Lebensdaten
erwähnt 1472, gestorben 1531
Geburtsort
Hilpoltstein bei Nürnberg
Sterbeort
Speyer
Beruf/Funktion
Buchdrucker ; Verleger
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 129032050 | OGND | VIAF: 828055
Namensvarianten
  • Hiest, Konrad
  • Hijst, Konrad
  • Hist, Konrad
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

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Zitierweise

Hist, Konrad, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129032050.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Anna N. N. aus Dinkelsbühl.

  • Biographie

    Die Brüder H. sind erstmals 1472 in den Matrikeln der Universität Heidelberg nachweisbar Knapp 10 Jahre später haben sie gemeinsam eine Buchdruckerei in Speyer betrieben. Ihr erster datierter Druck, das Philobiblion Richards de Bury, stammt von Anfang 1483. Aus dieser Offizin sind etwa 30-40, zum Teil mit Holzschnitten illustrierte Werke hervorgegangen. Die lateinischen Drucke überwiegen. Daneben finden sich einige volkstümliche deutschsprachige Veröffentlichungen. Die praktisch-theologische Literatur ist mit Schriften von Thomas von Aquino, Bonaventura, Gabriel Biel, Matthäus von Krakau, Bernardus de Parentinis, Heinrich von Hessendem Älteren , Johannes Lampsheim, Ludolf von Sachsen vertreten; auch einige mariologische Traktate von Petrus Damascenus und Franciscus de Retza waren darunter. Nicht minder bedeutend war der Druck lateinischer Schulbücher; neben einem Donat (erst 1498) finden sich Augustinus Datus, Franciscus Niger, Johannes de Garlandia, Magister Hund. Die meist undatierten Drucke sind entweder durch die Initialen JCH (Johannes Conradus Hist) gekennzeichnet, oder sie wurden den Brüdern H. auf dem Wege der Typenbestimmung zugeschrieben. In den Drucken lassen sich 7 verschiedene Typen feststellen, sämtlich gotische Schriftarten, die später auch für Klassiker- und Humanistentexte verwendet wurden.

    In einem 1492 erschienenen „Formulare und Tutsch Rhetorica“ nennt sich nur noch Konrad als Drucker. Er hat die Offizin allein weitergeführt und zeichnet dann gelegentlich Sohn (per) CH. Gegen die Jahrhundertwende hin erweitert er das Verlagsprogramm durch eine Anzahl Schriften Jakob Wimphelings, der seit 1484 als Prediger in Speyer lebte, bevor er 1498 nach Heidelberg zurückkehrte; darunter finden sich 1495 die Komödie „Stilpho“ und von den pädagogischen Schriften der „Isidoneus Germanicus“. Mit Ausgaben der Fazetien Poggios und der Briefe des Pico della Mirandola, mit den Komödien des Terenz, Ciceros Cato maior und einigen Schriften aus der mittelalterlichen Seneca-Tradition diente seine Presse auch sonst im bescheidenen Maße jenen Strömungen, die in den Humanismus einmündeten. 1512 stellte Konrad seine Tätigkeit als Drucker ein und beschränkte sich auf das Verlagsgeschäft und den Buchhandel. Die Druckaufträge vergab er an den Lohndrucker Heinrich Gran ( 1527, siehe Benzing, Buchdrucker) in Hagenau im Elsaß. Das letzte bei ihm erschienene Werk waren die Memorabilia mundi des spätrömischen Kompilators Solinus (1515). Im ganzen behauptet Konrad mit seiner sauberen Typographie einen achtbaren Platz in der Geschichte des Frühdrucks, aber selbst für Speyer reicht seine Bedeutung nicht an die der älteren Offizin Peter Drachs heran.

  • Literatur

    ADB XII;
    F. W. E. Roth, Gesch. u. Bibliogr. d. Buchdruckereien zu Speier im 15. u. 16. Jh., in: Mitt. d. hist. Ver. d. Pfalz 18, 1894, 19, 1895;
    A. W. Pollard, Catalogue of books mostly from the presses of the first printers …, 1910, S. 62;
    E. Voulliéme, Die dt. Drucker d. 15. Jh., ²1922, S. 141 f.;
    G. A. E. Bogeng, Gesch. d. Buchdruckerkunst I, 1930, S. 297 f.;
    Lex. d. ges. Buchwesens II, 1936;
    Benzing, Buchdrucker;
    Grimm.

  • Autor/in

    Hans Lülfing
  • Zitierweise

    Lülfing, Hans, "Hist, Konrad" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 249-250 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129032050.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA