Lebensdaten
1685 – 1769
Geburtsort
Willisau Kanton Luzern
Sterbeort
Münster (Schweiz)
Beruf/Funktion
Arzt ; Naturforscher
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 100072011 | OGND | VIAF: 37255105
Namensvarianten
  • Cappeler, Moritz Anton
  • Kappeler, Moritz Anton
  • Cappeler, Moritz Anton
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Porträt(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Kappeler, Moritz Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100072011.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Sebastian, Arzt in W., dann Stadtarzt in Luzern;
    M N. N.;
    1710 Maria Elisabetha Feer ( 1752);
    8 K (4 jung †), u. a. Christoph Timotheus (1726–73), Chorherr zu Münster.

  • Biographie

    K. studierte 1700-04 Philosophie und Medizin am Collegium Helveticum in Mailand (Dr. phil. 1704) und danach an der Akademie zu Pont-à-Mousson, Lothringen (doctor medicinae 1706). Nach kurzer ärztlicher Praxis in Straßburg war er 1707-10 beim kaiserlichen Heer in Italien. Er arbeitete zunächst als Feldarzt, bis er aufgrund von Erfolgen in der Belagerungs- und Festungsbaukunst nach dem Fall von Pescara (14.9.1707) zum Ingenieurhauptmann ernannt wurde. Bald darauf erhielt er einen Ruf als Professor der Medizin nach Neapel, den er jedoch ablehnte. Er nahm seinen Abschied und kehrte nach Luzern zurück, um auf Wunsch seines Vaters dessen Stadtphysikuspraxis weiterzuführen (1712-54). K. war langjährig Mitglied im Großen Rat und im Collegium medicum,|letzterem stand er zeitweilig auch als Dekan vor. Er stellte außerdem seine Erfahrungen und sein Wissen als Geometer und Topograph (Grenzfragen, Wildwasserkorrektionen) der Artillerieschule Luzern als Lehrer zur Verfügung. Seine bleibenden Verdienste beruhen in seinen zumeist erstmaligen Bestandsaufnahmen und Erforschungen der alpinen Bergwelt. K. schuf aus diesem natürlichen, eng miteinander verflochtenen Themenkreis heraus den Rahmen für das Vermessungswesen, die Gebirgskunde und die Kristallographie-Mineralogie als künftige eigene Wissensgebiete und beschrieb deren fachliche Substanz in grundlegenden, nur zum Teil veröffentlichten Arbeiten. Hiervon verdienen sein Werk über die Kristallographie und die Pilatusmonographie besondere Erwähnung. Die von K. außerdem betriebenen, durch seine Freundschaft mit Johann Jakob Scheuchzer angeregten botanischen Arbeiten blieben, wie auch verschiedene andere, vor allem medizinische und balneologische Arbeiten, im Manuskript und unvollendet.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Royal Society London (1726), d. Leopoldina (1730), Ehrenmitgl. d. naturforsch. Ges. v. Zürich (1762).

  • Werke

    Prodromus crystallographiae s. de crystallis improprie sic dictis, 1723, dt. Ausg., 1922 (hrsg. u. übers. v. K. Mieleitner);
    Descriptio atmosphaerae Lucernensis, in: J. J. Scheuchzer, De Helvetiae aeribus, aquis etc., 1729;
    Von d. Gletschern auf d. Grimselberg u. d. dortigen Krystallgruben, in: J. G. Altmann, Versuch e. histor. Beschreibung d. helvet. Eisgebirge, 1751;
    Pilatimontis hist., 1767.

  • Literatur

    F. J. Kaufmann, Der Pilatus, Btrr. z. geolog. Karte d. Schweiz, 1867, S. 29 f.;
    S. Günther, Die geophysikal. u. kartograph. Arbb. v. M. A. K., in: Mitt. f. Gesch. d. Med. u. Naturwiss. 7, 1908. S. 135-43;
    P. X. Weber, in: Gesch.freund 70, 1915;
    L. Weber, Die „Crystallographia“ d. Luzerner Arztes Dr. M. A. C., in: Schweizer. Mineralog. u. Petrograph. Mitt. 3, 1923, S. 113-52;
    L. P. Groth, Entwicklungsgesch. d. mineralog. Wiss., 1926, S. 4-241;
    Pogg. I, VII a Suppl. (unter Cappeler, W, L);
    Jöcher;
    R. Wolf, in: Biogrr. z. Kulturgesch. d. Schweiz III, 1860, S. 131-50;
    Hdb. d. Naturwiss. II, 1932, S. 290;
    P. Niggli, in: Große Schweizer, 1938, S. 270-77 (L, P);
    Lambrecht-Quenstedt;
    HBLS (P);
    E. Fueter, Große Schweizer Forscher, ²1941, S. 117-19 (W, L, P).

  • Autor/in

    Gaston Mayer
  • Zitierweise

    Mayer, Gaston, "Kappeler, Moritz Anton" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 138-139 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100072011.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA