Lebensdaten
1861 – 1940
Geburtsort
Meggen (Kanton Luzern)
Sterbeort
Römerswil bei Luzern
Beruf/Funktion
Lyriker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 1041769075 | OGND | VIAF: 257808003
Namensvarianten
  • Hofer, Fridolin

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Hofer, Fridolin, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd1041769075.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1810–86), Schneider u. Uhrmacher, aus Bauern- u. Fischerfam.;
    M Barbara (1829–1913), T d. Nikolaus Schnider u. d. Magdalena Schmid;
    Ov Franz Nikolaus, Priester, Pfarrhelfer a. d. Hofkirche Luzern; ledig.

  • Biographie

    H. wächst in dürftigen Verhältnissen auf, besucht die Primar- und Sekundarschule in Meggen und tritt eine Mechanikerlehre an. Von seinem geistlichen Onkel vorbereitet und unterstützt, bezieht er das Lehrerseminar Hitzkirch, wo er vom Direktor F. X. Kunz in seinen ersten poetischen Versuchen gefördert wird (1877-80). Anschließend ist er Lehrer und Organist in Buchrain (Kanton Luzern). Entscheidende Anregungen erfährt er durch die Lyrik Eichendorffs, Uhlands und Goethes, später durch die der Droste. 1885 gibt er trotz Lehrbegabung wegen schwächlicher Konstitution die Stelle auf, geht zur Vertiefung der Sprachkenntnisse nach Collombey (VS), dann nach Siena, von dort nach Marseille und in die Provence. Ab Herbst 1886 ist er Lehrer an einer privaten Sprach- und Handelsschule in Luzern, wirkt ab Anfang 1888 als Privaterzieher Carlo Lawleys in einer toskanisch-englischen Adelsfamilie in Florenz, später in Pisa. Die väterliche Beziehung H.s zu seinem Zögling, einer Halbwaise, dauert weit über die Bildungsjahre fort. Landaufenthalte und Studienreisen, unter anderem in die Schweiz, ausgedehnte Sprachstudien (auch Latein und Griechisch) und eine zarte Beziehung zur Schwester des Zöglings machen aus dem bescheidenen Dorfkind eine gebildete, aufgeschlossene Persönlichkeit. Er kehrt mit dichterischen Versuchen in die Heimat zurück, begibt sich nach einem Kuraufenthalt und Reisen in Süddeutschland 1897 an die Ecole supérieure des hautes études nach Paris, verzichtet aber auf eine berufliche Laufbahn und siedelt sich zuerst in Waldibrücke bei Emmen, dann, für die letzten 30 Jahre, bei einem seiner Brüder auf dem Hofe Ludigen bei Römerswil an und läßt in Abgeschiedenheit und Anspruchslosigkeit seine späteren dichterischen Früchte reifen. Er lebt naturverbunden und gläubig im Einklang mit Gott.

    H.s Lyrik spiegelt diese Lebenshaltung. Sie wird bestimmt durch eine enge Beziehung zu Natur und Landschaft, deren jahreszeitliche Stimmungen er zu fassen sucht, durch Verwurzelung in heimisch-vaterländischer Tradition. Eine eher passive, für menschliche und außermenschliche Eindrücke empfängliche, demütige Natur, der Neuromantik verhaftet, begabt mit einem feinen Sinn für Rhythmus und Wohlklang, hat er sein Talent innert eng gesteckter Grenzen zu hoher Reife gebracht. 1907 von H. Federer entdeckt, wurde seine Kunst von einem kleinen Kreis gewürdigt.

  • Werke

    Stimmen a. d. Stille, 1907, ³1959;
    Im Feld- u. Firnelicht, 1914;
    Daheim, 1918;
    Neue Gedichte, 1924;
    Festl. Alltag, 1930.

  • Literatur

    F. Bachmann, F. H., Leben u. Werk e. Luzerner Lyrikers, 1946;
    Kosch, Lit.-Lex.

  • Porträts

    Ölgem. (Römerswil, Schulhaus), Abb. in: Luzerner Poeten, 1957;
    Bronzebüste v. A. Bläsi (Meggen, an d. Schifflände).

  • Autor/in

    Karl Fehr
  • Zitierweise

    Fehr, Karl, "Hofer, Fridolin" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 380-381 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd1041769075.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA