Dates of Life
1854 – 1936
Place of birth
Ansbach
Place of death
München
Occupation
Orientalist
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116976055 | OGND | VIAF: 69696232
Alternate Names
  • Hommel, Fritz

Objekt/Werk(nachweise)

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Citation

Hommel, Fritz, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116976055.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Friedrich (1813–92), Bezirksgerichtsrat in A., Hymnologe u. Liturgieforscher, Freund u. Berater v. Wilh. Löhe in Neuendettelsau, S d. Kanzleischreibers Wilhelm in Fürth u. d. Eva Maria Wirth;
    M Therese (1825–79), T d. Verlagsbuchhändlers Samuel Gottlieb Liesching (1786–1864) in Stuttgart u. d. Louise Haakh;
    Ur-Gvv Georg Wilh. Frdr. (1757–1824), aus Pappenheim, Advokat, Meister vom Stuhl d. Freimaurerloge in Fürth, natürl. S d. Reichserbmarschalls Friedrich Ferdinand Gf. zu Pappenheim (1702–93) u. d. Maria Agatha Hummel;
    - Neuendettelsau 1881 Apollonia (1857–1944), T d. Amts- u. Kirchendieners Peter Kaus in Kriftel b. Frankfurt/M. u. d. Margaretha Hofmann;
    6 S, 2 T, u. a. Rudolf (1887–1950), Forschungsreisender in China, Hildebrecht (* 1899), Prof. d. klass. Philol. in Tübingen, Hedwig-Elisabeth ( Theodor Dombart, 1884–1969, Prof. f. Baukunst in München, s. Kürschner, Gel.-Kal. 1966).

  • Biographical Presentation

    H. studierte in Leipzig und trat nach der Promotion in die Dienste der Hofbibliothek in München. 1877 habilitierte er sich für Semitische Sprachen, wurde 1885 Extraordinarius und 1892 Ordinarius. Auch nach der Emeritierung 1925 setzte er seine anregungsreichen Vorlesungen an der Universität München noch jahrelang fort. – Einer der hervorstechendsten Wesenszüge H.s war sein Streben nach universaler Beherrschung des weitgesteckten Forschungsgebietes der Orientalistik. Er war ein ausgezeichneter Kenner der Keilschrift-Literatur, ebenso war er in der altarabischen Poesie, in den ägyptischen Pyramidentexten, in den alttürkischen Inschriften heimisch. Ganz besondere Verdienste hat er sich um die alt-südarabischen Inschriften erworben. Niemals wollte er dabei nur ein Erforscher der Sprachen sein, sowenig er die grundlegende Bedeutung der Philologie unterschätzte. Sein Interesse setzte aber stets dann mit besonderer Stärke ein, wenn es nach Überwindung der sprachlichen Schwierigkeiten galt, die historischen und die kultur- und literaturgeschichtlichen Probleme zu lösen.

    Schon als Student übernahm es H., eine äthiopische Handschrift herauszugeben. Diese Arbeit erschien noch vor seiner Dissertation „Die Namen der Säugetiere in den semitischen Sprachen“. Dann wandte er sich mit immer größerem Erfolge den Sprachen und der Geschichte des alten Zweistromlandes zu. Die reifste Frucht dieser Arbeiten war seine „Geschichte Babyloniens und Assyriens“ (1885), heute gewiß in vielen Einzelheiten überholt, aber wegen ihrer reichen Materialsammlungen noch immer unentbehrlich. – Die Zahl der oft grundlegenden Bücher und Zeitschriftenaufsätze, die H. seit 1890 veröffentlichte, ist überaus groß. Wichtige Handbücher für den Unterricht schuf er in seiner „Südarabischen Chrestomathie“ (1893) und seinen „Sumerischen Lesestücken“ (1894). Einzelprobleme der Wissenschaft behandelte er in seinen „Aufsätzen und Abhandlungen“ (3 Bände, 1892–1901) und seinen „Beiträgen zur morgenländischen Altertumskunde“ (1920 folgende). Dem Alten Testament und dem Volke Israel im Rahmen der Umwelt widmete er seine „Altisraelitische Überlieferung in inschriftlicher Beleuchtung“ (1897). Im letzten Jahrzehnt seines Lebens schenkte er der Wissenschaft vor allem seinen Abriß der „Geschichte Südarabiens“ (1927) und sein großangelegtes Hauptwerk, die „Ethnologie und Geographie des Alten Orients“ (1926), das auf lange Zeit hinaus das Standardwerk für alle volks- und landeskundlichen Forschungen auf dem Gebiete des alten Vorderasiens bleiben wird.

  • Literature

    Orientalist. Stud., Festschr. z. 60. Geb.tag F. H.s, 1917 (P);
    E. Weidner, in: Archiv f. Orientforschung 11, 1936 (P).

  • Author

    Ernst Weidner
  • Citation

    Weidner, Ernst, "Hommel, Fritz" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 591-592 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116976055.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA