Lebensdaten
1773 – 1858
Geburtsort
Wiesbaden
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
evangelischer Theologe ; Landesbischof von Nassau ; Dichter geistlicher Lieder
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 100166946 | OGND | VIAF: 69271124
Namensvarianten
  • Heydenreich, August Ludwig Christian
  • Heydenreich, Ludwig
  • Heydenreich, August Ludwig Christian
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Heydenreich, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd100166946.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Andreas (1736–1801), Stadtpfarrer in W., dann Pfarrer u. Insp. zu Usingen, S d. Joh. Franz u. d. Justine Phil. Marg. Pfeffer;
    M Johannette Magd. Sophia, T d. Ernst Frdr. Vigelius (1692–1759), Kammerreferendar in Darmstadt, u. d. Marie Magd. Wenck;
    Ebersgöns 1804 Eva Susanne (1780–1842), T d. Pfarrers Christoph Helfrich Lindenborn in Selters b. Weilburg u. d. Joh. Christine Henrici;
    1 S, 1 T, u. a. Ludwig (1805–85), Dr. med., Obermedizinalrat in W.

  • Biographie

    H. bezog 1789 die Universität Erlangen, wo er 1792 Magister wurde und bis 1793 Assistent war; nach Bekleidung verschiedener Pfarrstellen in Usingen, Wiesbaden und Dotzheim wurde er auf Grund seiner kenntnisreichen Mitwirkung bei den Verhandlungen der Unionssynode zu Idstein (1817) als 2. Professor an das Evangelisch-theologische Seminar zu Herborn berufen (1818) und war 1825-37 dessen Direktor. In seinen Schriften zeigte er sich als guter Kenner der griechischen und lateinischen Kirchenväter, der klassischen Antike und der zeitgenössischen Theologie. In Ablehnung des Rationalismus und dessen Bibelkritik bezog er, von der Theologie Schleiermachers beeinflußt, seinen Standort zwischen Romantik und Erweckung; er faßte die Wunder der Bibel als „Mitteilungen aus einer höheren Welt“ auf und bejahte die neutestamentliche Verkündigung von Christus als Hinweis auf ein gestuftes höheres Geisterreich, das bis in die sichtbare materielle Welt hineinwirkt. Hierin lag seine Wirkung als theologischer Lehrer. Im Geist des romantischen Supranaturalismus sind seine zahlreichen Lieder abgefaßt, die er, seit 1837 evangelischer Landesbischof von Nassau, zu dem nassauischen Gesangbuch von 1840 beisteuerte; weithin bekannt und gern gesungen wurde sein Adventslied: „Hosianna! Zu der Erden steigt der Friedefürst herab.“ Seine Bearbeitung der Nassauer Liturgie von 1843, die bis 1947 in Kraft geblieben ist, zeigt eine Vorliebe für ältere Gebete. Die Ordinationsformel, in der das Bekenntnis als „der evangelische Lehrbegriff“ erwähnt wurde, stammt nicht von ihm, ist aber in seinem Sinne als Hinweis auf die Augsburger Konfession und deren Apologie ausgelegt worden. Die konservativ-vermittelnde Auffassung der Union, die innerhalb der Pfarrerschaft in Nassau herrschend wurde, geht auf H.s Wirksamkeit zurück.

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Unzulässigkeit d. myth. Auffassung d. Hist. im NT u. im Christentum, = Denkschr. d. ev.-theol. Seminariums zu Herborn 1831, 1833, 1835;
    Die eigentüml. Lehren d. Christentums, vorzügl. f. prakt. Geistliche, rein biblisch dargest. I-IV, 1833-39.

  • Literatur

    Koch VII;
    E. Anthes, Hdb. z. Gebrauch d. ev. Gesangbuchs f. Nassau, 1075, S. 1-8, 250-54;
    H. Schlosser, Festschr. z. 100-J.feier d. Union in Nassau, 1917, S. 81-85, 134-36 (P);
    E. Knodt, Festschr. z. 100 J.-Feier d. Kgl. Theol. Seminars in Herborn, 1918, S. 36-39 (W-Verz., P);
    A. Adam, Die Nassau. Union v. 1817, in: Jb. d. Kirchengesch. Vereinigung in Hessen u. Nassau 1, 1949.

  • Autor/in

    Alfred Adam
  • Zitierweise

    Adam, Alfred, "Heydenreich, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 72 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd100166946.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA