Lebensdaten
1878 – 1945
Geburtsort
Oberhausen
Sterbeort
Essen
Beruf/Funktion
Gewerkschafter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 11894410X | OGND | VIAF: 112167035
Namensvarianten
  • Imbusch, Heinrich

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Zitierweise

Imbusch, Heinrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11894410X.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Heinrich, aus Neviges, Tagelöhner;
    M Gertrud Brüner, aus Borbeck;
    B Hermann ( 1915), Gewerkver.sekr.;
    - 1908 Franziska Breddemann;
    6 K.

  • Biographie

    Nach Abschluß der Volksschule arbeitete I. bis 1905 auf verschiedenen Gruben im Ruhrgebiet. 1897 wurde er Mitglied des Gewerkvereins der christlichen Bergarbeiter. 1905 übernahm er die Redaktion der Zeitschrift des Gewerkvereins „Der Bergknappe“. Seit dieser Zeit war I. mit der Geschichte des Gewerkvereins und der christlichen Gewerkschaftsbewegung eng verbunden und hat diese Organisationen wesentlich mitgeprägt. 1919 wurde er Vorsitzender des Gewerkvereins. Als Zentrumsabgeordneter des Wahlkreises Westfalen-Süd wurde er in die Nationalversammlung und 1920-33 in den Reichstag gewählt. Als Befürworter eines sozialen Volksstaates gehörte er dem linken Flügel des Zentrums an. 1919-24 war I. auch Stadtverordneter von Essen.

    Als Reichstagsabgeordneter setzte I. sich für den Ausbau der Sozialversicherung, vor allem im Bereich des Bergbaus, ein. Er gehörte zu den „Vätern“ des Reichsknappschaftsgesetzes von 1923 und der Knappschaftsnovelle von 1926. I. war stellvertretender Vorsitzender des Reichskohlenrats und Mitglied des vorläufigen Reichswirtschaftsrats. 1929 wurde er zum Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der den Gesamtverband der christlichen Gewerkschaften, den Gesamtverband deutscher Angestelltengewerkschaften und den Gesamtverband deutscher Beamten-Gewerkschaften umfaßte, gewählt.

    Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 mußte sich I. der politischen Verfolgung durch die Emigration ins Saargebiet entziehen. Dort trat er aktiv für die Beibehaltung des Status quo (Verwaltung durch den Völkerbund) ein. Ein Entführungsversuch durch die SA mißlang. 1935 floh er nach Luxemburg, später nach Frankreich. 1937 wurde er von der deutschen Reichsregierung ausgebürgert und seine Familie für staatenlos erklärt. 1942 kehrte I. unerkannt nach Essen zurück, wo er sich bis zu seinem Tode verborgen hielt, um der Gestapo nicht in die Hände zu fallen.

  • Werke

    u. a. Ist e. Verschmelzung d. Bergarbeiter-Organisationen möglich?, 1906;
    Arbeitsverhältnis u. Arbeiterorganisationen im dt. Bergbau, 1908;
    Das dt. Knappschaftswesen, 1910;
    25 J. Gewerkver. christl. Bergarbeiter, 1910;
    Zur Lage d. Arbeiter im staatl. Bergbau an d. Saar, 1910;
    Der Bergarbeiter-Streik im Ruhrgebiet im Frühj., 1912 (weitere verm. Aufll.);
    Die Gelben in d. dt. Arbeiterbewegung, 1912;
    Die Saarbergarbeiterbewegung 1912/13, 1913;
    Die Tätigkeit u. Erfolge d. Gewerkver. christl. Bergarbeiter Dtld.s, 1915;
    Jugendl. Arbeiter im Bergbau, 1916;
    Arbeiterinnen im Bergbau, 1917;
    Die Brüder Imbusch, in: 25 J. christl. Gewerkschaftsbewegung, 1924;
    August Brust, 1924;
    Die Ordnung d. Verhältnisse zw. Arbeitgebern u. Arbeitnehmern, 1926.

  • Literatur

    W. Wiedfeld, Der Dt. Gewerkschaftsbund, 1933 (P);
    Rhdb. (P);
    Wenzel.

  • Autor/in

    Dieter Schuster
  • Zitierweise

    Schuster, Dieter, "Imbusch, Heinrich" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 144-145 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11894410X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA