Lebensdaten
1876 – 1944
Geburtsort
München
Sterbeort
Frankfurt/Main-Höchst
Beruf/Funktion
Chemiker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 117516767 | OGND | VIAF: 3460625
Namensvarianten
  • Henle, Franz Wilhelm
  • Henle, Franz
  • Henle, Franz Wilhelm
  • mehr

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Zitierweise

Henle, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117516767.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1822–97), bayer. Oberstlt., S d. Wechselmaklers Benedikt (1784–1863) u. d. Therese Ottenheimer;
    M Emma ( 1909), T d. Juweliers Wilh. Henle in M. u. d. Johanna Henle;
    Ur-Gvv Elkan (s. Einl.);
    Groß-Ov Jakob (s. 2);
    - Frankfurt/M. 1907 Helene (1884–1954), T d. Karl Vogt (1842–1908), Landgerichtspräs, in Mülhausen/Elsaß, u. d. Eugenie Forster;
    2 S (1 ⚔).

  • Biographie

    H. studierte Chemie in München und Straßburg und promovierte 1902 mit der Dissertation „Reduktionen der Methylgruppe von konjugierten Doppelbindungen mittels Aluminium-Amalgam“. Ebenfalls 1902 erschien seine „Anleitung zur organischen Elementaranalyse“ (⁴1920). Nach Assistentenjahren bei J. Thiele habilitierte er sich 1905 in Straßburg auf Grund seiner Arbeiten „Zur Kenntnis des Trichinoyls“ und „Über 3,6-Dioxychinon-bis-Diazoanhydrid“. 1907 begann H.s Forschertätigkeit in den Farbwerken Hoechst. Zunächst widmete er sich, unter P. Duden, dem Gebiet organischer Zwischenprodukte und entwickelte mehrere grundlegende Darstellungsverfahren, vor allem solche der Anthracenchemie. Sie führten zu einer weitgehenden Klärung und Berichtigung der Konstitution der bis dahin in der Literatur erwähnten Chloranthracene. Hinzu kamen unter anderem Untersuchungen über die damals neu herausgebrachten Ciba-Gelb-Farben, über das „Indigogelb 3 G Ciba“ und, im Zusammenhang damit, ein neues Darstellungsverfahren für Carbonsäure-Anhydride aus Chlor und freier Säure. Seit 1917 war H. Leiter des Azo-Labors. Zusammen mit Bartholomäus Vossen (1875–1947) erfolgte die grundlegende Neubearbeitung der Lackrot C-Säure, wodurch eine erhebliche Preissenkung für dieses Produkt erreicht wurde. H.s Arbeiten erstreckten sich auch auf das Naphthol-AS-Gebiet. Der Herstellung von Acetylchlorid aus Eisessig und chlorsulfonsaurem Natron folgte das Essigsäure-Anhydrid-Verfahren gemeinsam mit Valentin Lanz, Josef Meder (1867–1947) und Franz Privinsky, eine Methode, die zur chemisch-technischen und patentrechtlichen Basis für die im Zweigwerk Knapsack 1930 begonnene Anhydrid-Fabrikation wurde und erhebliche Verminderung der Gestehungskosten ermöglichte. Die von H. und Hermann Mengel unternommenen Versuche mit Alkylschwefelsäuren und Dialkylsulfaten führten zu Arbeiten mit säurebeständigem Kunstharz und schließlich zur Entwicklung des Hostalits, einem der heute im modernen Industriebetrieb unentbehrlichsten Werkstoffe. Mit Karl Beck gab H. die „Tabellen der Reagentien“ (1923) heraus.

  • Literatur

    Ernst Fischer, „Ch 18 - Dr. F. H. u. d. Henle-Straße“, in: Farbenpost, Werksztg. d. Farbwerke Hoechst AG, April 1957;
    Pogg. V-VII a.

  • Porträts

    Frankfurt/M., Werksarchiv Farbwerke Hoechst AG

  • Autor/in

    Hans Walter Flemming
  • Zitierweise

    Flemming, Hans Walter, "Henle, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 530-531 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117516767.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA