Lebensdaten
1879 – 1961
Geburtsort
Aachen
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Indogermanist
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 118709267 | OGND | VIAF: 302022436
Namensvarianten
  • Havers, Wilhelm Maria Hubert
  • Havers, Wilhelm
  • Havers, Wilhelm Maria Hubert

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Havers, Wilhelm, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118709267.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (1849–1928), Hauptlehrer, S d. Kleinhändlers Johann in A. u. d. Maria Mohren;
    M Maria (1851–79), T d. Kaufm. Peter Spiertz in A. u. d.|Theresia Jannes;
    Stief-M (seit 1881) Maria Gertrud Spiertz (Schw d. M);
    - Aachen 1917 Maria (1891–1954), T d. Gutsbes. Karl Ommer u. d. Anna Hoffstadt;
    2 S, 2 T.

  • Biographie

    H. studierte in Tübingen, München und Münster Klassische Philologie, Germanistik und Vergleichende Sprachwissenschaft (Staatsexamen Münster 1903). Dann begab er sich nach Leipzig, der damaligen Hochburg der indogermanischen Sprachvergleichung, wo vor allem K. Brugmann, aber auch der Germanist W. Streitberg und der Keltologe E. Windisch für seinen weiteren Lebensweg bestimmend waren. Mit der Arbeit „Das Pronomen der Jener-Deixis im Griechischen“ promovierte H. 1905 in Leipzig. Nach einer Unterbrechung der Studien durch Schul- und Militärdienst ging er 1908 an die Universität Berlin, um bei dem Indogermanisten Wilhelm Schulze und dem Keltologen H. Zimmer sich weiter auszubilden und an seiner Habilitationsschrift zu arbeiten (Habilitation 1909 in Straßburg). 1913 habilitierte sich H. auf Betreiben Brugmanns an die Universität Leipzig um. Während des 1. Weltkrieges erreichte ihn 1915 an der Ostfront die Berufung auf das Ordinariat in Bern, der er aber erst Ende 1917 Folge leisten konnte. 1920 folgte H. einem Rufe an die Universität Würzburg, 1929 einem solchen nach Breslau und schließlich 1937 einem Rufe an die Universität Wien als Nachfolger P. Kretschmers. Hier wirkte er bis 1953. – H. war ein bedeutender Syntaktiker, desgleichen der erste Fachmann auf dem Gebiete der Beziehungen von Sprache und Religion. Die positivistische Sprachforschung des 19. Jahrhunderts mit ihrer mechanistischen Einstellung konnte ihn nicht befriedigen. Er vertrat einen teleologischen Gesichtspunkt. Als Lehrer war H. hervorragend, als Mensch von persönlicher Anteilnahme zu jedermann.

  • Werke

    Weitere W u. a. Unterss. z. Kasussyntax d. idg. Sprachen, 1911;
    Der sog. Nominativus pendens, in: Idg. Forschungen 43, 1925;
    Enumerative Redeweise, ebd. 45, 1927;
    Primitive Weltanschauung u. Witterungsimpersonalia, in: Wörter u. Sachen 11, 1928;
    Hdb. d. erklärenden Syntax, 1931;
    Neuere Lit. z. Sprachtabu, 1946;
    Zur Entstehung e. sog. sakralen u-Elementes in d. idg. Sprachen, 1947;
    Das idg. Enklisengesetz in d. Orationen d. Missale Romanum, in: Wiener Btrr. z. Kulturgesch. u. Linguistik 9, 1952.

  • Literatur

    Festschr. f. W. H. z. 80. Geb.tag, = Die Sprache 5, 1959 (P);
    Die Sprache 7, 1961;
    H. Kronasser, in: Alm. d. Österr. Ak. d. Wiss. 111, 1961, S. 364-71 (W, P).

  • Autor/in

    Georg Renatus Solta
  • Zitierweise

    Solta, Georg Renatus, "Havers, Wilhelm" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 137-138 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118709267.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA