Lebensdaten
1851 – 1917
Geburtsort
Tolmein (Provinz Görz)
Sterbeort
bei Pola
Beruf/Funktion
österreichischer Großadmiral
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 120310279 | OGND | VIAF: 10674382
Namensvarianten
  • Haus, Anton
  • Haus, Anton von
  • Haus von Hohernwart, Anton
  • mehr

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Zitierweise

Haus, Anton, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd120310279.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef (* 1807), Gutsbes., S d. Anton u. d. Maria Grollnigg;
    M Maria (* 1817), T d. Franz Walter;
    Schw Kitty (1855–1916, Gustav v. Escherich, 1849–1935, Prof. d. Math. in Wien, s. ÖBL), Komponistin (s. ÖBL);
    - 1887 Anna, seit 1918 Frfr. v. H. (1857-1924, Cousine), T d. Gutsbes. Ferdinand Trenz in Draskovícs u. d. Mathilde Walter;
    5 S (3 jung †).

  • Biographie

    H. wollte ursprünglich Naturwissenschaften studieren. Finanzielle Schwierigkeiten veranlaßten ihn, als Seeaspirant in die kaiserlich-königliche Kriegsmarine einzutreten. Er war ungewöhnlich begabt; er beherrschte 6 lebende und 2 tote Sprachen. 31jährig Linienschiffsleutnant, war er 4 Jahre Lehrer für Ozeanographie an der Marineakademie. 1890-92 nahm H. an einer Weltumseglung auf SMS „Saida“ teil. Sodann Kommandant der Torpedoschule, befehligte er SMS „Donau“ bei einer transozeanischen Mission. Nach Teilnahme an der Expedition gegen den Boxeraufstand wurde er Vorstand der Präsidialkanzlei der Marinesektion des Reichskriegsministeriums. 1905 Konteradmiral und Kommandant der Reserveeskader, vertrat er 1907 Österreich-Ungarn als Delegierter bei der 2. Haager Friedenskonferenz. 1908-10 kommandierte H. die Eskader (= Aktive Flotte). 1910 wurde er zum Vizeadmiral befördert. 2 Jahre danach wurde für H. eine neue Stelle ins Leben gerufen. Er wurde zum Flotteninspektor ernannt und nach dem Rücktritt des Admirals Graf Montecuccoli zum Kommandanten der kaiserlich und königlichen Kriegsmarine bestellt (1913). Nach dem Kriegseintritt Italiens störte H. durch Angriffe auf militärische Ziele an der italienischen Ostküste (24.5.1915), die den Gegner völlig überraschten, den Aufmarsch der italienischen Armee in Venetien empfindlich. Ein Jahr danach ist ihm als erstem und einzigem Offizier der kaiserlich und königlichen Kriegsmarine der Rang eines Großadmirals verliehen worden. Neben Conrad von Hötzendorf war H. der einzige Österreicher, der bei dem Kronrat vom 20.1.1917 der deutschen Forderung nach dem uneingeschränkten U-Bootkrieg rückhaltlos zustimmte. Kurz danach erlag er|einer Lungenentzündung. Er war nächst Tegetthoff und Sterneck der bedeutendste kaiserlich und königliche Marinekommandant. An marinetechnischen Dingen ebenso interessiert wie an politischen, wissenschaftlichen und künstlerischen, dazu mit einem ungewöhnlichen Organisationstalent ausgestattet, kann H. als moderner Flottenführer par excellence angesprochen werden.|

  • Auszeichnungen

    Dr. rer. techn. h. c. (TH Wien), Ehrenbürger v. Fiume, Kdr. d. Mil.-Maria-Theresien-Ordens (1917).

  • Werke

    Grundzüge d. Ozeanogr. u. maritimen Moteorol., 1891.

  • Literatur

    C. v. Bardolff, Der Mil.-Maria-Theresien-Orden, ²1944 (P);
    Th. Braun, in: NÖB I, S. 126-31;
    N. v. Preradovich, in: Die Aktion 2, 1957;
    H. Bayer, Unter d. k. u. k. Kriegsflagge 1914–18, 1959 (P);
    ÖBL.

  • Porträts

    Gem. v. B. Czedekowski (Wien, Heeresmus.), Abb. b. Bardolff, Bildteil, Tafel 14, s. L.

  • Autor/in

    Nikolaus von Preradovich
  • Zitierweise

    Preradovich, Nikolaus von, "Haus, Anton" in: Neue Deutsche Biographie 8 (1969), S. 109-110 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd120310279.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA