Lebensdaten
1618 – 1663
Geburtsort
Sanne (Altmark)
Sterbeort
Lüneburg
Beruf/Funktion
Musiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 121188175 | OGND | VIAF: 22990937
Namensvarianten
  • Jacobi, Michael
  • Iacobi, Michael
  • Jacobus, Michael
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Zitierweise

Jacobi, Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121188175.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joachim, Pfarrer;
    M N. N., Pfarrers-T aus Salzwedel;
    B Joachim, Musiker u. Komponist in Stockholm, Balthasar, Gymnasialprof. u. gekrönter Poet in Worms;
    - Kiel 1650 Catharina, T d. Kaufm. Franz Holste in Kiel;
    4 S, 4 T;
    Ur-Groß-N Joh. Konrad (s. 1).

  • Biographie

    J. hatte, als er 30jährig ein Kantorat übernahm, von der Welt mehr gesehen als die meisten seiner Amtskollegen. Nach 3jährigem Aufenthalt in Stockholm immatrikulierte er sich 1641 an der Univ. Straßburg. Fast 2 Jahre studierte er hier Jura. Dann reiste er durch Frankreich, Italien (wo er seinen Unterhalt als Soldat verdient haben soll), die Niederlande und Dänemark. Seit 1647 läßt sich die Zusammenarbeit mit dem Liederdichter Johann Rist nachweisen, auf dessen Empfehlung hin J. 1648 zum Stadtkantor in Kiel ernannt wurde und 1651 das Amt des Kantors an St. Johannis in Lüneburg erhielt, das er bis zu seinem Tode innehatte. – Aus J.s Lüneburger Amtszeit haben sich zahlreiche für die Geschichte des prot. Kantorats aufschlußreiche Dokumente erhalten. Sie zeigen einerseits die Schwierigkeiten, vor denen ein Kantor in der Zeit nach dem 30jährigen Krieg stand; andererseits lassen sie erkennen, was ein aktiver und zielbewußter Musiker trotzdem erreichen konnte. So hat J. das für den Unterhalt der Schüler notwendige Straßensingen neu regeln lassen, die Errichtung von Stipendiatenstellen für Sänger durchgesetzt und die Verpflichtung von Instrumentisten erreicht. Ferner wurden die Notenbestände des Schulchors vermehrt, zahlreiche Instrumente wurden für die Kantorei angeschafft oder gestiftet, Passionsaufführungen lassen sich während seiner Amtszeit erstmals in Lüneburg nachweisen, und auch für Schultheateraufführungen hat sich J. mit Erfolg eingesetzt. – Als Kantor ist es ihm vornehmlich darum gegangen, moderne konzertierende Kirchenmusik aufzuführen; von seinen Kompositionen kennt man jedoch bisher nur die schlichten Liedsätze zu Texten von J. Rist.

  • Werke

    Musik zu J. Rists allegor. Schauspielen, Das Friedewünschende Teutschland, 1647, Das Friedejauchzende Teutschland, 1653;
    106 Melodien mit Generalbaß in Liederslgg. v. J. Rist, 1651-59;
    weitere Lieder in Slgg. v. J. R. Ahle, 1658, u. J. Schwieger, 1663;
    16 Gelegenheitskomp. (Vokalkonzerte f. Beerdigungen, Hochzeiten u. a.).

  • Literatur

    C. v. Winterfeld, Der ev. Kirchengesang, 1843-47;
    W. Krabbe, Johann Rist u. d. dt. Lied, Diss. Berlin 1910;
    E. Sommer, Wer schuf d. Lied „Sichers Deutschland, schläfst du noch“?, in: Jb. f. Liturgik u. Hymnol., 1956, S. 127-30;
    H. Walter, Musikgesch. d. Stadt Lüneburg, 1967 (W, L);
    MGG (W, L);
    Riemann Erg.bd.

  • Autor/in

    Martin Ruhnke
  • Zitierweise

    Ruhnke, Martin, "Jacobi, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 232-233 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121188175.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA