Lebensdaten
1489 – 1564
Geburtsort
Eggolsheim bei Forchheim
Beruf/Funktion
Mathematiker ; Mechaniker
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 118925563 | OGND | VIAF: 49471983
Namensvarianten
  • Hartmann, Georg
  • Cratander, Georgius
  • Hartman, Georg

Orte

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Zitierweise

Hartmann, Georg, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd118925563.html [19.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Über H.s Jugend ist nichts bekannt. 1510 studiert er in Köln Theologie und Mathematik. Später geht er zu weiteren Studien nach Italien. 1518 kommt er nach Nürnberg, wird Vikar an der Sebalduskirche in Nürnberg und bleibt dort bis zu seinem Tode. Er ist ein Freund von Pirkheimer, Dürer und Melanchthon. – H. war ein ausgezeichneter Mathematiker und Mechaniker. Er verfertigte zahlreiche Sonnenuhren verschiedener Konstruktion und Astrolabien. Er entwarf das Zifferblatt der Sonnenuhr an der Sebalduskirche. Von ihm erschienen viele Stiche und Holzschnitte von Astrolabien und Sonnenuhren zum Aufkleben auf Holz. In Rom beobachtete er die Mißweisung der Magnetnadel. Er gilt als der Erfinder von Kalibermaßstäben für die Artillerie zur Bestimmung des Gewichtes der Kugeln.

  • Werke

    Directorium, Nürnberg 1554 (astrolog. Traktat). - Hrsg.: Pisani perspectiva communis, ebd. 1542.

  • Literatur

    ADB 50;
    J. G. Doppelmayr, Hist. Nachr. v. d. nürnberg. Mathematicis u. Künstlern, Nürnberg 1730, S. 56-58;
    E. Zinner, Astronom. Instrumente …, 1956, S. 357-68;
    Pogg. I.

  • Autor/in

    Adolf Wißner
  • Zitierweise

    Wißner, Adolf, "Hartmann, Georg" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 742 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118925563.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hartmann: Georg H., Mechaniker zu Nürnberg, geboren am 9. Februar 1489 zu Echoltsheim bei Bamberg (nicht, wie oft angegeben, in Nürnberg), zu Nürnberg am 9. April 1564 als Vicar von St. Sebaldus. H. studirte 1510 zu Köln Theologie und Mathematik, bereiste Italien und ließ sich dann (1518) in Nürnberg als Mechaniker nieder. Hier erfand er 1540 den Caliberstab (Visirstab oder Artillerie-Maßstab), ein Werkzeug, auf dem die Durchmesser der eisernen, steinernen und bleiernen Kugeln von verschiedenen Gewichten verzeichnet sind, um damit aus dem Maaße der Geschützmündung feststellen zu können, wieviel Pfund Eisen, Stein oder Blei das Geschütz schieße. (Hulsius, Ander tractat der mechanischen Instrumente, Francf. 1603, S. 5). Ein solches Original befindet sich noch heute in Dresden (vgl. Leopoldina, Jahrg. 1882, S. 67). 1542 gab H. die „Perspectiva communis“ des Johann Pekham (Joh. Pisanus), eines im 13. Jahrhunderte lebenden englischen Erzbischofs, mit Beweisen und Erläuterungen heraus. Zwar stand dieses Werk hinter dem zeitgenössischen größeren optischen Werke des Vitellio (um 1270) zurück, doch erlebte es als Lehrbuch eine große Verbreitung.

    Zwei Jahre später (1544) berichtet er in einem Schreiben vom 4. März aus Nürnberg an Herzog Albrecht von Preußen zuerst von der „magnetischen Inklination": „Zu dem anderen | ßo finde ich auch djß an dem magneten | das er sich nit alleyn wendet von der Mitternacht vnd | lencket sich gegen dem auffgang | umb 9. grad mer oder minder | wie ich eß gemeldt hab | sonder er zeucht auch under sich“. (Den ganzen Brief siehe, ins Hochdeutsche übertragen, bei Dove, Repertorium d. Physik, Bd. 2, S. 130). Handelt es sich hier zwar nur um eine qualitative Beobachtung, so darf H. doch nicht der|Ruhm streitig gemacht werden, die Inclination entdeckt zu haben. — In dem Briefwechsel zwischen H. und Herzog Albrecht findet sich auch noch die den Italienern um 1590 zugeschriebene Beobachtung des Magnetismus alter Eisenstangen, und die Beobachtung, daß beim Streichen mit einem Magnetpol der entgegengesetzte Pol erzeugt wird.

    • Literatur

      Briefe Hartmann's im Kgl. Archiv zu Königsberg i. P. — Beckmann, Beyträge z. Gesch. d. Erfindungen II, S. 462: Caliberstab. — Geogr. Abhandlungen. Bd. III, 1888, Heft 2, S. 256, 267. Neudrucke v. Schr. u. K. über Meteorologie, Nr. 10, Berlin 1898.

  • Autor/in

    Feldhaus.
  • Zitierweise

    Feldhaus, Franz Maria, "Hartmann, Georg" in: Allgemeine Deutsche Biographie 50 (1905), S. 27-28 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118925563.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA