Heilmann, Ernst
- Lebensdaten
- 1881 – 1940
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Buchenwald bei Weimar
- Beruf/Funktion
- sozialdemokratischer Politiker ; Journalist ; Schriftsteller ; Politiker ; Sozialdemokrat ; Jurist
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 118547879 | OGND | VIAF: 72185646
- Namensvarianten
-
- Heilmann, Ernst
Biografische Lexika/Biogramme
- * Akten der Reichskanzlei. Weimarer Republik online [2006-2007]
- * Sächsische Biografie [1999-]
- * Neue Deutsche Biographie (NDB) [1969] Autor/in: Malettke, Klaus (1969)
- * Datenbank der deutschen Parlamentsabgeordneten Basis: Parlamentsalmanache/Reichstagshandbücher 1867 - 1938 [1867-1938]
- Eugenio Pacelli - Nuntiaturberichte von 1917-1929
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Bibliothek des Instituts für Zeitgeschichte München - Berlin
- Sächsische Bibliographie
- * Jahresberichte für deutsche Geschichte - Online
Objekt/Werk(nachweise)
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Biographie
H. besuchte 1888-1900 das Köllnische Gymnasium in Berlin und studierte dort bis 1903 Rechts- und Staatswissenschaften. Als Student trat er der Sozialdemokratischen Partei bei, womit er sich in Preußen den Zugang zu dem juristischen Vorbereitungsdienst für die 2. Staatsprüfung versperrte. 1903-07 war H. Parlamentsberichterstatter für die sozialdemokratische Presse, dann trat er in die Redaktion der „Chemnitzer Volksstimme“ ein, deren Chefredakteur er 1909-17 war. In seinen Chemnitzer Jahren verfaßte er die „Geschichte der Chemnitzer Arbeiterbewegung“ (ohne Jahr), in der er den einzelnen Phasen der Arbeiterbewegung in Chemnitz und im Erzgebirge 1848-1912 nachging. Als Kriegsfreiwilliger nahm er am 1. Weltkrieg teil, kehrte jedoch 1916, auf dem rechten Auge erblindet, nach Berlin zurück, wo er sich seit 1917 als Herausgeber der „Sozialistischen Korrespondenz“, später der rechtssozialistischen Zeitschrift „Die Glocke“ und der Wochenzeitschrift „Das Freie Wort“ (seit 1929) betätigte und Mitbegründer des „Reichsbundes der Kriegsbeschädigten“ wurde. 1919 wurde H. in die Verfassunggebende Landesversammlung Preußens gewählt. Bis 1933 gehörte er – seit 1924 als Vorsitzender der sozialdemokratischen Fraktion – allen preußischen Landtagen an. 1928-33 war er gleichzeitig Mitglied des Deutschen Reichstages. Sein Hauptarbeitsfeld war jedoch der preußische Landtag. Seiner klugen und umsichtigen Tätigkeit und seinen guten Beziehungen zum Zentrum und zur Demokratischen Partei im preußischen Landtag verdankte die preußische Regierung Braun-Severing im wesentlichen ihre Stetigkeit von 1924-32. Während seiner parlamentarischen Tätigkeit erwies sich H. stets als energischer Verteidiger der jungen Republik gegen Umsturzversuche von Links oder Rechts und vertrat eine Politik der Verständigung mit den ehemaligen Kriegsgegnern. Im Juni 1933 wurde H. von den Nationalsozialisten verhaftet. Der Leidensweg H.s, dessen Fall der persönlichen Entscheidung Himmlers unterstand, führte ihn über das Gefängnis Plötzensee, die Konzentrationslager Oranienburg, Papenburg-Börgermoor, Dachau in das berüchtigte KZ Buchenwald, wo er durch eine Injektion ermordet wurde.
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Literatur
G. Seger, Oranienburg, Karlsbad 1934, S. 41-43;
E. Kogon, Der SS-Staat, ²1964, S. 206;
W. Poller, Arztschreiber in Buchenwald, ²1947, S. 123-30;
A. Leber, Das Gewissen steht auf, 1954 (P);
W. Hammer, Hohes Haus in Henkers Hand, ²1956;
Reichstags-Hdb. VI, Wahlperiode 1932, 1932 (P);
F. Osterroth, Biograph. Lex. d. Sozialismus I, 1960. -
Autor/in
Klaus Malettke -
Zitierweise
Malettke, Klaus, "Heilmann, Ernst" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 260-261 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118547879.html#ndbcontent