Lebensdaten
vor 1178 – 1218
Sterbeort
vor Damiette (Ägypten)
Beruf/Funktion
Graf von Berg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 189461152 | OGND | VIAF: 220770945
Namensvarianten
  • Adolf V.
  • Adolf III. von Berg
  • Adolf III.
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Zitierweise

Adolf III., Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd189461152.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Engelbert I., Graf von Berg, S Adolfs II., Graf von Berg und einer Schw Friedrichs I. von Schwarzenburg, Erzbischof von Köln;
    M Margarete, T Heinrichs, Graf von Geldern und der Agnes;
    Bertha, T Heinrichs II., Graf von Sayn und der Agnes von Saffenberg (?);
    T Irmgard, Heinrich IV., Herzog von Limburg, Graf von Berg (1225–1248);
    O Eberhard I., Stammvater der Grafen von Altena, Isenberg, Mark, Friedrich II. und Bruno II., Erzbischof von Köln;
    Vt Adolf I., Erzbischof von Köln (1193–1216);
    B Engelbert I. der Heilige, Erzbischof von Köln (1216–25), Graf von Berg (1218–25).

  • Biographie

    Gemeinsam mit Erzbischof Adolf I. von Köln kämpfte Adolf III. zunächst auf Seiten Ottos IV., um 1205 endgültig zu Philipp von Schwaben überzugehen. 1205-07 bedrängte er von Deutz aus das dem welfisch gesinnten Gegenbischof Bruno IV. ergebene Köln. Von der deshalb ausgesprochenen Exkommunikation scheint er sich durch ein Kreuzzugsversprechen befreit zu haben, das er 1211 im Kampf gegen die Albigenser einlöste. Bald nach dem Auftreten Friedrichs II. am Niederrhein wandte er sich erneut gegen Otto IV., nahm 1215 Kaiserswerth und zog mit dem dort befreiten Bischof von Münster zur Krönung des Staufers, der ihm die eroberte Reichsfeste vorübergehend übertrug. Alte Gegnerschaft zu Limburg wurde durch Vermählung seiner Erbtochter mit dem Jungherzog Heinrich, der Kampf um das Erzbistum Köln durch Wahl seines Bruders Engelbert beendet. Adolf III. wird die erste bergische Stadtgründung Wipperfürth zugeschrieben (Rechtszug: Siegburg, Köln). 1218 folgte er dem 5. Kreuzzug, übernahm als Führer der fränkischen und friesischen Ritter die Leitung der Belagerung von Damiette und kam dort beim Sturm auf den Kettenturm oder als Opfer einer Seuche um.

  • Literatur

    ADB I;
    Th. Lacomblet, UB f. d. Gesch. d. Niederrheins, Bd. 1-2, 1840-46;
    F. Spengler, Gesch. d. Berg. Landes, 1888, S. 103 ff.;
    W. Crecelius, Btr. z. Berg.-niederrhein. Gesch., in: Ztschr. d. Berg. Gesch.-Ver. 27, 1891, S. 46 ff.;
    B. Schönneshöfer, Gesch. d. Berg. Landes, 1895, S. 76 ff.;
    Th. Ilgen, Die ältesten Grafen v. Berg, in: Ztschr. d. Berg. Gesch.-Ver. 36, 1903, S. 48 ff.;
    B. Melchers, Die ältesten Grafen v. Berg, ebenda 45, 1912, S. 38 ff.;
    R. Knipping, Regg. d. Erzbischöfe v. Köln, Bd. 2-3, 1901-13;
    K. Heck, Gesch. v. Kaiserswerth, 1925, S. 130 ff.;
    vgl. a. DW, ⁹1931, Nr. 6687, 6691, 6714 ff., 6745 f., 6836, 7142.

  • Autor/in

    Helmut Dahm
  • Zitierweise

    Dahm, Helmut, "Adolf III." in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 75-76 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd189461152.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Adolf III., Graf von Berg, reg. 1189—1219, war der älteste der drei Söhne Engelberts, Grafen von Berg, welchem er, als derselbe auf dem Kreuzzuge 1189 starb, folgte, nachdem er schon unter der Regierung seines Vaters an den Zügen des Kaisers und des Erzbischofs von Köln, namentlich in Italien und Westfalen beim Kampfe gegen Heinrich den Löwen, betheiligt gewesen war. Mit dem Erzbischofe von Köln, Adolf v. Altena (s. d.) blieb A. nach seinem Regierungsantritte beständig im Bunde; mit ihm nahm er anfangs für König Otto Partei, trat mit ihm später zu K. Philipp über und zeigte sich bei der bald nun folgenden Belagerung Kölns in Folge eigenen Interesses und seiner Localkunde als einen der gefährlichsten Gegner der Stadt. Weiterhin finden wir den Grafen A. im Kampfe gegen die Albigenser, gegen welche 1211 das Kreuz gepredigt worden und deren völlige Ausrottung im folgenden Jahre erfolgte. Im J. 1213 rückte A. gegen die Reichsburg Kaiserswerth, wohin die Kölner auf Befehl Otto's den Bischof Friedrich von Münster gefänglich eingebracht hatten, um diesen aus der Haft zu befreien. Er zwang die überaus feste, von Friedrich Barbarossa angelegte Burg zur Uebergabe, indem er, vom niedrigen Wasserstande begünstigt, vom rechten Ufer aus einen Damm durch den Rhein legte. Dem Bischofe ward dadurch die Freiheit wiedergegeben. Der Streit um das Kölner Erzbisthum ward endlich 1216 durch eine Neuwahl geschlichtet, aus der Adolfs jüngerer Bruder, Engelbert (s. d.) als Erzbischof hervorging. A. nahm darauf, nachdem er kurz zuvor milde Stiftungen an die Johanniter seines Stammschlosses Burg und an die Abteien Knechtsteden und Altenberg gemacht hatte, das Kreuz, indem er seinem genannten Bruder Erzbischof Engelbert, zugleich nächstem Agnaten, da A. nur eine an Heinrich von Limburg vermählte Tochter hatte, die Verwaltung seiner Grafschaft übertrug. Er stieg im Frühjahre 1218 in Vlaardingen zu Schiffe, woselbst die Kölner, Trierer, Bremer und friesischen Kreuzfahrer sich sammelten, um auf dem Seewege das heilige Land zu erreichen. Diese Flotte, durch französische Schiffe verstärkt, lief unterwegs in den Hafen von Lissabon ein und entriß auf Bitten des Bischofs dieser Stadt zunächst die Veste Alcazar mit stürmender Hand den Mauren. In Syrien angelangt wandte sie sich gegen Damiette. Bei der sich in die Länge ziehenden Belagerung, wo Epidemien das Kreuzheer decimirten, fanden A. von Berg und Arnold von Cleve, die beiden Anführer der rheinischen und friesischen Kreuzfahrer, 1219 ihren Tod.

    • Literatur

      Levold von Northof, Chronica comitun de Marka (herausgeg. v. Troß, Hamm 1859).

  • Autor/in

    Strauven.
  • Zitierweise

    Strauven, Karl Leopold, "Adolf III." in: Allgemeine Deutsche Biographie 1 (1875), S. 92-93 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd189461152.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA