Lebensdaten
vermutlich um 1550 – 1610
Geburtsort
Schwäbisch Gmünd
Sterbeort
Tübingen
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13627126X | OGND | VIAF: 80644945
Namensvarianten
  • Jelin, Christoph
  • Jelin, Christof

Quellen(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Jelin, Christoph, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13627126X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Tübingen 1577/78 Margarete Schuber.

  • Biographie

    Wo J. seine künstlerische Ausbildung erhielt, ist unbekannt, doch hat er seine Kunst im Ausland, keineswegs bei einem der einheimischen Bildhauer gelernt. Sie läßt auf unmittelbare Kenntnis des niederländ. bzw. niederrhein. Stils schließen, der mit ihm erstmals Eingang in Württemberg gefunden hat. J.s künstlerische Stärke beruht auf einer besonderen dekorativen Begabung und einem glänzenden technischen Vermögen. Als früheste Arbeit werden Emporenreliefs in der Stuttgarter Schloßkirche genannt (1580/81). Der erste Monumentalauftrag dürfte die Grabtumba der Gfn. Eva Christina von Württemberg ( 1575) in der Tübinger Stiftskirche gewesen sein. Hier hält sich J. mit seiner Freude an üppigster Dekoration noch zurück, während er bei den Tumben des Hzg. Ludwig von Württemberg ( 1593; Auftragserteilung 1588, vollendet 1593) und der Hzgn. Dorothea Ursula ( 1583; begonnen 1593) in Tübingen gerade darin Hervorragendes geschaffen hat. Auf den mit minutiös ausgearbeiteten Reliefs geschmückten Tumben ruhen die Liegefiguren. Jede Einzelheit des Harnischs und der modischen Kleidung ist auf das Feinste ausgeführt, wogegen die Physiognomien unpersönlich dem Modeideal angeglichen sind. Büsten der Herzoginnen Dorothea Ursula und Ursula vom Neuen Lusthaus in Stuttgart (Schloß Lichtenstein) sind ganz in der Art der Tumbenfigur der Herzogin. Mit mehreren Epitaphien in reicher Ädikelumrahmung mit feingliedrigen Figuren, oft vor Landschaftshintergründen, setzte sich ein bisher im Herzogtum unbekannter Epitaphtypus durch. – J.s Skulpturenschmuck am unteren Portal des Tübinger Schlosses, das über dem Gebälk ein weitausladendes und hochaufgebautes Roll-, Schweif- und Beschlägwerkornament mit dem Herzogwappen in der Mitte zeigt, ist trotz hoher festlicher Schönheit und Feinheit in Anordnung und Ausführung doch noch ein Werk in Anschauung und Formen des vergangenen Jahrhunderts.

  • Werke

    Weitere W u. a. Epitaphe (sämtl. Tübingen, Stiftskirche) v. Dr. Wolfg. Breuning ( 1563, später ausgeführt), Prof. Dr. Jakob Schegk ( 1587), Gf. Gottfried v. Öttingen ( 1596), Gf. Wilhelm v. Waldeck ( 1598).

  • Literatur

    Th. Demmler, Die Grabdenkmale d. württ. Fürstenhauses u. ihre Meister im 16. Jh., 1910;
    A. Westermayer, E. Wagner u. Th. Demmler, Die Grabdenkmäler d. Stiftskirche zu St. Georg in Tübingen, 1912;
    W. Fleischhauer, Renaissance im Hzgt. Württemberg, 1971;
    ThB.

  • Autor/in

    Werner Fleischhauer
  • Zitierweise

    Fleischhauer, Werner, "Jelin, Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 389 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13627126X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA