Lebensdaten
1863 – 1926
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Bad Gastein
Beruf/Funktion
Geograph
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 116605227 | OGND | VIAF: 62304493
Namensvarianten
  • Heiderich, Franz
  • Heiderich, F.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Heiderich, Franz, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116605227.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johann, aus Grafenwörth b. Tulln, Kaufm.;
    M Marie Sturm (Fam. aus d. Iglauer Gegend);
    ca. 1893 Melanie, T d. Ing. Karl Münster;
    1 S.

  • Biographie

    H. studierte an der Universität Wien Geographie und Geschichte. Seine Lehrer waren M. Büdinger, F. Simony, J. Hann und A. Penck, dessen engerem Schülerkreis am geographischen Institut H. angehörte und bei dem er 1889 promovierte. In den folgenden Jahren war er als wissenschaftlicher Leiter der Kartographischen Anstalt Eduard Hölzel tätig. Gleichzeitig übernahm er Aufträge für wissenschaftliche Verlage. 1893 wurde er Lehrer an der Landwirtschaftlichen Lehranstalt Francisco-Josefinum in Mödling bei Wien, wo er unter anderem Geographie, Agrarstatistik und Geschichte unterrichtete. 1902 verpflichtete er sich als Honorardozent an die Höhere Lehranstalt für Wein- und Obstbau in Klosterneuburg. 1905 folgte H. einem Ruf an die Exportakademie (später Hochschule für Welthandel) in Wien, wo er als einer der führenden Wirtschaftsgeographen seiner Zeit bis zu seinem Tode lehrte.

    Waren H.s erste Arbeiten, darunter „Die mittleren Erhebungsverhältnisse der Erdoberfläche nebst einem Anhang über einen Betrag des Luftdrucks auf der Erdoberfläche“ (in: Pencks Geographische Abhandlungen V, 1891) physisch-geographischen Fragen gewidmet, so führte ihn seine Tätigkeit für Verlage (unter anderem Herausgabe von A. Balbis „Allgemeine Erdbeschreibung“, 3 Bände, 1894) auf Anthropogeographie und Länderkunde. Als Lehrer an den Fachschulen nahm er vielfach zu Unterrichtsfragen Stellung, trat als Herausgeber von Zeitschriften und Verfasser von Unterrichtswerken auf, übernahm, zunächst mit Wilhelm Schmidt, die Bearbeitung von Kozenns Geographischem Atlas (1901, in mehreren Sprachen gedruckt, Auflage 1923) und schuf Schulwandkarten. 1896 erschien sein länderkundliches Werk „Die Erde“ (³1923). – H.s größte Verdienste liegen auf dem Gebiete der Wirtschaftsgeographie, deren Wesen und Stellung er in Handbüchern und Zeitschriftenaufsätzen wiederholt programmatische Erklärungen widmet. Besondere Betonung erfahren die soziologischen Faktoren, Produktions- und Verkehrsgeographie und die Statistik als wichtiges Hilfsmittel. Mit der Neuherausgabe von Andrees Geographie des Welthandels in 3. Auflage (4 Bände, 1910–21, mit R. Sieger) schuf er ein Standardwerk. –H. war eine der treibenden Kräfte bei der Umwandlung der Exportakademie in die Hochschule für Welthandel. Durch sein Organisationsgeschick hat er nicht nur zum Ausbau des Wirtschaftsgeographischen Instituts, sondern zum Aufschwung der gesamten Anstalt wesentlich beigetragen (Rektor 1923/24).

  • Werke

    Weitere W u. a. Soziolog. Faktoren in d. Wirtsch.geogr., in: Österr. Handelsschulztg. 1, 1909;
    Die natürl. Bedingungen d. Wirtsch.lebens v. Österreich-Ungarn, 1911;
    K. Andree, Geogr. d. Welthandels, I-IV, 1910-21 (mit R. Sieger), ⁴I, 1926 (mit dems. u. H. Leiter), ⁴II, 1927;
    Verkehrsgeogr. Stud. zu e. Isochronenkarte d. österr.-ungar. Monarchie, in: Publ. d. k. k. Exportak., 1912;
    Die Soz.wirtsch.geogr., Grundsätzliches u. Lit., in: Weltwirtsch.archiv 24, 1913;
    Die weltpol. u.|weltwirtsch. Zukunft v. Österreich-Ungarn, in: Mitt. d. k. k. Geogr. Ges. Wien 59, 1916;
    Die Donau als Verkehrsstraße, 1917;
    Geogr.-method. Streiflichter z. Geogr. d. dt. Alpen, 1924;
    Wirtsch.-geogr. Karten u. Abhh. z. Wirtsch.kde. v. Österreich-Ungarn, 1916, 9 Hh.;
    Schulgeogr. f. Mittelschulen I-VIII; Vollst. W-Verz. bis 1923 in:
    Zur Geogr. d. Wiener Beckens, 1923 (H.-Festschr.).

  • Literatur

    R. Sieger, in: Petermanns Mitt. 72, 1926, S. 280;
    Mitt. d. Geograph. Ges. Wien 70, 1927, S. 289-305 (W, P);
    ÖBL.

  • Autor/in

    Egon Lendl
  • Zitierweise

    Lendl, Egon, "Heiderich, Franz" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 253-254 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116605227.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA