Lebensdaten
1841 – 1927
Geburtsort
Wetter/Ruhr
Sterbeort
Berlin-Grunewald
Beruf/Funktion
Montanindustrieller
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 137712065 | OGND | VIAF: 81860413
Namensvarianten
  • Kamp, Wilhelm Heinrich
  • Camp, Wilhelm Heinrich

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Zitierweise

Kamp, Wilhelm Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137712065.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Hermann (1813–91), Hüttenbes., Gewerke d. Fa. Kamp & Co. in Wetter, die aus F. Harkorts Mechan.-Werkstätten hervorgegangen war, S d. Heinrich (s. 1);
    M Pauline Moellenhoff (1820–92) aus Hagen;
    Dortmund 1869 Clara (*1846), T d. Geh. Oberbergrats Carl Küper (1803–79) u. d. Louise Honigmann (T d. Bergamtsdir. Ehrenfried H., 1855, s. NDB IX);
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    Nach einem Volontärjahr bei der Firma Frieddrich Harkort jr. in Dortmunderfeld studierte K. 4 Semester am Gewerbeinstitut Charlottenburg und diente 1862 bei der Werft-Division in Danzig. Danach war er als Meister, Obermeister und Betriebsingenieur in verschiedenen Unternehmen in Horst, Witten, Ruez bei Aplerbeck und Dortmund tätig, bis er 1869 Betriebsdirektor der Burbacher Hütte wurde. 1872 kehrte er als Hochofenchef der Dortmunder Union nach Horst zurück. Von hier wurde er 1874 als Generaldirektor an die Spitze der Westfäl. Union nach Hamm berufen.

    Das Unternehmen war eine Neugründung und umfaßte ein halbes Dutzend bis dahin selbständiger Drahtwalzwerke. Trotz schwieriger Finanzierungsprobleme gelang es K., die Betriebe auf den modernsten technischen Stand zu bringen und der Firma eine Spitzenstellung unter den deutschen Walzdrahterzeugern zu sichern. Er war ein Schrittmacher des kontinuierlichen Drahtwalzens und der Weißblech-Produktion in Deutschland. Als der Siegeszug des Flußeisens die reinen Walzwerke zwang, sich an Hüttenwerke anzuschließen, brachte K. 1898 die Westfäl. Union in die Phoenix AG für Bergbau und Hüttenbetrieb ein und übernahm zunächst die technische Leitung, später den Vorsitz im Vorstand dieses Montankonzerns. Unter seiner ständigen Initiative wurde auch „der Phoenix“ neu ausgerüstet. Bekannt wurde K. in jenen Jahren besonders wegen des Widerstandes, den er, in Antithese zu den Bankvertretern im eigenen Aufsichtsrat, der Gründung des Stahlwerks-Verbandes entgegensetzte. Er setzte durch, daß der größte Roheisenverkäufer jener Zeit mit dem größten Roheisenkäufer verschmolzen werden konnte: 1906 ging der Hörder Verein, 1907 das Steinkohlenbergwerk Nordstern an die Phoenix AG über. Nach seiner Pensionierung wurde K. in deren Aufsichtsrat berufen (1908). – In Hamm war K. 25 Jahre lang Stadtverordneter. Er förderte die Schiffbarmachung der Lippe und war Vorstandsmitglied der Emscher-Genossenschaft.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (TH Breslau 1920), Ehrenmitgl. d. Ver. Dt. Eisenhüttenleute.

  • Literatur

    Geschichtl. Entwicklung u. gegenwärt. Stand d. Phoenix AG f. Bergbau u. Hüttenbetrieb in Hörde, Denkschr. z. 60j. Bestehen d. Unternehmens im J. 1912, 1912;
    Stahl u. Eisen 1927, S. 247 f. (P);
    VDI-Zs. 1927, S. 392;
    100 J. Westfäl. Union AG f. Eisen- u. Drahtindustrie, 1953. |

  • Quellen

    Qu.: Mannesmann-Archiv, Abt. Phoenix, Düsseldorf (P).

  • Autor/in

    Lutz Hatzfeld
  • Zitierweise

    Hatzfeld, Lutz, "Kamp, Wilhelm Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 88 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137712065.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA