Lebensdaten
1879 – 1960
Geburtsort
Hohensalza (Provinz Posen)
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Historiker ; Journalist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116746378 | OGND | VIAF: 10605104
Namensvarianten
  • Herrmann, Alfred

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Zitierweise

Herrmann, Alfred, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116746378.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Vorfahren waren Kaufleute, Buchdrucker u. Handwerker;
    V Otto ( 1900), Hauptm. a. D., Postmeister;
    M Helene Gärtner;
    Bonn 1906 (⚮) Anna Dor., T d. Otto Fernis (1848–1909), Dir. d. Isselburger Hütte, Förderer d. Bergwerksmaschinenbaus;
    1 S, 1 T.

  • Biographie

    H. studierte in Breslau, München und wieder Breslau Geschichte, Germanistik und Philosophie (Promotion 1903). Anschließend wurde er in Bonn Sekretär von Hermann Hüffer und ab 1905 (bis 1912) Schriftleiter der „Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein.“. Gefördert von Aloys Schulte, habilitierte er sich 1906. Als Bonner Privatdozent (1906–13) befaßte er sich vornehmlich mit Themen zur Geschichte der napoleonischen Zeit sowie zur neueren preußischen und rheinischen Geschichte. Zum Wintersemester 1913/14 wurde H. als Professor für Geschichte an die Akademie in Posen berufen, aber 1919 wegen der Auflösung der Akademie in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Seine kriegsbedingte Tätigkeit als Leiter der Presseabteilung beim Stellvertr. Generalkommando in Posen (Oktober 1914 – Dezember 1918) führte ihn in die journalistische Praxis und die Politik ein. Seither verlief sein Leben zwischen wissenschaftlicher Arbeit und journalistischverlegerischer Tätigkeit. 1919/20 war er Mitglied der Weimarer Nationalversammlung (Fraktion der Deutschen Demokratischen Partei), 1920-24 Hauptschriftleiter und Verlagsdirektor der Oldenburger Landeszeitung und Kieler Zeitung. 1924/25 las er als Lehrbeauftragter in Kiel über Zeitungswesen, Land- und Seekriegsgeschichte, als 1926-32 und wieder 1947-49 Honorarprofessor in Hamburg über neuere deutsche Geschichte, Zeitungswesen und Politik. Als stellvertretender Hauptschriftleiter und Leitartikler des liberalen „Hamburger Fremdenblattes“ (1926-32) zählte er zu den einflußreichen Journalisten der damaligen Zeit. 1933 wurde er für zwei Jahre Hauptgeschäftsführer des Reichsverbandes der deutschen Presse und war dann 1935-44 als Verlagsdirektor in Dresden und Berlin tätig. 1949 berief ihn die Technische Universität Berlin zum Ordinarius für Neuere Geschichte und Politik (1954 emeritiert). Mit der ihm eigenen Energie und organisatorischem Geschick bereitete er 1950/51 mit einigen Fachkollegen die Gründung der Kommission für Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien in Bonn vor (1951-56 1. Vorsitzender). In H.s wechselvollem Leben spiegelt sich seine These, daß dem Historiker außer der akademischen Lehre und Forschung auch die aktive Teilnahme am öffentlichen Geschehen als Aufgabe gestellt sei. Er fühlte sich gleichermaßen in der Wissenschaft wie in der Publizistik beheimatet und gelangte auf beiden Gebieten als unabhängiger Geist und selbständiger Denker anregend und fördernd zu Einfluß und Ansehen.

  • Werke

    u. a. Marengo, 1903 (Diss.);
    Die Korr. Napoleons I., in: HJb. 25, 1904;
    Hermann Hüffer, in: Ann. d. hist. Ver. f. d. Niederrhein 80, 1906;
    Solms-Laubach, ebd. 87, 1909;
    Die Stimmung d. Rheinlandes gegenüber Preußen 1814/16, ebd. 115, 1929;
    Die Rheinländer u. d. preuß. Vfg.frage 1815/23, ebd. 120, 1932;
    Friedrich Wilhelm III. u. sein Anteil an d. Heeresreform bis 1813, in: HV 11, 1908;
    Aus d. Papieren e. preuß. Patrioten, in: FBPG 23, 1910;
    Der Aufstieg Napoleons, 1912 (erweiterte Habil.schr.);
    Regierung u. Presse am Rhein im Vormärz, in: Hist. Aufsätze, A. Schulte z. 70. Geb.tag, 1927;
    Hamburg u. d. Hamburger Fremdenbl., 1928;
    Berliner Demokraten, 1948;
    Die Techn. Univ. Berlin, 1955 (auch engl.). - Hrsg.: Btrr. z. Gesch. d. Hzgt. Cleve, Festschr. z. 25j. Jubelfeier d. Eifelver., 1913;
    Aus Gesch. u. Pol., Festschr. f. L. Bergstraesser, 1954.

  • Literatur

    Hdb. d. vfg.gebenden Dt. Nat.verslg., 1919, S. 180 (P);
    Das Dt. Führerlex., 1934-35, S. 186;
    Verz. d. Professoren u. Dozenten d. Rhein. Friedrich-Wilh.-Univ. zu Bonn 1818-1968, hrsg. v. O. Wenig, 1968. |

  • Quellen

    Qu.: Akten d. phil. Fak. d. Univ. Bonn; Akten d. Komm. f. Gesch. d. Parlamentarismus u. d. pol. Parteien, Bad Godesberg

  • Autor/in

    Alfred Milatz
  • Zitierweise

    Milatz, Alfred, "Herrmann, Alfred" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 687 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116746378.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA