Lebensdaten
1864 – 1945
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Darmstadt
Beruf/Funktion
Rechtshistoriker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117045608 | OGND | VIAF: 61595045
Namensvarianten
  • Hübner, Rudolf
  • Hübner, Rudolf
  • Huebner, Rudolf
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Zitierweise

Hübner, Rudolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117045608.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Emil (1834–1901), Prof. d. klass. Philol. in B., S d. Julius (s. Gen. 1);
    M Marie (1839–96), T d. Joh. Gustav Droyson ( 1884), Historiker (s. NDB IV), u. d. Marie Mendheim;
    Ov Hans (s. 1);
    B Heinrich (1869–1945), Porträtmaler (s. ThB), Ulrich (1872–1932), Maler, Prof., Vorstandsmitgl. d. Berliner Sezession, an Monet geschulter Impressionist mit ausgesprochen dt. Note, malte bes. Wasser- u. Winterlandschaften u. atmosphär. klare Hafenbilder (s. ThB);
    Schw Marie ( Paul Matthiaß, 1856–1913, preuß. Gen.-Lt., Oberquartiermeister u. Chef. d. Landesaufnahme);
    - Bonn 1895 Mathilde (1873–1961), T d. Waffenfabrikbes. Fritz Weyersberg (1832–81) in Solingen u. d. Auguste von Recklinghausen;
    2 S, 2 T, u. a. Herbert (* 1897), Gen. d. Flieger, Gisela (⚭ Rudolf Smend, * 1882, Prof. d. Rechte).

  • Biographie

    H. studierte Geschichte und Rechtswissenschaft in Berlin, 1 Semester in Straßburg. Während dieser Studienzeit knüpfte er Freundschaften mit Ulrich Stutz, Hans Schreuer, vor allem aber mit dem Germanisten Andreas Heusler, die alle seinen wissenschaftlichen Lebensweg mitbestimmen sollten. Doch für seine Ausbildung stand er unter dem maßgebenden Einfluß Heinrich Brunners. Seine Dissertation „Donationes post obitum und die Schenkungen mit Vorbehalt des Nießbrauchs im älteren deutschen Recht“ (1888) weist ihn bereits als scharfsinnigen Rechtshistoriker aus, wenn er auch noch für seine Beweisführung sich wesentlich auf die heute nicht mehr voll aufrecht zu erhaltende Lehre Brunners von der Bedeutung der traditio cartae beim Grundstücksgeschäft stützt. Aus seinen im Auftrag Brunners erstellten Regesten der fränkischen Gerichtsurkunden (ZSRGG 12, 1891, und 14, 1894) erwuchs dann seine Habilitationsschrift „Der Immobiliarprozeß der fränkisch Zeit“ (1893), die ein umfassendes Bild entwirft, aber mehr im Sinne eines Zustandsbildes, als unter der Blickrichtung prozeßrechtlicher Entwicklungsprobleme. Seine Verbindung mit Heusler führte ihn zum Werke Jacob Grimms, dem er 1895 durch eine Studie „Jacob Grimm und das deutsche Recht“ und neben Heusler durch die Mitherausgeberschaft der um ⅓ aufs feinfühligste gegenüber der Diktion Grimms vermehrten 4. Auflage der „Deutschen Rechtsaltertümer“ (2 Bände, 1895) seine besondere Hochachtung zollte. 1895 begann auch sein Weg als akademischer Lehrer, zunächst als Extraordinarius in Bonn, dann als Ordinarius in Rostock (1904), Gießen (1913), Halle (1918) und schließlich Jena (1921). Der Schwerpunkt seiner Arbeit blieb die deutsche Rechtsgeschichte, der er noch mehrere Reden und Aufsätze, aber vor allem sein Hauptwerk widmete: „Grundzüge des deutschen Privatrechts“ (1908, ⁵1930, englisch 1918), das in den weiteren Auflagen immer mehr Handbuchcharakter annahm und ein für H.s wissenschaftliche Wesensart besonders markantes Denkmal wurde. Es gehörte zur Standardliteratur. Von dem Augenblick an, in welchem unter den Stürmen des 1. Weltkriegs die Bismarcksche Verfassung, unter der er aufgewachsen war, zusammenbrach, meldete sich der Verfassungsrechtler H. zu Worte. Der Einheit des Reiches und der Parlamentarisierung des Staatslebens widmete er mehrere Abhandlungen; besonders aber beschäftigte er sich unter dem Einfluß des Werkes seines Großvaters J. G. Droysen mit der Frankfurter Nationalversammlung von 1848|

  • Auszeichnungen

    Dr. phil. h. c. (Rostock 1919).

  • Werke

    Weitere W Karl Frdr. Eichhorn u. s. Nachfolger, in: Festschr. H. Brunner, 1910;
    Die ordentl. Kontribution Mecklenburgs in ihrer geschichtl. u. rechtl. Bedeutung, in: Festschr. O. v. Gierke, 1911;
    mehrere Artikel in: Hoops Reallex. d. german. Altertumskde., 1914;
    Dtld.s Einheit u. Einigkeit in Heer u. Staat, Rede, 1915;
    Die parlamentar. Regierungsweise Englands in Vergangenheit u. Gegenwart, in: Recht u. Staat, 1918, H. 10;
    Die engl. Rev. v. 1649, in: Schrr. d. dt. Ges. f. Pol. d. Univ. Halle, 1920, H. 1;
    Wert u. Bedeutung d. Vorlesungen üb. dt. Rechtsgesch., 1922;
    Die Mediatisierungsfrage i. d. Frankfurter Nat.-verslg., 1923;
    Der Vfg.entwurf d. 17 Vertrauensmänner, in: Festschr. Ed. Rosenthal, 1923;
    Die nat. Einheitsbestrebungen v. 1848–63, Btr. z. Hdb. d. dt. Staatsrechts, 1930;
    Goethe als Kenner u. Liebhaber d. Rechtsgesch., 1932. Hrsg.: J. G. Droysen, Aktenstücke u. Aufzeichnungen z. Gesch. d. Frankfurter Nat.verslg., 1924;
    ders., Briefwechsel, 2 Bde., 1928 f.;
    ders., Historik, Vorlesungen üb. Enz. u. Methodol. d. Gesch., 1937, ²1943.

  • Literatur

    H. Schultze-v. Lasaulx, in: ZSRGG 66, 1948, S. IX-XXXII.

  • Autor/in

    Hermann Schultze-von Lasaulx
  • Zitierweise

    Schultze-von Lasaulx, Hermann, "Hübner, Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 717-718 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117045608.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA