mit Oberhoffer ging K. an das Eisenhütteninstitut der TH Aachen, erhielt einen Lehrauftrag und veröffentlichte mehrere Arbeiten über die Sauerstoffbestimmung im Stahl, Desoxydationsvorgänge, Gußblock- und Gasblasenseigerung. 1921 wurde K. an die Montanistische Hochschule Leoben als ordentlicher Professor für Eisenhüttenkunde berufen. Er konnte in wenigen Jahren die durch den 1. Weltkrieg und den Zerfall der österreichisch-ungarischen Monarchie bedingte ungünstige Situation seines Faches entscheidend verbessern und insbesondere die Fachgebiete Metallographie, metallurgische Chemie und Werkstoffprüfung auf einen modernen Stand bringen. Seine Arbeiten und Publikationen der folgenden Jahre befaßten sich mit den Problemen des Elektrohochofens, der Elektrostahlerzeugung und den Zusammenhängen metallurgischer Verfahren mit dem Sauerstoffgehalt des Stahles. Ebenfalls ausgehend von der Sauerstofffrage, schuf K. die Grundlagen der wissenschaftlichen Gußeisenforschung in Österreich. Aus systematischen Forschungsarbeiten zur Herstellung von hochwertigem Gußeisen entwickelte er die „Schlackentrübe Theorie des Gußeisens“, welche durch ein halbes Jahrhundert von ihrer Aktualität und Brauchbarkeit nichts eingebüßt hat. Die modernen Impfverfahren zur Herstellung von hochwertigem Gußeisen und das Verständnis der Vererbung von Werkstoffeigenschaften der Gußlegierungen basieren auf der K.schen Theorie.

    K. wirkte sehr erfolgreich auf dem Gebiet der Hochschulreform, so daß zwischen den Fachhochschulen für Berg- und Hüttenwesen in Deutschland und Österreich völlige Angleichung und damit ein freizügiger Wechsel des Studienortes möglich wurde. Noch bedeutungsvoller war K.s Initiative zur Gründung des technisch-wissenschaftlichen Vereins „Eisenhütte Österreich“ als Zweigverein des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute. Dadurch war nicht nur die österreichische Eisenindustrie in allen fachlichen Angelegenheiten an die deutsche Eisenindustrie angeschlossen, sondern es flossen daraus auch erhebliche Mittel für die metallurgische Forschung nach Österreich. K. initierte den Gedanken der fachlichen Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Werken der österreichischen Eisenindustrie, der sich in vielen Belangen bis heute als sehr fruchtbar erwiesen hat.

  • Werke

    Veröff. in: Stahl u. Eisen.

  • Literatur

    Wiener Neueste Nachrr. v. 20.8.1932;
    Montanist. Rdsch., 1932;
    VDI-Nachrr. 12, 1932, Nr. 35;
    Stahl u. Eisen 52, 1932, S. 916;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Roland Mitsche
  • Zitierweise

    Mitsche, Roland, "Keil von Eichenthurn, Othmar" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 406-407 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd125482434.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA