Lebensdaten
1770 – 1831
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Jurist ; Professor des Handels- und Wechselrechts in Wien
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 118615637 | OGND | VIAF: 27864311
Namensvarianten
  • Sonnenleithner, Ignaz Edler von
  • Sonnleithner, Ignaz (bis 1828)
  • Sonnleithner, Ignaz Edler von
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Zitierweise

Sonnleithner, Ignaz Edler von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118615637.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Christoph S. (1734–86), Dr. iur., zeitweise in Diensten d. Fürsten Esterházy, mit Joseph Haydn bekannt, Hof- u. Ger.advokat, Dekan d. Jur.fak. d. Univ. Wien, Hofrichter d. Schottenstifts, Komp. (s. ADB 34, Fam.art.; Wurzbach; Hist. Lex. Wien), S d. Michael (1699–1735), aus W., Fourier im Husarenrgt. Gf. Johann Palffy, Beamter in Szeged(in) (Ungarn);
    M Maria Anna Doppler (1739–1810);
    Ur-Gvv Josef (Florian) S. (Sunleuthner) (um 1660–1731), Bes. e. Schiffsmühle b. Leopoldstadt b. W.;
    Gr-Ov Leopold S., Controlor im Steueramt d. Magistrats in W., Chorregens an d. Pfarrkirche St. Joseph in Leopoldstadt b. W.;
    12 Geschw u. a. B Franz Xaver S. (1759–1832), k. k. Rat, Magistratssekr. in W., staatswiss. Schriftst. (s. Wurzbach), Joseph S. (1766–1835), Jur., Hofkonzipist, 1794–96 Hg. d. „Wiener Theateralm.“, 1812 Gründungsmitgl. d. Ges. d. Musikfreunde in W., Musikverl., Schriftst., Musiker, 1816 Reg.rat (s. Goedeke XI; MGG²; Kosch, Theater-Lex.; Enz. Neuzeit; ÖBL; Hist. Lex. Wien; Personenlex. Österr.), Christoph Heinrich S. v. Sonnburg oder v. Edelheim (1773–1841, österr. Adel 1834), k. k. Kreishptm. in Krems (s. Wurzbach), Schw Anna Franziska (1767–1819, Wenzel Grillparzer, 1760–1809, Dr. iur., Hof- u. Ger.advokat), Johanna S. (1777–1871, Franz Theser, 1825, Hof- u. Ger.advokat, Dekan d. Jur.fak. d. Univ. Wien, Hofrichter d. Schottenstifts, s. NND III), Pianistin;
    – ⚭ Anna Putz ( 1824);
    5 S u. a. Leopold (1797–1873, österr. Adel 1828), Dr. iur. Hof- u. Ger.advokat, Wechselnotar, Dir. d. Ersten Sparkassa in W., Schriftst., Musikhist., mit Schubert u. Grillparzer befreundet, Gründungsmitgl. d. Ges. d. Musikfreunde in W. (s. Wurzbach; ÖBL), Wilhelm (1798–1869), Grundbuchsführer in W., Ignaz (1800–62), Privatier in W., Hippolyt Frhr. v. S. (1814–97, österr. Rr. 1861, Frhr. 1869, Beatrix v. Salles, 1834–1911), Dipl., k. k. Min.resident in Portugal u. zuletzt in Rio de Janeiro, WGR, 2 T Pauline ( Leopold Grabner, 1802–64, Prof. f. Forstwiss. in Mariabrunn, Forstrat, s. ADB IX; Wurzbach; ÖBL), Marie (1803–87, Theobald Frhr. v. Rizy, 1807–82, österr. Frhr. 1866, Dr. iur., k. k. Geh. Rat, Oberlandesger.präs., 1850 Mitgründer d. „Allg. österr. Ger.-Ztg.“, ordnete Grillparzers Nachlaß, u. beförderte d. Ausg. v. dessen Werken, 1872 WGR, s. Wurzbach; ÖBL);
    N Franz Grillparzer (1791–1872, Dramatiker, Dichter (s. NDB VII);
    E Maximilian Frhr. v. S. (1859–1933), Jur., Dipl., 1900 k. u. k. Gen.konsul in Konstantinopel (s. ÖBL).

  • Biographie

    Im Anschluß an das Studium der Rechte an der Univ. Wien (Dr. iur. 1794) und die Absolvierung der Advokaturspraxis war S. seit 1795 als Advokat tätig, seit 1803 auch als Notar. 1803–10 hielt er an der Univ. Wien unentgeltlich die ersten öffentlichen Vorlesungen über das österr. Handels- und Wechselrecht. Als das Lehrfach 1811 einem o. Professor zugewiesen wurde, übernahm S. den Unterricht an der Realschule, die 1815 im Wiener Polytechnischen Institut aufging, an welchem er bis zu seinem Tod die Lehrkanzel der Handlungswissenschaften und des Handels- und Wechselrechts innehatte. 1814–24 lehrte er wieder an der Universität; 1829 zog er sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Advokatur und dem Notariat zurück. Seine beruflichen Erfahrungen bewogen S. dazu, die Initiative zur Gründung der „Allgemeinen Versorgungsanstalt“ in Wien zu ergreifen, die 1825 mit Unterstützung des „Vereins der Ersten österreichischen Spar-Casse“ verwirklicht werden konnte und der er bis zu seinem Lebensende verbunden blieb. 1801 erschien mit dem „Versuch eines Leitfadens über das Oesterreichische Handlungs- und Wechselrecht“ S.s erstes Lehrbuch, das seinen universitären Lehrveranstaltungen zugrunde lag. Das viermal verbessert aufgelegte Werk (⁴1827, ital. 1816) bot erstmals eine zusammenhängende Darstellung des Handelsrechts; dieser „Leitfaden“ wurde 1810 als ordentliches Lehrbuch für alle jur. Studienanstalten Österreichs vorgeschrieben. Zeitgleich mit der Wiederaufnahme seiner öffentlichen Vorlesungen an der Univ. Wien erschien 1814 sein „Lehrbuch des Handels- und Wechselrechtes“. Weitere Lehrbücher S.s erschienen 1819 und 1820, einige davon wurden zum Gebrauch in den ital.sprachigen Gebieten der österr. Monarchie übersetzt. Seine Werke vermittelten dem Schüler und Studenten ebenso wie dem Praktiker in didaktisch beispielhafter Weise grundlegende Kenntnisse des Handels- und Wechselrechts und ebneten der systematischen Aufarbeitung der Handelswissenschaften den Weg. S. entstammte einer großbürgerlichen, musisch hochbegabten Familie und machte mit Unterstützung seiner Frau sein Haus zu einem der musikalischen Zentren Wiens, in welchem seit 1819 v. a. das Werk Franz Schuberts gefördert und zahlreiche seiner Werke uraufgeführt wurden. Selbst ein talentierter Sänger, zählte S. 1812 zu den Gründungsmitgliedern der „Gesellschaft der Musikfreunde“ in Wien und gehörte von 1815–18 deren Leitungsgremium an.

  • Auszeichnungen

    k. k. Rat (1810).

  • Werke

    Weitere W Versuch aus d. dt. Staatsrechte über d. gegenwärtige Verhältniß d. Provinz Elsaß zu d. dt. Reiche, 1794 (Diss.); Kleines Hdwb. f. Kaufleute, 1809; Geh. Haussecretär, auch Briefsteller u. Geschäftsmann, 1809; Gedanken über Banknoten, u. öff. Fondsobligationen, 1810; Unterr. über d. Acceptations-, Verfalls- u. Protestationszeit d. Wechselbriefe u. Notirung ders., 1810 od. 1819; Lehrb. d. Handelswiss. z. Gebrauche d. Schüler d. k. k. polytechn. Inst. in Wien, 1819, ital. 1844, ²1855; Lehrb. d. österr. Handels- u. Wechselrechtes, verbunden mit d. gesetzl. Vorschrr. über d. gewöhnlichsten Rechtsverhältnisse d. Handelsleute, 1820, 21832; Statuten u. Reglement d. mit d. ersten Oesterr. Spar-Casse vereinigten allg. Versorgungs-Anstalt, f. d. Unterthanen d. Oesterr. Kaiserstaates, mit Erll., 1825, ³1831.

  • Literatur

    | ADB 34; E. Stoiber, Die Univ. Wien v. 1780 bis 1802, Diss. Wien 1979, S. 285 f.; Gerd v. Sonnleithner, Bearbeitung d. Handelsrechts d. I. v. S. in seinem „Leitfaden über d. österr. Handels- u. Wechselrecht“, 1982, bes. S. 9–22 (P); O. Seemann, Bibliographia Sonnleithneriana, Die Schrr. d. Jur.fam. S., in: Wiener Gesch.bll. 1998, Beih. 4, S. 20–23 (P); Wurzbach; ÖBL; Hist. Lex. Wien; Personenlex. Österr.;
    – zur Fam.: Geneal. Tb. d. Adeligen Häuser Österr., 1912/13, S. 570–72; P. Leisching, Die S.s, in: Zs. Adler 32, 1995/96, S. 65–79.

  • Porträts

    Lith. v. J. Teltscher, 1827;
    Schabkunstbl. nach e. Gem. v. Lange (Wien, Bildarchiv d. Österr. Nat.bibl.).

  • Autor/in

    Elisabeth Berger
  • Zitierweise

    Berger, Elisabeth, "Sonnleithner, Ignaz Edler von" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 581-582 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118615637.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA