Dates of Life
1864 – 1940
Place of birth
Nürnberg
Place of death
Nürnberg
Occupation
Gletscherforscher
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 116764899 | OGND | VIAF: 59844062
Alternate Names
  • Hess, Hans
  • Heß, Hans

Objekt/Werk(nachweise)

Relations

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Citation

Hess, Hans, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116764899.html [28.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Gustav (* 1839), Werkmeister, S d. Schuhmachermeisters Joh. Matthäus in Wunsiedel u. d. Christina Sophia Joh. Aubner;
    M Anna Elisabetha (* 1845), T d. Güterbestätters Joh. Veit Hirschmann in N. u. d. Regina Joh. Elisabetha Stich;
    Elise, T d. Rechnungsrats Seitz in Regensburg;
    3 S, 1 T.

  • Biographical Presentation

    H. studierte Mathematik und Physik an TH und Universität München (1886 Lehramtsprüfung) und promovierte 1888 in Erlangen. Er unterrichtete in Nürnberg, Ludwigshafen und Ansbach und wurde schließlich in Nürnberg Oberstudienrat und Konrektor an der Alten Oberrealschule. Auf seine Anregung als Stadtrat (1918–30) wurden das Nürnberger Planetarium und die Volkssternwarte gebaut. – Zu H. Arbeitsgebieten gehörten Geologie, Wetter- und Gewässerkunde Oberfrankens, vor allem aber die Gletscherforschung. Mit ihr kam er erstmals 1887 bei der Vermessung des Gepatschferners unter S. Finsterwalder in Berührung. Es folgten weitere Vermessungen an Gletschern der Ötztaler Alpen. Nach Abschluß der Vernagtfernervermessung, 1889, setzten selbständige Forschungen H. gemeinsam mit Adolf Blümcke (1857–1914, s. Literatur) ein, die auf die Gesamterscheinung des Gletschers, das Problem der Gletscherbewegung, den Eishaushalt und die Wirkung des fließenden Eises auf den Untergrund, auf Entstehung und Abschmelzung gerichtet waren. Als Mathematiker und Physiker verstand es H., diese Fragen auch theoretisch zu behandeln. 1893 begannen H. und Blümcke mit der systematischen Untersuchung des Hintereisferners (Ötztaler Alpen), an dem bis 1931 jährliche Geschwindigkeits- und Abschmelzmessungen durchgeführt wurden. Erstmalig in der Gletscherforschung bestimmten sie durch ihre berühmt gewordenen Tiefbohrungen in den Jahren 1899-1910 die Eisdicke im Abschmelzbereich, und bei insgesamt 12 erfolgreichen Bohrungen wurde mit einer Maximaltiefe von 224 m der Felsuntergrund erreicht. Durch Laborversuche im Eiskeller einer Nürnberger Brauerei untersuchte H. die physikalischen Eigenschaften des Eises unter verschiedenen Druck- und Temperaturbedingungen und überprüfte die Strömungstheorie von S. Finsterwalder an Gletschermodellen aus Paraffin. Seine Zusammenfassungen über den damaligen Wissensstand der Gletscherforschung und ihrer Grenzgebiete sind auch heute noch nicht überholt und haben viele Anregungen für weitere Arbeiten gegeben.|

  • Awards

    Medaille „Bene merenti“ in Silber d. Bayer. Ak. d. Wiss. (1932).

  • Works

    u. a. Unterss. am Hintereisferner, in: Wiss. Erg.-Hh. z. Zs. d. Dt. u. Österr. Alpenver. 1, 2. H., 1899, S. 1-87 (mit A. Blümcke);
    Die Gletscher, 1904;
    Probleme d. Gletscherkde., in: Zs. f. Gletscherkde. 1, 1907, S. 241-54;
    Der Stausee d. Vernagtferners im J. 1848, ebd. 11, 1918, S. 28-33;
    Der Hintereisferner 1893-1922, Ein Btr. z. Lösung d. Gletscherbewegung, ebd. 13, 1924, S. 145-203;
    Hintereis-Nachlese, ebd. 17, 1929, S. 47-65;
    Zur Strömungstheorie d. Gletscherbewegung, ebd. 19, 1931, S. 221-32;
    Die Bewegung im Innern d. Gletschers, ebd. 23, 1935, S. 1-35;
    Über d. Zustand d. Eises im Gletscher, ebd. 25, 1937, S. 1-16;
    Über d. Elastizitätskonstante d. Eises, ebd. 27, 1940, S. 1-19;
    Klimaschwankungen, ebd., 1941, S. 214-45;
    Die präglaziale Alpenoberfläche, in: Petermanns Geograph. Mitt. 1, 1913;
    Die Physik d. Gletscher, in: Müller-Pouillet, Hdb. d. Physik, 1930;
    Das Eis d. Erde, in: Hdb. d. Geophysik, 1931.

  • Literature

    S. Finsterwalder, in: Zs. f. Gletscherkde. 27, 1941, S. 209-13 (P). - Zu A. Blümcke: Pogg. IV, V, VIIa.

  • Author

    Peter Helbig
  • Citation

    Helbig, Peter, "Hess, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 5-6 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116764899.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA