Lebensdaten
um 1400 – 1470
Sterbeort
Mohrungen
Beruf/Funktion
Hochmeister des Deutschen Ordens
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137406916 | OGND | VIAF: 81602494
Namensvarianten
  • Heinrich
  • Heinrich Reuß
  • Heinrich von Plauen
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Zitierweise

Heinrich Reuß von Plauen, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137406916.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich VII. d. J. ( 1426), Vogt zu Greiz, S d. Heinrich III. ( vor 1368), Vogt zu Greiz, u. d. Jutta v. Hackeborn;
    M Irmgard ( n. 1462), T d. Burggf. Albrecht III. v. Kirchberg;
    Vt Heinrich ( 1467), Söldnerführer, Sieger v. Konitz 1454;
    N Heinrich ( um 1536), Dt. Ordens-Ritter, wiederholt als Vermittler im Dienst d. Ordens tätig (s. Altpreuß. Biogr., S. 506); entfernt verwandt Heinrich v. Plauen ( 1429), Hochmeister d. Dt. Ordens (s. NDB VIII).

  • Biographie

    Ohne Kenntnis des Lesens und Schreibens aufgewachsen, kam H. wohl erst nach der Abdankung des Hochmeisters Michael Küchmeister (1422) nach Preußen, gehörte schon 1430 als Treßler zu den Großgebietigern und wurde 1432 nacheinander Großkomtur und oberster Spittler. Damit verband sich das Amt des Komturs zu Elbing, der bereits damals etwas unruhigen, wichtigen zweitgrößten Seestadt des Ordenslandes. H. beriet den Hochmeister Paul von Rusdorf bei der Wiederaufnahme einer ausgleichenden Ständepolitik, entsprechend den Absichten des älteren Hochmeisters Heinrich von Plauen. Die oberdeutsche Opposition unter den Gebietigern nahm ihm bei dem Staatsstreich gegen Rusdorf vom Mai 1440 Elbing und setzte ihn nach Balga. Der Nachfolger Rusdorfs, Konrad von Erlichshausen, gab ihm 1441 Elbing zurück, schickte ihn aber alsbald in die Neumark, wo er die Händel mit Brandenburg und Mecklenburg 1443 tatkräftig und geschickt beilegte. Grundzüge seines Wesens waren, wie beim großen Heinrich von Plauen, ausdauernder Mut, hohe Klugheit und unbeugsame Willenskraft, die auch im Rat seinen Worten wirksamen Nachdruck verschaffte, sich aber vielfach in herrischem Auftreten und großer Härte äußerte, wodurch ihm mancher Feind entstand. Seine Freunde liebten und bewunderten ihn. Den Abfall des preußischen Ständebundes haben er und seine Parteigänger ausgelöst, indem sie die Verurteilung des Bundes durch den Kaiser 1453 durchsetzten. Der Bund griff zum äußersten, weil er die Rache dieser zu keinem Nachgeben bereiten Ordenspartei fürchtete. Im Kriege war H., „der Spittler“, 13 Jahre lang die Seele des Behauptungswillens, hielt das Haupthaus Marienburg gegen die Danziger und gewann 1455 den Kneiphof-Königsberg nach kurzer Belagerung in „ritterlichem Gedinge“ zurück. 1455-57 war er gleichzeitig oberster Marschall. H. war einsichtig genug, die starre Gegnerschaft zu den durch den 2. Thorner Frieden unter die Oberherrschaft des Königs von Polen gekommenen Westpreußen um der bleibenden, auch wirtschaftlichen Zusammengehörigkeit willen aufzugeben. Er kam öfters als Ordensvertreter mit westpreußischen Abgesandten zusammen. Am 15.10.1469 wurde er zum Hochmeister gewählt, nachdem er 2½ Jahre lang bloß Hochmeister-Statthalter gewesen war, um den Eid auf die demütigenden Friedensbedingungen vor dem König von Polen nicht leisten zu müssen. Daß er am 29.11.1469 zu Peterkau dazu gezwungen wurde, hat ihm das Herz gebrochen. Der wohl 70jährige erlag einem Schlaganfall nach der Rückkehr in Mohrungen.

  • Literatur

    J. Voigt, Geschichte Preußens IX, 1839, S. 1-29;
    M. Toeppen, Acten d. Ständetage Preußens V, 1886;
    UB d. Vögte v. Weida, Gera u. Plauen, 1892;
    B. Schmidt, Die Reußen, Reuß. Geneal., 1903, dazu R. Hänsel, Reuß. Geneal., 1940;
    E. Weise, Die staatsrechtl. Grundlagen d. II. Thorner Friedens, in: Zs. f. Ostforschung 3, 1954, S. 20;
    Altpreuß. Biogr.; s. a. L zu
    Hochmstr. Heinrich Reffle v. R.

  • Autor/in

    Erich Weise
  • Zitierweise

    Weise, Erich, "Heinrich Reuß von Plauen" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 379-380 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137406916.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA