Lebensdaten
vermutlich 1345 – 1429
Geburtsort
Ravensburg
Sterbeort
Ravensburg
Beruf/Funktion
Kaufmann ; Politiker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136214665 | OGND | VIAF: 80598287
Namensvarianten
  • Humpis, Hans
  • Huntpis, Henggi
  • Huntpis, Hans
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Zitierweise

Humpis, Henggi, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136214665.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frick ( 1346), Amman in R., seit 1343 Landvogt in Oberschwaben als Vertreter Hzg. Stephans v. Bayern, S d. Ammans Conrad in R.;
    M Klara v. Engertwiler;
    Elisabeth, T d. Bürgers Johann Erler in R.; mindestens 5 K, u. a. Jos (gen. 1397-1442), Stadtamman u. Bgm. zu R., Regierer d. Großen Ravensburger Handelsges.;
    E Ital (Eitel) (gen. 1422-51, tot 1472), Bgm. zu R., Regierer d. Ges.

  • Biographie

    Seine Jugendjahre verbrachte H. ziemlich sicher als Kaufmann in den Handelsunternehmen seiner Familie. Wahrscheinlich gelangte er vor 1380 in den Rat seiner Vaterstadt und übernahm seit 1385 als Bürgermeister und Stadtamman während einer Reihe von Jahren eines der Spitzenämter der Reichsstadt (bis 1419). Spätestens 1385 begann seine politische Tätigkeit im Dienst der oberschwäb. Reichsstädte und des Bodensee-Städtebunds. Er begegnet als Unterhändler in Streitigkeiten der Städte Konstanz und Kempten mit dem Bischof von Konstanz und dem Abt zu Kempten, als Gewährsmann des Reichs und der Städte bei der Abrechnung der Judenentschädigungen (1385) und als Wortführer der Seestädte im Appenzellerkrieg. 1397 war er Mitglied der Ravensburger Patriziergesellschaft im Esel, die Beziehungen zu allen führenden Familien Südschwabens und der Nordschweiz unterhielt. In diesen Kreisen entstand, wohl infolge der Bedrohung der Handelsstraßen im Alpenraum, die erste bedeutende deutsche Privathandelsgesellschaft, die Große Ravensburger Handelsgesellschaft. Zu ihren Gründern gehörte, neben Angehörigen der Ravensburger Familie Mötteli und des Konstanzer Geschlechts Muntprat, auch H. (um oder bald nach 1400). Spätere Humpis|blieben bis um 1530 erste Regierer des für die gesamteurop. Wirtschaftsgeschichte bedeutenden Unternehmens, das für seinen Warenhandel die ital., südfranz. und span. Mittelmeerküsten einschließlich des Hinterlands bevorzugte, aber auch die Champagne, das Rhonegebiet, Flandern, den Niederrhein und Ostfranken, Österreich, Ungarn und Südpolen in seinen Geschäftsbereich einbezog. Während in der Frühzeit der Gesellschaft der Leinwandexport die Grundlage ihres Handels bildete, gewannen seit der Mitte des 15. Jh. andere Textilien und Fremderzeugnisse wie Seide, Pelze und Felle, Safran, Rohrzucker und Gewürze eine immer größere Bedeutung in ihrem Warenverkehr. Gleichzeitig setzte aber Stagnation ein, da sie Geldgeschäfte grundsätzlich ablehnte. Die Humpis wechselten in den Landadel hinüber und entfremdeten sich dem Kaufmannsberuf.

  • Literatur

    A. Schulte, Gesch. d. Großen Ravensburger Handelsges., 3 Bde., 1923 (Stammtafel u. P in I);
    A. Dreher, Das Patriziat d. Reichsstadt Ravensburg, 1966 (P);
    Hdb. d. in Bayern immatr. Adels III, 1952 (P). - H.sches Archiv im Gtl. Waldburgschen Archiv.

  • Porträts

    Epitaph in d. ev. Stadtkirche Ravensburg, zeigt H. mit Wappenschild in Kaufmannstracht, Abb. b. Schulte I, Dreher u. Adels-Hdb., alle s L.

  • Autor/in

    Alfons Dreher
  • Zitierweise

    Dreher, Alfons, "Humpis, Henggi" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 60-61 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136214665.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA