Lebensdaten
1911 – 1957
Geburtsort
Halle/Saale
Sterbeort
Freiberg (Sachsen)
Beruf/Funktion
Braunkohlengeologe ; Paläontologe
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137673205 | OGND | VIAF: 81834262
Namensvarianten
  • Hunger, Richard
  • Hunger, Walter Richard
  • Hunger, Walther Richard

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Zitierweise

Hunger, Richard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137673205.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Richard (1880–1952), Bücherrevisor, aus Crottendorf/Erzgeb.;
    M Meta Müller (1883–1949) aus Ammendorf b. Halle;
    ⚭ Anneliese Klostennann (* 1918);
    2 S.

  • Biographie

    Nach dem Abitur (1932) studierte H. bis 1938 in Halle bei Joh. Weigelt, dem Erforscher der Fauna des Tertiärs (insbes. des Geiseltales), Geologie. Nach einem Zwischensemester in München (1935) bei H. Broili, der ihn entscheidend in die biologische Richtung der Geologie lenkte, promovierte H. 1938 in Halle mit der Arbeit „Über die Biostratonomie und Paläobotanik der Blätterkohlenvorkommen des eozänen Humodils des Zeitz-Weißenfelser-Reviers“ (Braunkohlenarchiv 51, 1939). Während seiner nur kurzen Assistententätigkeit beim Halleschen Verband zur Erforschung der Mitteldeutschen Bodenschätze und am Museum für Mitteldeutsche Erdgeschichte beschäftigte sich H. mit der Ausgrabung der Fauna des Tertiärs des Geiseltales bei Merseburg. Nach fünfjähriger, kriegsbedingter Unterbrechung nahm H., der 1945-50 das Museum für Mitteldeutsche Erdgeschichte in Halle leitete, die Ausgrabungen im Geiseltal wieder auf (1949) und leitete mit Arbeiten über die Braunkohlen des Zittauer Beckens seine über mehrere Jahre betriebenen pollenanalytischen Untersuchungen der Lausitzer Braunkohlen ein. Er übersiedelte 1950 als Assistent zur Bergakademie in Freiberg (Sachsen), dem Zentrum der Braunkohlenforschung, wurde 1951 Oberassistent am Institut für Brennstoffgeologie und übernahm 1952 dessen kommissarische Leitung. Mit der Schrift „Mikrobotanisch-stratigraphische Untersuchungen der Braunkohlen der südlichen Oberlausitz und die Pollenanalyse als Mittel zur Deutung der Flözgenese“ (1953) habilitierte sich H. 1953 auf dem von ihm wissenschaftlich entwickelten, im Hinblick auf die braunkohlenabhängige mitteldeutsche Energieversorgung auch wirtschaftlich bedeutsamen neuen Arbeitsgebiet und setzte – nach Ernennung zum Professor und Institutsdirektor – die Reihe namhafter Brennstoffgeologen wie Stutzer, Krejci-Graf und Jurasky in Freiberg fort. Neben den zahlreichen aus seiner wissenschaftlichen Arbeit hervorgegangenen Publikationen stellte H. auch der Öffentlichkeit sein Arbeitsgebiet durch eine Reihe populärwissenschaftlicher Darstellungen vor. Er übernahm – zusätzlich zur Tätigkeit an der Bergakademie – die Leitung der Abteilung Brennstoffgeologie des 1956 in Freiberg geschaffenen Deutschen Brennstoffinstitutes.

  • Werke

    Weitere W u. a. Stratigraph.-biostratonom. Ergebnisse d. Geiseltalausgrabungen 1949, in: Abhh. u. Berr. f. Naturkde. u. Vorgesch. 8, 1950;
    Zur Stratigraphie u. Fazies d. Lausitzer Braunkohlen, 1954;
    insges. 69 Veröff., davon 20 populärwiss. Aufsätze u. Bücher.

  • Literatur

    A. Watznauer, in: Bergak. 9, 1957, S. 324-26 (W, P);
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Hans Georg Schäfer
  • Zitierweise

    Schäfer, Hans-Georg, "Hunger, Richard" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 67 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137673205.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA