Lebensdaten
1790 – 1857
Geburtsort
Mannheim
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Ichthyologe im Wiener Naturalienkabinett ; Naturforscher
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 132569167 | OGND | VIAF: 23303881
Namensvarianten
  • Heckel, Johann Jakob
  • Heckel, J.
  • Heckel, J. J.
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Heckel, Johann Jakob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd132569167.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Heckel: Joh. Jakob H. wurde am 22. Januar 1790 zu Mannheim in der Kurpfalz geboren, wo sein Vater Musiklehrer und Capellmeister war. In Folge des Krieges flüchteten die Eltern nach Wien, wo der Knabe bis zum neunten Jahre den ersten Unterricht im elterlichen Hause erhielt. Später wurde er in eine kurfürstliche Anstalt in Mannheim gebracht, wo Bertuch's Bilderbuch seinen Sinn für Naturgeschichte weckte. Nach zwei Jahren in das Elternhaus zurückgekehrt, bereitete er sich für das Studium der Landwirthschaft vor und trat von Pest aus, wohin die Eltern damals geflohen waren, 1806 in das Georgikon in Keszthely am Plattensee. Nach seines Vaters Tode übernahm er 1811 die von diesem erworbene kleine Besitzung zu Gumpoldskirchen bei Baden (Wien) und betrieb hier bis 1818 praktische Landwirthschaft. Durch seine Bekanntschaft mit Portenschlag-Ledermayer war er auf die Botanik, durch seine praktische Thätigkeit auf die Naturgeschichte der Fische und Vögel geführt worden, namentlich beschäftigte er sich mit dem Präpariren und Aufstellen der Bälge. Dies brachte ihn mit Joh. Natterer in Berührung und bewirkte endlich seinen Entschluß, ganz nach Wien überzusiedeln. Er wurde 1820 als Präparator am k. k. Hofnaturalien-Cabinet angestellt, welches seine während einer längeren Reise durch Deutschland, die Schweiz und Italien angelegte Sammlung (besonders zahlreiche Seefische) käuflich übernommen hatte. Da die ichthyologische Abtheilung die schwächste der Wiener Sammlung war, wandte sich H. diesem Theile zu und sing an, besonders durch L. J. Fitzinger angeregt, die österreichischen Fische zu sammeln, wozu ihm ein mehrmonatlicher Aufenthalt an den Seen Osterreichs 1824 die erste umfassendere Gelegenheit bot. Bis 1832 empfing H. nur einen Tagelohn (Diurnum); 1833 wurde er Aufsehers-Assistent. Mit Fitzinger gemeinschaftlich bearbeitete er nun die Monographie der Gattung Accipenser, welche 1836 erschien. 1835 wurde er zweiter, 1836 erster Aufseher; 1838 erschien seine Bearbeitung der vom Frhrn. v. Hügel gesammelten Fische von Kaschmir. 1840 ging er mit seinem Schüler Rud. Kner an die dalmatinischen Küsten, und bearbeitete in der nächsten Zeit die von Russegger und Kotschy in Afrika und Westasien gesammelten Fische. Bei der Reorganisation des Hofnaturalien-Cabinets 1851 wurde H. zweiter Custos-Adjunct und brachte durch seine Bemühungen die ichthyologische Sammlung nach und nach auf das Vierfache ihres früheren Bestandes. Nicht blos die lebenden Fische, sondern auch die Fossilien zog er mit richtiger Einsicht in das Bereich seiner Studien, und hat durch seinen Bericht über die von Achille de Zigno dem Kaiser von Oesterreich geschenkte Sammlung fossiler Fische vom Monte Bolca, sowie durch seine Abhandlung über den Bau und die Eintheilung der Pycnodonten sich als einen tüchtigen Kenner derselben erwiesen. Schon seit mehreren Jahren leidend, wurde sein Gesundheitszustand immer bedenklicher; 1855 und 1856 besuchte er das Bad Tüffer ohne besonderen Erfolg. Noch gelang es ihm, das Manuscript zu dem gemeinschaftlich mit Rud. Kner bearbeiteten Werke über die Süßwasserfische der österreichischen Monarchie (Leipzig, Engelmann) zu vollenden; er erlebte aber die Herausgabe nicht mehr. Er starb am 1. März 1857.

    • Literatur

      Akademie der Wiss., Wien; Verhandl. d. siebenbürg. Vereins f. Naturwiss.

  • Autor/in

    J. Victor Carus.
  • Zitierweise

    Carus, Victor, "Heckel, Johann Jakob" in: Allgemeine Deutsche Biographie 11 (1880), S. 205 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd132569167.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA