Lebensdaten
1857 – 1913
Geburtsort
Görlitz
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Bibliothekar
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 117011401 | OGND | VIAF: 27837214
Namensvarianten
  • Hortzschansky, Adalbert
  • Hortzschansky
  • Hortzschansky, A.
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Zitierweise

Hortzschansky, Adalbert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117011401.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adalbert (* 1818), Polizeidirigent, später Bgm. in G., S d. Benjamin Gottlieb, Justizkommissar u. Notar in G., u. d. Maria Magd. Jannasch;
    M Anna Frankfurter aus Breslau;
    1895 Clara Platz;
    2 T.

  • Biographie

    H. studierte in Halle zunächst Geschichte und promovierte bei E. Dümmler 1883 mit einer quellenkritischen Untersuchung zur mittelalterlichen Kriegsgeschichte (Die Schlacht an der Brücke von Bouvines am 27. Juli 1214). Weiterhin veröffentlichte er in dieser Zeit mehrere Arbeiten zur Erschließung der provinzialsächs. Geschichtsquellen, führte aber zunächst ein wechselvolles und eingeschränktes Leben als Schulamtsanwärter in Merseburg und als Hauslehrer auf Rittergütern in der Nähe von Freyburg a. d. Unstrut und bei Wittenberg. 1885 ließ er sich in Halle nieder und trat 1887 als Hilfsarbeiter bei der dortigen Universitätsbibliothek ein. Damit hatte er das ihm angemessene Tätigkeitsfeld gefunden. Seine Laufbahn als Bibliotheksbeamter führte ihn 1891 an die Königliche Bibliothek nach Berlin, 1899 nach Göttingen und im gleichen Jahre noch nach Marburg, von wo er 1904 nach Berlin zurückberufen wurde. Als Herausgeber der von der Königlichen Bibliothek veröffentlichten bibliographischen Jahresverzeichnisse der Universitätsschriften und der Schulprogramme und als Katalogführer erwarb er sich erste Verdienste; 1907 wurde er zum Professor, 1908 zum Oberbibliothekar ernannt. Als Paul Schwenke 1904 die Herausgabe des „Zentralblatts für Bibliothekswesen“ übernahm, wurde H. sein engster Mitarbeiter in der Redaktion. Der von beiden gemeinsam herausgegebene „Berliner Bibliotheksführer“ (1906), der erstmals einen Gesamtüberblick über das vielfältige Bibliothekswesen Berlins bot, ist ein weiteres Zeugnis dieser fruchtbaren Zusammenarbeit. Im „Zentralblatt“ hat H. die laufende Bibliographie der Fachliteratur (Neue Bücher und Aufsätze zum Bibliotheks- und Buchwesen) ausgebaut und diese monatlichen Listen 1904-12 in der jährlich als Beiheft des „Zentralblatts“ erscheinenden „Bibliographie des Bibliotheks- und Buchwesens“ vereinigt. Er ist damit zum Begründer der modernen bibliothekswissenschaftlichen Fachbibliographie geworden. Aus Vorträgen ging 1908 sein Buch „Die Königliche Bibliothek zu Berlin“ hervor, in|dem er die historische Darstellung mit der der damaligen Organisation der Bibliothek verknüpfte und sich so noch an ältere Vorbilder der Bibliotheksgeschichtsschreibung hielt. Aber er bemühte sich auch, allgemeingeschichtliche Zusammenhänge aufzuzeigen, und strebte in Längsschnitten zu genetischen Überblicken. Als die Berliner Königliche Bibliothek zur führenden Büchersammlung Deutschlands aufstieg, wurde er, 80 Jahre nach Friedrich Wilken (1828), ihr erster neuerer Historiograph.

  • Werke

    Weitere W Aus d. Pfarrarchiven d. Prov. Sachsen, in: Neue Mitt. a. d. Gebiet d. hist.-antiquar. Forschungen 17, 1889;
    Heinr. Pertz’ Berufung z. Oberbibliothekar d. Kgl. Bibl. in Berlin, in: Btrr. z. Bibl.- u. Buchwesen, P. Schwenke … gewidmet, 1913. -
    Hrsg.: Lombard. Urkk. d. 11. Jh. a. d. Slg. Morbio auf d. Kgl. Univ.bibl. zu Halle, 1890 (mit M. Perlbach);
    Jb. d. Dt. Bibliotheken, 1909 ff. (seit 1904 Mitarb.).

  • Literatur

    P. Schwenke, in: Zbl. f. Bibl.wesen 30, 1913;
    K. Bader, Lex. dt. Bibliothekare, 1925.

  • Porträts

    Phot. (Berlin, Dt. Staatsbibl.).

  • Autor/in

    Hans Lülfing
  • Zitierweise

    Lülfing, Hans, "Hortzschansky, Adalbert" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 646-647 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117011401.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA