Dates of Life
erwähnt 1075, gestorben 1091
Occupation
Bischof von Lüttich
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 135949408 | OGND | VIAF: 80378403
Alternate Names
  • Heinrich
  • Heinrich von Luxemburg
  • Heinrich von Verdun
  • more

Relations

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Citation

Heinrich von Verdun, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135949408.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Aus d. Hause Luxemburg;
    V Gf. Friedrich v. Toul;
    M vermutl. Gerberga Gfn. v. Bouillon; Verwandter Hzg. Gottfried III. v. Niederlothringen ( 1076, s. NDB VI).

  • Biographical Presentation

    H., der der Abtei Sankt Vannes in Verdun seine theologische Bildung verdankte, stand unter dem Einfluß der dort entwickelten Reformgedanken. Er wurde Archidiakon von Verdun Von seinem Verwandten Gottfried dem Buckligen, Herzog von Lothringen, empfohlen, wurde er von Heinrich IV. zum Bischof von Lüttich bestimmt (nach 23.1.1075). Die Konsekration erhielt er von EB Anno von Köln (vor 4.12.1075). H. war ein frommer Priester und überzeugter Anhänger einer klösterlichen Reform, der sich um die Erhaltung und Wiederherstellung der klösterlichen Zucht bemühte. In dem Streit zwischen Kaisertum und Papsttum stand er auf der Seite Heinrichs IV.: Er stimmte 1076 mit den meisten deutschen Bischöfen in Worms für die Absetzung Gregors VII. und die Erhebung des Gegenpapstes Clemens III. Er söhnte sich mit Papst Gregor aus, folgte aber 1085 doch dem Ruf des Gegenpapstes Wibert von Ravenna nach Mainz. Von besonderer Bedeutung war H.s Förderung des Gottesfriedens, den er 1081 im Einverständnis mit dem Hochadel beziehungsweise den Grafen Lothringens verkündete. Dabei errichtete er ein Friedensgericht, das unter dem Vorsitz des Bischofs stand. Nach dem Vorbild von Lüttich wurden 2 Jahre später für die Erzdiözese Köln und 4 Jahre später in Mainz für das Reich Vereinbarungen über den Gottesfrieden getroffen.

  • Literature

    ADB XI;
    K. Beyer, Die Bischofs- u. Abts-Wahlen in Dtld. unter Heinrich IV. in d. J. 1056–76, 1881, S. 49;
    K. W. Nitzsch, Heinrich IV. u. d. Gottes- u. Landfrieden, in: Forschungen z. dt. Gesch. 21, 1881, S. 269 ff.;
    J. Daris, Hist. du diocèse et de la principauté de Liége des origines jusqu'au XIIIe siècle, Lüttich 1890, S. 401 ff.;
    A. Cauchie, La querelle des investitures dans les diocèses de Liége et de Cambrai I, Löwen 1890, S. 26 ff.;
    S. Balau, Etude critique des sources de l'hist. du pays de Liége au moyen-âge, Brüssel 1901–03, S. 685 (Register);
    Hauck III, S. 785, 799, 815, 843;
    H. van d. Linden, Le tribunal de la paix de Henri de Verdun et la formation de la principauté de Liége, in: Mélanges Henri Pirenne II, Brüssel 1926, S. 589 ff.;
    E. de Moreau, Hist. de l'église en Belgique des origines aux débuts du XIIe siècle I, ebd. 1940, S. 343 ff.;
    H. Pirenne, Hist. de Belgique I, ebd. 1948, S. 79;
    Algem. Geschiedenis d. Nederlanden II, Utrecht 1950, S. 56 f., 213 f.;
    W. Schoppmann, Entstehung u. territoriale Entwicklung d. Hzgt. Limburg v. 11. Jh. b. z. J. 1288, Diss. Bonn 1957, S. 28 f.;
    Biogr. nat. Belge.

  • Author

    Heinrich Neu
  • Citation

    Neu, Heinrich, "Heinrich von Verdun" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 368-369 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135949408.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographical Presentation

    Heinrich von Luxemburg, Bischof von Lüttich (1076—91), stammte aus der älteren Linie der Luxemburger, nicht regierenden Grafen; er war Sohn Friedrichs. Grafen von Tull und Herzogs von Lothringen, wol aus dessen erster Ehe mit der Gräfin Gerberge von Bouillon. Seine Jugend verbrachte er theils zu Tull, theils zu Verdun, nach Vollendung seiner Studien ward er Erzdiakon zu Verdun. Als nach dem im J. 1075 erfolgten Tode des Bischofs Theoduin von Lüttich das Domcapitel sich nicht über die Wahl eines Nachfolgers einigen konnte, setzte es Gottfried, Herzog von Bouillon, bei K. Heinrich IV. durch, daß H. im J. 1076 zum Bischof von Lüttich ernannt und vom Capitel anerkannt wurde; er wurde in Lüttich mit offenen Armen empfangen und vom Kölner Erzbischof Anno geweiht. Auf den Rath Anno's unternahm es H. zuerst, gegen den Abt von St. Lorenz. Wolbodo, zu verfahren, der von ihm seines Amtes entsetzt wurde; der Abt wendete sich indeß nach Rom, worauf die Entscheidung dem Metzer Bischofe Hermann anheimgestellt wurde. Auf seiner im J. 1079 unternommenen Romreise wurde er vom Grafen Arnulph angefallen, aller seiner Güter beraubt und noch dazu durch einen Eid verbunden, das Geraubte niemals zurückfordern zu wollen; der Papst nahm sich der Sache an, enthob den Bischof seines Eides und lud ihn, sowie auch den Bischof von Verdun, ein, gegen den Grafen zu verfahren. Ein nicht geringes Verdienst erwarb er sich einige Jahre später (1082) durch den sog. Lütticher Frieden, wodurch Albert III., Graf von Namur, und dessen Bruder Heinrich, Hermann, Pfalzgraf von Niederlothringen, Gottfried von Bouillon, Konrad, Graf von Luxemburg, H. und mehrere Andere zu Lüttich ein Tribunal einsetzten, welches über alle Friedensstörungen innerhalb des Bisthums urtheilen|und dem in vollster Blüthe stehenden Fehdewesen Einhalt gebieten sollte. Im J. 1085 ward er in einen Streit verwickelt, der sich nach dem Tode Adelards, Abtes von St. Pruyn, zwischen zwei Nebenbuhlern, Lanzo und Lupo, erhoben hatte; Bischos H. nahm sich des Lanzo an, und als dieser von Lupo Vertrieben worden war, rückte er mit Heeresmacht vor das Kloster, belagerte es und zwang die Mönche, den Lanzo als Abt anzuerkennen. In dem zwischen Gottfried von Bouillon und dem Bischofe von Verdun wegen der Grafschaft Verdun entstandenen Streite trat H. als Vermittler auf; eine Zusammenkunft in der Abtei St. Hubert führte indeß zu keinem günstigen Resultate, und da bald auch der Graf von Namur, der sich dem Bischof von Verdun angeschlossen hatte, in Voraussicht künftiger Kämpfe das unfern St. Hubert gelegene Mirwart zu befestigen anfing, kaufte Bischof H. das Schloß sammt den Herrschaften Graf und Grupont; 1089 vermittelte er endgültig jenen hartnäckigen Streit. Wegen seiner steten Bemühungen um den Frieden erhielt er schon bei Lebzeiten den Namen des Friedensstifters oder des Friedfertigen. Er starb am 2. November oder nach Anderen am 31. Mai 1091, und ward zu Huy begraben.

    • Literature

      Neyen, Biographie luxembourgeoise, der zugleich die anderen Quellenschriften angibt.

  • Author

    van Werveke.
  • Citation

    Werveke, N. van, "Heinrich von Verdun" in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 534-535 unter Heinrich von Luxemburg [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135949408.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA