Lebensdaten
1816 – 1882
Geburtsort
Schwedt/Oder
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
preußischer Verwaltungsbeamter ; Parlamentarier
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117603538 | OGND | VIAF: 230644299
Namensvarianten
  • Jacobi, Ludwig
  • Jacobi, Ludwig Hermann Wilhelm
  • Jacobi, Ludwig Herrm. Wilh.
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Zitierweise

Jacobi, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117603538.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilhelm (1773–1845), Bgm. in Rathenow, dann Kammerrat in Sch., 1820 Geh. Regierungsrat u. Justitiar in Danzig, S d. Christian Wilhelm (1739–1809), aus Nauen, Stadtwundarzt in Spandau, u. d. Justine Juliane Wilken;
    M Anna Christine (1782–1862), T d. Rittergutspächters Samuel Burghardt ( 1812) u. d. Christine Kretschmer;
    B Karl (1805–46), Bgm. v. Danzig;
    Vt August v. Coway-Waterford gen. v. Perglas (* 1806), Schauspieler, 1841-55 Dir. d. Hoftheaters in Hannover (s. Kosch, Theater-Lex.);
    - Gumbinnen 1845 Amalie (1824–66), T d. Oberforstmeister Joh. Bernhard Junk in Gumbinnen u. d. Friederike Dolega v. Kozierowska;
    3 S, 3 T.

  • Biographie

    J. begann seine Laufbahn als Auskultator am Oberlandesgericht Posen, wurde 1840 zum Regierungsassessor ernannt und war|beim Regierungskolleg in Danzig tätig. Nach Stationen in Gumbinnen und Köslin wurde er 1844 nach Münster beordert und arbeitete dort bei der Generalkommission mit. Kurze Zeit war J. im Handelsministerium in Berlin; 1849 erfolgten Ernennung zum Regierungsrat und Versetzung nach Arnsberg, von wo aus er bis 1860 wesentlichen Einfluß auf die wirtschaftliche Entwicklung dieses Regierungsbezirks nahm. In seinem Buch „Das Berg-, Hütten- und Gewerbewesen des Regierungsbezirks Arnsberg“ (1857) machte J. die bürgerliche Gesellschaft und den Staat auf die mit der Industrialisierung zusammenhängende Aufgabe aufmerksam, diese geschichtliche Entwicklung „zum Wohle der Menschheit“ zu wenden. In diesem Bericht forderte er die Einrichtung von Arbeiterunterstützungskassen nach dem Vorbild der Knappschaft. Das Werk wurde als erste bedeutende Gesamtaufnahme des Raumes Arnsberg wichtig für die Expansion der Industrie wie auch später für die wirtschaftshistorische Forschung. 1860 erfolgte J.s Ernennung zum Geh. Regierungs- und vortragenden Rat im Ministerium des Innern in Berlin. 1863 geriet er in eine Intrige. Durch Indiskretion gelangte ein Brief, in dem er sich gegen die seiner Ansicht nach verfassungswidrige Preßverordnung von 1863 aussprach, an das Ministerium. Ihm wurde Feindseligkeit gegen die Regierung vorgeworfen. Politisch ultraliberale Einstellung wurde ihm nachgesagt. Auf seine Bitte hin wurde er an das Regierungskollegium Liegnitz versetzt. Einer Forderung des Handelsministers, J. an die Hauptbank Berlin zu übernehmen, sowie seiner eigenen Bitte um Beendigung der Verbannung wurde 1866 nicht stattgegeben. 1867 kandidierte J. im Wahlbezirk Grünberg-Freistadt als Liberaler erfolglos für den Reichstag des Norddeutschen Bundes. 1871 wurde er in den Reichstag gewählt, dem er als nationalliberaler Abgeordneter bis 1877 und dann noch einmal 1881/82 angehörte. Zeitweilig war er auch Landtagsabgeordneter. 1882 bat J. – er war zu der Zeit Geh. Regierungsrat in Liegnitz – um Entlassung aus dem Staatsdienst. J. ist als Förderer der Industrialisierung im Regierungsbezirk Arnsberg und in Schlesien anzusehen.

  • Werke

    Weitere W u. a. Das Wollengewerbe v. Grünberg in Vergangenheit u. Gegenwart, in: Schles. Provinzialbll. NF 6, 1867, S. 262-82.

  • Quellen

    Qu.: Geh. Staatsarchiv Berlin, Min. d. Innern, Rep. 77, Nr. 1365, Bl. 1-135.

  • Autor/in

    Barbara Gerstein
  • Zitierweise

    Gerstein, Barbara, "Jacobi, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 238-239 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117603538.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA