Lebensdaten
1470 oder 1480 – 1536
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Kunstschlosser ; Uhrmacher
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 133826007 | OGND | VIAF: 33199079
Namensvarianten
  • Heuß, Jorg
  • Heuß, Jörg

Orte

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Zitierweise

Heuß, Jorg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133826007.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    1) Barbara ( 1511), T d. Ludwig Gehrung, Schlosser in N., 2) Agnes ( 1563);
    S Jörg ( 1541), Schlosser in N.

  • Biographie

    H. wurde 1498 als Neubürger in Nürnberg aufgenommen. Dies spricht dafür, daß er von einem anderen Ort zugezogen ist. 1499 wurde er als Meister beim Schlosserhandwerk, zu dem auch die Uhrmacher gehörten, ins Meisterbuch eingetragen. H. übernahm vermutlich die Werkstatt seines Schwiegervaters und wohnte später in der Fischergasse. Er gehörte zu den wegen ihrer Kunstfertigkeit berühmten Schlossern der Stadt, denen der Rat wiederholt genehmigte, mehr Gesellen zu halten, als die Ordnung des Handwerks erlaubte. Sein Hauptwerk schuf er 1509 mit der neuen Schlaguhr und dem künstlichen Uhrwerk zum sogenannten „Männnleinlaufen“ am Westchor der Frauenkirche, bei dem die Kurfürsten dem Kaiser Karl IV. allmittäglich ihre Reverenz erweisen. H. erhielt dafür 532 Gulden, von denen er auch die anderen an dem Kunstwerk beteiligten Künstler (Sebastian Lindenast, Adam Kraft) bezahlen mußte. 1516 stellte er die Korbvergitterung her, die außen an den Fenstern der Ratsstube angebracht wurde. 1518 fertigte er eine Vergitterung für den Ölberg an der Kirche zu Ottensoos. Im gleichen Jahr hatte er das Gewölbe zu Sankt Sebastian mit Eisenstangen zu unterziehen und zu verbinden. 1519 schmiedete er das Gitter des Sebaldusgrabes in der Sebalduskirche. 1520/21 baute er in der städtischen Mehlwaage auf der Insel Schütt drei neue Schnellwaagen. Endlich geht auf ihn auch ein künstliches Schöpfwerk für den tiefen Brunnen am Paniersplatz zurück.

  • Literatur

    Zur Gesch. d. künstl. Uhrwerks in d. Frauenkirche, in: Materialien z. nürnberg. Gesch. III, 1794, S. 321-28;
    J. Neudorfer, Nachrr. v. Künstlern u. Werkleuten zu Nürnberg a. d. J. 1547, hrsg. v. G. W. K. Lochner, 1875, S. 69-71;
    Th. Hampe, Nürnberger Ratsverlässe üb. Kunst u. Künstler, 1904;
    Ch. Geyer, Adam Kraft u. d. sog. Männleinlaufen, in: Rep. für Kunstwiss. 29, 1906, S. 249-61;
    S. Meller, Peter Vischer d. Ä. u. s. Werkstatt, 1925, S. 226;
    Die Kunstdenkmäler v. Bayern, Landkreis Lauf a. d. Pegnitz, 1966, S. 354;
    K. Sitzmann, Künstler u. Kunsthandwerker in Ostfranken I, 1957.

  • Autor/in

    Gerhard Hirschmann
  • Zitierweise

    Hirschmann, Gerhard, "Heuß, Jorg" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 57 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133826007.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA