Dates of Life
1836 – 1907
Place of birth
Dierdorf (Westerwald)
Place of death
Duisburg
Occupation
Maschinenbauindustrieller
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 137728468 | OGND | VIAF: 81875425
Alternate Names
  • Keetmann, Theodor
  • Keetman, Theodor
  • Ceetmann, Theodor
  • more

Relations

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Citation

Keetmann, Theodor, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137728468.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Wilhelm (1803–76), Pfarrer, seit 1864 Sup., S d. Joh. Janszon (1764–1827), Kaufm., führendes Mitgl. d. Herrnhuter Brüdergemeine in Hamburg, später in Neuwied, u. d. Louise Frieder. Bertheau;
    M Amalie (1809–94), T d. Friedrich Schild (1754–1838), Geh. Konsistorialrat, Pfarrer u. Sup. in Dierdorf; Vorfahren Salzsieder in Edam/Holland u. Speditionskaufleute in Hamburg;
    B Karl Heinr. Eduard (1840-n. 1910), Pfarrer u. Seminardir. in Uetersen (1873) u. Rheydt 1899-1908;
    Vt August, Teilh. d. Fa. J. P. Wichelhaus Sohn in Elberfeld, stellv. Vorsitzender d. Aufsichtsrats d. Duisburger Maschinenbau AG vorm. Bechem & Keetman;
    - 1) 1865 Julie, T d. Weinhändlers Bechem in Emmerich, 2) Ottilie, Wwe d. Ing. August Bechem ( 1873, s. NDB I), T d. Pfarrers Wortmann;
    1 S, 1 T aus 1), u. a. Wilhelm (* 1866), Mitgl. d. Vorstands d. Duisburger Maschinenbau AG, 2 T aus 2).

  • Biographical Presentation

    K. besuchte das Gymnasium in Duisburg bis zur Obersekunda. Eine kaufmännische Lehre bei der Rasselsteiner Hütte der Familie Remy in der Nähe von Neuwied schloß sich an. K. volontierte im Bankhaus eines Verwandten und erhielt danach eine Stellung in der Prinz Leopold-Hütte bei Wesel; der Besitzerfamilie Bögel gehörte zusätzlich die Isselburger Hütte. Bei seiner dortigen Tätigkeit machte K. die für seinen Lebensweg bedeutsame Bekanntschaft mit dem Ingenieur August Bechem. Beide waren einige Zeit bei Funcke & Elbers in Hagen tätig. 1862 erwarben sie gemeinsam eine kleine Maschinenfabrik in Duisburg und begründeten unter Kapitaleinsatz beider Familien die Firma Bechem & Keetman zur Herstellung von Walzen, Winden, Hebezügen, Ketten und anderen Geräten, wobei K. die kaufmännische Leitung übernahm. 1865 erfolgte eine Vergrößerung der Maschinenwerkstätte um das Doppelte; der Umsatz stieg in diesem Jahr auf 70 000 Rtlr (1863 32 000 Rtlr). Ende 1872 beschäftigte das Werk 200 Arbeitskräfte. Eine weitere Vergrößerung als Folge der Umsatzsteigerung machte 1872 die Umwandlung in eine AG, die „Duisburger Maschinenbau-AG“ notwendig. Den Vorstand bildeten K. und Bechem. Im gleichen Jahr wurde ein Werk zur Fabrikation von Hebezeugen und Schmiedestücken in Hochfeld bei Duisburg erworben. In der Folgezeit kaufte K. Patente, die zur Aufnahme neuer Erzeugnisse wie Gesteinsbohrmaschinen, Großkrananlagen und hydraulische Maschinen in das Produktionsprogramm führten. Dem Aufbau des Exports sollte der Eintritt in den Exportverband Deutscher Maschinenfabriken und Hüttenwerke AG Berlin (1891) dienen; nach wenigen Erfolgen löste sich der Verband jedoch 1897 auf. Von Anfang an hatte K. im Gegensatz zu anderen Vertretern des damals noch handwerklich arbeitenden Duisburger Maschinenbaus sein Absatzgebiet in größeren Räumen gesehen. So eröffnete die steigende russische Nachfrage dem Unternehmen 1897 die Möglichkeit zur Gründung der Tochterfirma „Jekaterinoslawer Maschinenbau AG“. K. widmete diesem Produktionsbetrieb bis zum Konkurs (1904), der wirtschaftliche, personale und politische Gründe hatte, einen wesentlichen Teil seiner Arbeits- und Finanzkraft. Er beteiligte sich an zahlreichen weiteren in- und ausländischen Unternehmen, unter anderem an der „Kasseler Waggonfabrik Wegmann, Harkort & Cie“ (seit 1882), der Niederrheinischen Hütte zu Duisburg (seit 1884), der Central-Aktiengesellschaft für Tauerei und Schleppschiffahrt zu Ruhrort sowie den kolonialen Gründungen „Siedlungsgesellschaft für Deutsch-Südwest-Afrika“ und „Rheinisch Bornesischer Handelsverein zu Barmen“. K. war ein sparsamer, vorsichtig disponierender Unternehmer von patriarchalischer Gesinnung. Neben dem Aufbau eines Großbetriebes mit zuletzt 1 000 Beschäftigten fand er noch Zeit für eine umfangreiche öffentliche und soziale Tätigkeit vor allem in Gremien der Stadt Duisburg. Nach seinem Tode kam es 1910 zur Verschmelzung der Duisburger Maschinenbau-AG mit 2 weiteren Maschinenfabriken zur Firma Deutsche Maschinenfabrik AG (DEMAG). Diese entwickelte sich in der Folge zu einem der führenden Maschinenbaukonzerne Deutschlands und Europas.

  • Awards

    GKR (1906).

  • Literature

    J. Reichert, Th. K., 50 J. Bechem & Keetman, 1912;
    Dt. Industrieztg. 32, 1913, S. 245;
    C. Matschoß, Ein Jh. Dt. Maschinenbau, 1919, S. 81 ff., S. 159 ff. (P);
    Werk 10, 1930, S. 332;
    J. Wilden, Gründer u. Gestalter, 1951, S. 151;
    W. Ring, Von d. Öllaterne z. Leuchtstoffröhre, 1954, S. 12.

  • Author

    Barbara Gerstein
  • Citation

    Gerstein, Barbara, "Keetmann, Theodor" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 391-392 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137728468.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA