Lebensdaten
1855 – 1918
Geburtsort
Bielitz (Österreichisch Schlesien)
Sterbeort
Bielitz (Österreichisch Schlesien)
Beruf/Funktion
Maschinenfabrikant
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 137666454 | OGND | VIAF: 81828101
Namensvarianten
  • Josephy, Gustav

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Zitierweise

Josephy, Gustav, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137666454.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Gustav (1820–57), aus Reppen b. Frankfurt/Oder, Textilmaschinenfabr. (s. ÖBL);
    M N. N.; B Adolf, Teilh. d. Fa.;
    N. N.;
    S Wolfgang (* 1888), Industrieller, errichtete 1947 in Linz d. Fa. als „Österr. Textilmaschinenfabrik G. Josephys Erben“ neu, liquidierte sie aber 1956, T N. N. ( Fedor Weinschenk, Teilh. d. Fa.).

  • Biographie

    J. besuchte die TH in Berlin. Nach Ableistung seines Militärdienstes und Teilnahme am Feldzug in Bosnien 1878 trat er 1879 in die väterliche Firma in Bielitz ein, die, bereits 1851 gegründet, 1857-73 von seinem Onkel Franz Biswanger und 1873-79 von seinem Bruder Adolf, der noch bis 1885 in der Firma verblieb, geleitet worden war. 1885 wurde J. Alleininhaber. In dem Unternehmen waren anfangs einfache Apparaturen, bald auch Krempeln und Schurmaschinen entwickelt worden. Maschinen für Spinnerei, Zwirnerei, Walke und Appretur, Luftbefeuchtungs- und Ventilationsanlagen wurden die Spezialartikel der Firma. 1876 waren Florteiler entwickelt worden, 1890 wurde eine Baumwollreinigungsmaschine hergestellt, Selfaktoren (Spinnmaschinen) wurden immer wieder verbessert (1888 Streichgarnselfaktoren mit dreifacher Spindelgeschwindigkeit, 1894 selbständige Abstellung des Selfaktors u. a.). Seit 1897 wurden Maschinen für Zementfabriken und Hartmüllerei produziert. Im 1. Weltkrieg stellte die Firma „Gustav Josephys Erben“ Maschinen für die Produktion von Ersatzfaserstoffen her und lieferte Maschinen für die vom türk. Kriegsministerium errichteten Militärtuchfabriken. Die Firma exportierte nach Skandinavien, Deutschland, Spanien, Italien, England, Brasilien, Kanada, nach dem Balkan und nach Ostasien. Sie war an Landesausstellungen und an den Weltausstellungen in Wien (1873) und Paris (1900) beteiligt. 1890 gründete J. eine Fabrikssterbekasse, 1892 eine Krankenkasse und begann 1901 mit dem Bau von Arbeiterwohnhäusern. 1911 trat sein Schwiegersohn Fedor Weinschenk als Juniorchef in die Firma ein. Nach J.s Tod führte dieser zusammen mit dessen Sohn Wolfgang das Unternehmen weiter. Zu diesem Zeitpunkt wurden etwa 900 Arbeiter beschäftigt und 250 Arbeitsmaschinen mit elektrischem Antrieb benützt. J. war Mitglied des Industrie- und Landwirtschaftsrates in Wien, des Zollbeirates des Handelsministeriums und der Permanenz-Commission für die Handelswerte der Zwischenverkehrsstatistik und des Außenhandelsverkehrs, außerdem Obmann-Stellvertreter des Zentralverbandes der Industriellen Österreichs und Landtagsabgeordneter.|

  • Auszeichnungen

    KR.

  • Literatur

    Die Großindustrie Österreichs, 1898, III, S. 87 ff. IV, S. 8 f.;
    Österreich auf d. Weltausstellung Paris 1900, 1900, S. 7 f., 73;
    Compaß, Finanzielles Jb. f. Österr.-Ung., 1904, II, S. 1142, 1146, 1149, 1152, Jg. 1913, III/1, S. 419 f., Jg. 1918, I, S. 907, IV, S. 429;
    Die Industrie v. 20.12.1918, S. 4;
    Bll. f. Gesch. d. Technik, 1932, H. 1, S. 56;
    Linz heute, Buch d. Stadt Linz, 1950, S. 125;
    E. M. Meixner, Wirtsch.gesch. d. Landes Oberösterreich II, 1952, S. 508.

  • Autor/in

    Edith Rigler
  • Zitierweise

    Rigler, Edith, "Josephy, Gustav" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 626 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137666454.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA