Lebensdaten
1708 – 1762
Geburtsort
Schweidnitz
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Komponist ; Instrumentalist
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 123393116 | OGND | VIAF: 17407750
Namensvarianten
  • Janitsch, Johann Gottlieb
  • Janitsch, Giovanni Teofilo
  • Janitsch, J. G.
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Zitierweise

Janitsch, Johann Gottlieb, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123393116.html [06.10.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N.N., Tabak-Gefälleinnehmer;
    M N.N.;
    Berlin 1749 Joh. Henriette Eymer, Adoptiv-T d. Hofrats u. Bgm. Albrecht Emil Nicolai ( 1745) in B.;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    J. gehört zu den Musikern des Berliner Kreises um Friedrich II. Nachdem er die Dreifaltigkeitsschule seiner Heimatstadt absolviert hatte, vervollkommnete er seine dort begonnenen Musikstudien in Breslau, studierte aber 1729 auf Wunsch seines Vaters zunächst Jura in Frankfurt/Oder. Dort trat er mit Serenaden und Huldigungsmusiken erfolgreich hervor und ging 1733 als Sekretär in die Dienste des preuß. Ministers F. W. v. Happe. Bereits 3 Jahre später berief ihn Kronprinz Friedrich in seine kleine Ruppiner Kapelle, mit der er im gleichen Jahr nach Rheinsberg übersiedelte, um 1740 – was für seine besondere Befähigung als Instrumentalist spricht – als „Contraviolinist“ auch in die königl. Kapelle übernommen zu werden. Seit 1743 hatte J. außerdem die Tanzkompositionen für die jährl. Redouten bei den Karnevalsfestlichkeiten des Hofes zu komponieren und zu leiten, wie er auch die Chöre der Hofoper einstudierte und häufig mit Repräsentationsmusiken beauftragt wurde. Seine unter dem Einfluß C. H. Grauns und C. Ph. E.|Bachs stehenden Kompositionen, die traditionelle und neuartige Stilelemente miteinander verbinden, weisen J. als eine typische Erscheinung der Übergangszeit aus, wie sie das Bild der sogenannten Berliner oder norddeutschen Schule bestimmt. Auch gehört der versierte und wendige Musiker zu jenen Persönlichkeiten, die „durch Errichtung besonderer musikalischer Gesellschaften den Absichten ihres großen Monarchen beförderlich zu seyn“ (J. N. Forkel) bemüht waren und dadurch die öffentliche bürgerliche Musikpflege vorbereitet haben. Seine in Rheinsberg eingerichteten Freitags-Akademien, bei denen Berufsmusiker und Laien gemeinsam musizierten, setzte er in seinem Berliner Hause fort und schuf mit diesen regelmäßigen halböffentlichen Veranstaltungen eine der ältesten, allgemein anerkannten Berliner Orchesterkonzert-Reihen.

  • Werke

    Huldigungs- u. Trauermusiken, Serenaden, Kantaten, Symphonien, 2 Cembalo-Konzerte, Quartette, Trio-, Cembalo- u. Orgelsonaten.

  • Literatur

    F. W. Marpurg, Hist.-krit. Btrr. I, 1754;
    C. Mennicke, Hasse u. d. Brüder Graun, 1906;
    H. Uldall, Das Klavierkonzert d. Berliner Schule, 1928;
    H. Fuhrich, Ein schles. Musiker am preuß. Königshofe, in: Schlesien III, 1958;
    G. Frotscher, Gesch. d. Orgelspiels u. d. Orgelkomp., ²1959;
    W. S. Newman, The Sonata in the Classic Era, in: A Hist. of the Sonata Idea II, 1963;
    Eitner;
    C. Frhr. v. Ledebur, Tonkünstlerlex. Berlins, 1861;
    MGG VI (ausführl. W-Verz., L);
    Riemann.

  • Autor/in

    Thomas-M. Langner
  • Zitierweise

    Langner, Thomas-M., "Janitsch, Johann Gottlieb" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 333-334 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123393116.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA