Lebensdaten
1778 – 1863
Geburtsort
Mainz
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Verleger ; Buchhändler
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 10436047X | OGND | VIAF: 52128391
Namensvarianten
  • Hartleben, Conrad Adolf
  • Hartleben, Konrad Adolph
  • Hartleben, Adolf
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Zitierweise

Hartleben, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd10436047X.html [19.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Franz Jos. (1740–1808), Prof. d. Rechte u. Syndikus in M., Hofpfalzgraf (s. ADB X), M Cath. Josepha Ollen;
    B Theodor Conrad (1770–1827), Prof. d. Rechte in Salzburg, seit 1807 in Freiburg/Br. (s. L);
    - N. N.; kinderlos;
    Groß-N Adolf v. H. (österr. Adel 1888, 1835-1903), Verleger.

  • Biographie

    Nach Dienst im kurmainzer Regiment als Kadett (1793) und der Übersiedlung des Vaters nach Wien (1795) hörte H. 1797 dort juristische Vorlesungen; im gleichen Jahr folgte er dem allgemeinen Aufgebot und trat in die Universitätsbrigade ein. Bald zum Offizier befördert, gab er jedoch aus familiären Gründen 1798 die militärische Laufbahn auf. Er widmete sich literarischen Unternehmungen und gab 1801 die „Malerischen Darstellungen aus Österreich“ heraus. 1802 erwarb er die Buchhandlung des Sigmund von Ivanics in Ofen, 1804 eröffnete er eine Buchhandlung in Pest. In seinem bald darauf gegründeten Verlag veröffentlichte er schöngeistige und wissenschaftliche Literatur in deutscher und ungarischer Sprache. 1844 verlegte er den Hauptsitz seiner Firma nach Wien; in Leipzig unterhielt er eine Verlagsexpedition. – Raschen Aufschwung nahm der Verlag vor allem durch die Herausgabe gediegen ausgestatteter und illustrierter Werke wie Gallettis „Weltkunde“ (121861), „Panorama der österreichischen Monarchie“, „Bilder-Magazin der Weltkunde“, „Bildliche Naturgeschichte aller drei Reiche“ u. ä. Zu seinen Autoren zählte auch Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall mit seiner „Geschichte des osmanischen Reiches“ (1827-35) und anderen Werken.

    Nach H.s Tode erbte sein Großneffe Adolf den deutschen und ungarischen Verlag, das Sortiment in Budapest wurde verkauft, 1866 auch der dortige Verlag. 1870 nahm Adolf H. seinen Mitarbeiter Eugen Marx (1844–1934) als Geschäftsführer auf. Dieser wurde 1875 Gesellschafter, 1892 alleiniger Inhaber des Verlages A. Hartleben. E. Marx führte den Verlag zu voller Blüte. Er entdeckte Peter Rosegger, verlegte Jules Verne und gründete die Reihen: „Chemisch-technische Bibliothek“, „Mechanisch-technische Bibliothek“, „Bibliothek der Sprachwissenschaften“ und „Elektrotechnische Bibliothek“, die bis zum 1. Weltkrieg mit rund 550 Bänden in über 1 Million Exemplaren weit verbreitet waren. – 1919 übernahm Richard Marx ( 1959), Sohn des Eugen, den Verlag. Er verkaufte ihn 1950. Die Firma wird heute vorwiegend als Fachbuchhandlung weitergeführt.

  • Literatur

    ADB X;
    Verlags-Kat. 1803-1915 v. A. H.s Verlag, 1915;
    157 J. im Dienste Guter Lit., [1960] (Prospekt, P v. H., Ad. v. H., Eugen u. Richard Marx);
    Wurzbach VII (auch f. V u. B).

  • Autor/in

    Walter Rob
  • Zitierweise

    Rob, Walter, "Hartleben, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 720 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10436047X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hartleben: Konrad Adolph H., Buchhändler in Wien, wurde am 26. August 1778 zu Mainz geboren, trat 1793 15 Jahre alt als Cadet in das kurmainzische Regiment ein und wohnte als solcher der fast ein Jahr dauernden Blokade und allen Kriegsereignissen dieses Jahres bei. Aber schon 1794 trat er aus dem Regiment und wandte sich 1795 nach Wien, wo sein Vater weilte, um sich den Studien zu widmen. Als im J. 1797 das allgemeine Aufgebot erfolgte, trat er in die Universitäts-Brigade, in welcher er durch den Marschall, Prinzen von Württemberg, zum Offizier befördert wurde, doch schon im folgenden Jahre mußte er, durch Familienverhältnisse gezwungen, die Kriegsdienste wieder verlassen, um sich mit litterarischen Unternehmungen zu befassen. Er begann im J. 1801 die Herausgabe der „Malerischen Darstellungen aus Oesterreich“, ein Werk, welches sehr bald die verschiedensten Nachahmungen fand. Im darauffolgenden Jahre 1802 kaufte er die Buchhandlung des Sigmund von Ivanics in Ofen und am 13. Decbr. 1803 erhielt er die Erlaubniß eine Buchhandlung in Pesth errichten zu dürfen, welche letztere dann 1804 eröffnet wurde. H. gründete nun auch eine Verlagsbuchhandlung, welche durch die Gediegenheit der Werke, sowie durch deren Ausstattung bald einen bedeutenden Aufschwung nahm und eben so rasch eine ehrenvolle Stellung nicht nur im österreichischen, sondern auch im deutschen Buchhandel einnahm, die sie sich bis heute erhalten hat. Im J. 1844 verlegte er sein Verlagsgeschäft nach Wien, um bei der damaligen Schwerfälligkeit der Verkehrswege den Bezug seiner Werke besser zugänglich zu machen, und firmirte nun C. A. Hartleben's Verlagsexpedition in Pest, Wien und Leipzig. Seine Bemühungen und ersprießliche Thätigkeit auf diesem Gebiete wurde durch vielfache Anerkennung, selbst an höchster Stelle belohnt, so wurde ihm unter Anderen von Kaiser Ferdinand II. von Oesterreich für die Herausgabe des „Panorama der österreichischen Monarchie“ die goldene Medaille de arte et merito verliehen. Auch erhielt er im J. 1861 für die zwölfte (Jubel-) Ausgabe von „Galletti's Weltkunde“ die goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft. So lebte H. mit Rührigkeit und Eifer bis an das Ende seiner Tage, welches am 5. April 1863 erfolgte, seine Buchhandlung in dem besten Zustande seinen Erben hinterlassend. Während der ungarische Verlag im J. 1866 verkauft wurde, übernahm das noch heute blühende deutsche Verlagsgeschäft sein Großneffe Adolf H., der das Geschäft im alten gediegenen Geiste und nach den guten alten Grundsätzen weiterführt. Sein Verlag weist eine stattliche Reihe gediegener Werke nach, über die ein Verlagskatalog, die Werke von 1803—1878 aufweisend, erschienen ist.

    • Literatur

      Vgl. Wurzbach, Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich, 7. Band. S. 406 und 407. Verlagskatalog von A. Hartleben's Verlag in Wien, 1803—1878 etc.

  • Autor/in

    Kelchner.
  • Zitierweise

    Kelchner, Ernst, "Hartleben, Adolf" in: Allgemeine Deutsche Biographie 10 (1879), S. 668-669 unter Hartleben, Konrad Adolph [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd10436047X.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA