Lebensdaten
1882 – 1938
Geburtsort
Memmingen
Sterbeort
Wiesbaden
Beruf/Funktion
Industriechemiker
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 116739681 | OGND | VIAF: 67224903
Namensvarianten
  • Hermann, Ludwig

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Hermann, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116739681.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes (1839–1901), S d. Joh. Jacob, beide Bes. d. Waldhorn-Brauerei in M. (aus Bierbrauer- u. Gastwirtsfam.), u. d. Anna Maria Wiblishauser;
    M Sophie Frieder. (1850–1930), T d. Chrstn. Ludw. Küchle (1817–73), Strumpffabr. in M., u. d. Christine Rauter;
    Aschersleben 1907 Käthe (1886–1951), T d. Kaufm. Albert Drosihn u. d. Bertha Kuntze;
    2 T.

  • Biographie

    H. studierte an der TH München 1901-05 Chemie und promovierte bei F. W. Muthmann zum Dr.-Ingenieur (Dissertation: Trennung der Ytter- und Erbinerden). 1905-11 war er in den Kaliwerken Aschersleben tätig, wo er mit dem Wiener Universitätsprofessor Jean Billiter (* 1877) die Chlorkali-Elektrolyse einrichtete. 1911 wurde er an die Farbwerke Hoechst berufen. Ein Jahr später ersetzte er dort das seitherige Weldon-Verfahren zur Gewinnung von Chlor ebenfalls durch die elektrolytische Methode. Unterstützt von dem Hoechster Oberingenieur Fritz Markau (1873–1950), entwickelte er ein Verfahren zur Kompression und Verflüssigung von Chlor, das später patentiert und bei den Farbwerken Hoechst eingeführt wurde. Nach Teilnahme am 1. Weltkrieg (Offizier) war H. 1918-30 Betriebsführer des Zweigwerkes Gersthofen bei Augsburg, wo die Produkte der Kochsalzelektrolyse, Ätznatron, Bleichlauge und Salzsäure, fabriziert wurden, die vor allem im süddeutschen Raum großen Absatz fanden. Die elektrolytische Chromsäureregeneration verwandte H. für die Erzeugung der damals in Oppau hergestellten I. G.-Wachse (auch Hoechster Wachse genannt). Ferner erwarb er das Kampfergewinnungsverfahren von de Ruder, dessen Nebenprodukte zur Fertigung von Lacklöse- und Flotationsmitteln dienten. Für diese Zwecke errichtete er in Gersthofen ein spezielles Forschungslabor, das Paul Heisel (TH München) leitete. Die Farbwerke Hoechst ernannten H. 1934 zum ordentliches Vorstandsmitglied. Er war auch Vorsitzer in der Chlorunterkommission und seit 1930 Leiter der Betriebsgemeinschaft Mittelrhein. Die Farbwerke Hoechst verdanken ihm die Modernisierung der technischen Anlagen und eine Neuorganisation des inneren Ausbaus der Fabrik, wodurch damals die erhebliche wirtschaftliche Bedrohung des Unternehmens abgewendet wurde. Ferner führte H., zur Verhütung von Raumexplosionen, die offene Bauweise mit Kolonnen und Apparaturen im Freien ein. Als Vorstandsmitglied der Sektion 8 (Bayern) des Arbeitgeberverbandes der chemischen Industrie erwarb er sich dank seines sozialen Empfindens und kluger Verhandlungstaktik auch bei den Gewerkschaften allgemeine Anerkennung. Jahrelang führte er den Vorsitz im süddeutschen Betriebskrankenkassen-Schutzverband, der Bayern, Württemberg, Baden und die Pfalz umfaßte.|

  • Auszeichnungen

    KR (1927).

  • Literatur

    Zum 25j. Dienstjubiläum, in: Von Werk zu Werk (Werkszs. d. I. G.), 1936, S. 96 (P);
    Nachruf, ebd., 1938;
    Berr. d. Dt. Chem. Ges. 71, Abt. A, 1938, S. 166;
    Pogg. VI, VII a.

  • Porträts

    Bronzebüste v. R. Scheibe;
    Phot. (Werksarchiv Farbwerke Hoechst).

  • Autor/in

    Hans Walter Flemming
  • Zitierweise

    Flemming, Hans Walter, "Hermann, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 664 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116739681.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA