Lebensdaten
um 1415 – 1471
Geburtsort
Danzig
Sterbeort
Hapsal (Estland)
Beruf/Funktion
Bischof von Ösel ; Diplomat
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13766219X | OGND | VIAF: 81824284
Namensvarianten
  • Hoenstein, Jodocus
  • Jodocus von Ösel
  • Jodoc von Ösel
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Zitierweise

Hogenstein, Jodocus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13766219X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Die Fam. Hoenstein, benannt nach einem d. vielen Orte Hohenstein, kommt schon Ende 14. Jh. in Danzig vor.

  • Biographie

    H. studierte 1435 in Rostock (1438 Baccalaureus), 1441 in Leipzig (1442 Magister artium, 1445 Mitglied des Frauenkollegs), 1443 in Wien (?) und 1447 in Padua, hier Mitglied des Deutschen Ordens. Noch im August 1447 vom Hochmeister gemahnt, sich mit dem Doktorexamen 4-5 Jahre Zeit zu lassen, wurde er im Dezember 1447, nach dem plötzlichen Tode des Generalprokurators Andreas Ruperti und der kurzen Vertretung des Amtes durch Laurentius Blumenau, zum Generalprokurator bei der Kurie ernannt und erhielt Anfang Januar 1448 Instruktionen und Kreditive. Er hat mit Unterbrechungen den Orden bis 1468 an der Kurie vertreten, namentlich in den schwierigen Prozessen gegen die preußischen Stände und Polen während des Ständekrieges 1454–66. Vielleicht noch auf seine Anregung geht es zurück, daß die Kurie nicht, wie vorgesehen, den für den Orden sehr ungünstigen 2. Thorner Frieden von 1466 bestätigte. Nachdem H. sich vergeblich um die Bistümer Kurland und Reval bemüht hatte, erhielt er 1458 das Bistum Ösel, konnte es aber gegen einen Rivalen erst 1462 in Besitz nehmen. Er vertrat 1464 den Orden bei den von der Hanse vermittelten Verhandlungen mit den preußischen Ständen und Polen in Thorn zwar geschickt, aber bei der ungünstigen Kriegslage ohne Erfolg. Seit 1469 in seinem Bistum Ösel, ist er nach einem Konflikt mit dem Erzbischof von Riga und der Ritterschaft seines Bistums unter nicht ganz aufgeklärten Umständen gestorben. – H. ist einer der ersten Vertreter des Humanismus in Preußen. Er schrieb eine ausgebildete Humanisten-Handschrift. Zahlreiche Berichte in elegantem Latein und klarem Deutsch liegen im Staatsarchiv Königsberg. Mit dem Kardinal Bessarion, der ihn zu philosophischen Disputationen in sein Haus einlud, war er freundschaftlich verbunden. Wimpina sagt von ihm: „Vir omni naturae dote accumulatus, ingenio arguto, eloquio disertissimus, in artibus et tota philosophia doctissimus“, und berichtet, H. habe eine Schrift über die Logik des Petrus Hispanus, Briefe und Reden hinterlassen.

  • Werke

    Gesandtschaftsber. im Staatsarchiv Königsberg, jetzt im Staatl. Archivlager in Göttingen.

  • Literatur

    K. Wimpina, Scriptorum insignium … centuria, ed. Merzdorf, 1839, S. 37 f., Nr. 24;
    H. Freytag, in: Zs. d. Westpreuß. Gesch.ver. 44, 1902, S. 54 f., 49, 1907, S. 209 f.;
    H. Boockmann, Laurentius Blumenau. 1965 (Register);
    K. Forstreuter, Der Dt. Orden am Mittelmeer, 1967, S. 172 ff.;
    Altpreuß. Biogr. (unter Jodocus).

  • Autor/in

    Kurt Forstreuter
  • Zitierweise

    Forstreuter, Kurt, "Hogenstein, Jodocus" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 474-475 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13766219X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA