Lebensdaten
1846 – 1916
Geburtsort
Laage (Mecklenburg)
Sterbeort
Jena
Beruf/Funktion
Chirurg ; Professor der Chirurgie in Jena
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 117532495 | OGND | VIAF: 30315889
Namensvarianten
  • Riedel, Bernhard
  • Riedel, B.
  • Riedel, Bernhard Carl Ludwig Moritz
  • mehr

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Zitierweise

Riedel, Bernhard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117532495.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann Carl, Konrektor, ev. Pfarrer;
    M Mariana Dorothea Krause;
    1883 Emma Heräus (* 1859);
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    R. studierte in Jena und Rostock Medizin, wo er 1872 die ärztliche Staatsprüfung ablegte und promoviert wurde. 1873-75 arbeitete er als Assistent und Prosektor am Rostocker Anatomischen Institut, dann bis 1882 an der Chirurgischen Klinik Göttingen unter Franz König. R. habilitierte sich 1877, wurde Privatdozent und 1880 ao. Professor. 1881 übernahm er die Leitung der Chirurgischen Abteilung des Mariahilfhospitals Aachen. 1888 erfolgte die Berufung zum Ordinarius für Chirurgie und Direktor der Chirurgischen Klinik an der Univ. Jena (1910 em.).

    R.s wissenschaftliche Arbeiten umfassen histologische und embryologische Fragestellungen ebenso wie experimentell-chirurgische Forschungen zu Narbenbildungen an ligierten Gefäßen und zur Fettembolie. Er entdeckte u. a., daß Kiemengangsfisteln am Hals mit dem Mittelohr kommunizieren können. Wichtige Untersuchungen lieferte er zu Erkrankungen des Magens, der Gallenblase und des Pankreas. Die akute Pankreatitis wurde als „Riedel’scher Tumor“ bezeichnet, eine zungenförmige Ausziehung der Leber vor der Gallenblase bei Cholelithiasis als „Riedel-Lappen“. Von großer Bedeutung waren R.s Arbeiten zur Appendizitis und die daraus resultierende Forderung nach einer Frühappendektomie mittels Wechselschnitt. Bis heute ist die Bezeichnung „Riedel-Struma“ für eisenharte Struma geläufig. Als erstem dt. Chirurgen gelang R. 1882 die blutige Reposition des spontan und 1884 des traumatisch luxierten Hüftgelenkes.|

  • Auszeichnungen

    Vors. d. Dt. Ges. f. Chirurgie (1907);
    Geh. Med.rat.

  • Werke

    Die Pathogenese, Diagnose u. Behandlung d. Gallensteinleidens, 1903;
    Erfahrungen über d. Gallensteinkrankheit mit u. ohne Icterus, 1892;
    Anleitung z. Operieren an d. Leiche u. am Lebenden mit Rücksicht auf d. ärztl. Praxis, 1896.

  • Literatur

    Pschyrembel, Klin. Wb., 2571994, S. 1336;
    M. Neuburger u. J. Paget, Hdb. d. Gesch. d. Med., III, 1905, S. 76, 123, 223;
    E. Giese u. B. v. Hagen, Gesch. d. Med. Fak. d. Friedrich-Schiller-Univ. Jena, 1958, S. 580 f.;
    B. Wilhelmi, Jenaer Hochschullehrer d. Med., 1988;
    Wi. 1914;
    DBJ I, Tl.;
    BLÄ;
    Fischer;
    Pagel (P);
    – eigene Archivstudien.

  • Autor/in

    Susanne Zimmermann
  • Zitierweise

    Zimmermann, Susanne, "Riedel, Bernhard" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 566-567 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117532495.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA