Lebensdaten
1788 – 1864
Geburtsort
Stuttgart
Sterbeort
Kopenhagen
Beruf/Funktion
Architekt ; Maler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116778725 | OGND | VIAF: 51927436
Namensvarianten
  • Hetsch, Gustav Friedrich
  • Hetsch, Gustav F.
  • Hetsch, G. F.
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Zitierweise

Hetsch, Gustav Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116778725.html [17.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Philipp Friedrich (s. 2);
    M Louise Frieder. Wilh. Scholl;
    1) Kopenhagen 1823 Annette (1795–1827), 2) ebd. 1829 Carol. Amalie Augusta (1800–74), beide T d. Architekten Chrstn. Frdr. Hansen ( 1845, s. NDB VII);
    S aus 2) Chrstn. Frederik (1830–1903), Maler, Lehrer am Techn. Inst. in K. (s. ThB).

  • Biographie

    H. studierte zunächst in Tübingen Mathematik, war dann Schüler des Architekten Eberhard von Etzel in Stuttgart und 1808-12 von Ch. Percier und L. H. Lebas in Paris. Dort wurde er Mitarbeiter von Jean B. Rondelet. 1812 legte er in Stuttgart die Baumeisterprüfung ab. Schinkel war lebenslang sein Ideal. Auf einer Studienreise lernte er in Rom den dänischen Architekten Peder Mailing kennen, der ihn mit Thorwaldsen und Eckersberg bekannt machte. 1815 folgte er Mailing nach Kopenhagen. Als Mitarbeiter von Chr. Fr. Hansen arbeitete er an der Innenausstattung des neuerbauten Schlosses Christiansborg. Schon 1815 unterrichtete er an der architektonischen Ornamentschule der Akademie, 1817 an der Privatzeichenschule. 1822 naturalisiert, wurde er Professor für Perspektive an der Akademie, 1828 künstlerischer Leiter der Königlichen Porzellanfabrik, 1829 außerordentlicher, 1835 ordentlicher Professor für Architektur. Außerdem war er 1844-47 Unterrichtsdirektor an dem Technischen Institut. H. unternahm verschiedene Studienreisen, so 1829-30 nach Frankreich, Deutschland, Italien, 1851 zur Weltausstellung nach London, 1855 zur Weltausstellung nach Paris, nachdem er bereits 1850 Mitglied des Komitees für die dänische Teilnahme an der Ausstellung geworden war.

    H. hatte durch seine Ausbildung in Frankreich und Italien starken Einfluß auf die architektonischen Leistungen der Akademie in Kopenhagen. Trotz enger Zusammenarbeit mit Hansen hat der dänische Klassizismus ihn wenig beeindruckt. Er war ein Spätklassizist mit Vorliebe für horizontale Fassadengliederungen und zierliche Details unter Verwendung historisierender Motive. Bemerkenswert ist es, daß er als erster Architekt die geputzte klassizistische Fassade aufgab und die S. Ansgarkirche in Kopenhagen (1841–42) in rotem, gefugtem Backstein ließ. Seine bedeutendsten Arbeiten sind die Ausstattungen verschiedener Palais, so 1825 des Palais Dehn, 1830 des Palais Bernstorff; seine wichtigsten Bauten in Kopenhagen sind die Synagoge (1833), die österreichische Gesandtschaftskapelle (1842), das Haus S. Annaplatz 3 und die Universität (1847). 1834-35 restaurierte er die Trinitatiskirche in Kopenhagen und 1844-45 die Marienkirche in Hadersleben. Hier war er bestrebt, den gotischen Grundgedanken des Baues wieder freizulegen. Unter einer großen Zahl von Denkmälern ragen hervor das für König Friedrich VI. in Skanderborg (1845) und das für den Komponisten C. F. Weyse in Roskilde. H.s bekanntester Architekturschüler war Theophil Hansen.

    Größten Einfluß gewann H. durch seine Neigung zum französischen Empire auf das spätklassizistische Handwerk, besonders in Bezug auf Möbel, Metallarbeiten, Keramik und Bucheinbände. Auf diesem Gebiet war Jørgen Dahlhoff sein Mitarbeiter. H. gab eine Reihe von Schriften über die Zeichenkunst heraus, die in verschiedene Sprachen übersetzt wurden. Gerühmt wurde sein Fleiß und die Genauigkeit seiner Arbeiten und Aufzeichnungen.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. Ak. d. Künste Stockholm u. München u. d. Inst. d. Brit. Architekten.

  • Werke

    Weitere W Schloß Steensgard, Langeland, 1836;
    Neubauvorschläge f. Schloß Breitenburg, 1838;
    Villa v. Essen, Helsingborg, 1848;
    Umbauten auf d. Holsteinborg, Amt Sorø, 1848-50. - Schr.:
    Unterricht im Zeichnen, hrsg. v. Chateauneuf, 1836.

  • Literatur

    Försters allg. Bau-Ztg. 1850, S. 149-51;
    C. Nyrop, in: Tidsskrift for Kunstindustri, 1888, S. 195-205;
    Th. Hauch - Fausbøll, Slaegthaandbogen 1, 1900, S. 360-63;
    Ch. V. Nielsen, Berømte Kunstnere og deres Avendelse af Perspektiven, 1901, S. 93-97;
    E. Hannover, Dän. Kunst d. 19. Jh., 1907;
    Personalhistorisk Tidskrift, 1928, 9. R., 1, S. 4-13;
    W. Güttel, Die Marienkirche in Hadersleben, 1935, S. 67 ff.;
    Ch. Elling, Det klassiske Københaven, 1944, S. 58-61;
    Hvem byggede hvad, hrsg. v. H. Langberg, 1952;
    ders., Danmarks Bygningskultur II, 1955;
    Danske Slotte og Herregårde, 1965, 8, S. 330-32;
    ThB (L);
    Dansk Leks.;
    Weilbachs Kunstnerleks. I, 1947.

  • Porträts

    Gem. v. J. L. Lund, 1820 (Frederiksborg);
    Denkmal v. E. H. Bentzon, 1902 (Kopenhagen).

  • Autor/in

    Carl-Heinrich Seebach
  • Zitierweise

    Seebach, Carl-Heinrich, "Hetsch, Gustav Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 27 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116778725.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA