Lebensdaten
erwähnt 1481, gestorben 1511
Geburtsort
wahrscheinlich Pilsen
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Münzmeister ; Metallhändler ; Kupferhüttenbesitzer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133724247 | OGND | VIAF: 60278554
Namensvarianten
  • Harsdörffer, Hans
  • Harsdörffer, Hans II.
  • Harsdörfer, Hans
  • mehr

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Zitierweise

Harsdörfer, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133724247.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Anton ( 1492), auf Malesitz, S d. Sebald ( 1452) u. d. Brigitte Vetter v. der Lilien;
    M Barbara, T d. Fritz v. Pilsen u. d. Barbara v. Pleystein;
    Ov Peter, Endres u. Fabian, Mitgl. d. H.-Ges., die in Enzendorf/Pegnitz Schmelzhütte u. Kupferhammer betrieb;
    Schw Katharina ( 1474 Ortolf Stromer);
    - 11.9.1481 Margarethe ( 1531), T d. Ratsherrn Gabriel Nützel in Nürnberg;
    3 T, u. a. Ursula (⚭ Hans Ebner 1552, übernahm H.s Schmelzhütte u. Kupferhammer).

  • Biographie

    H., der zusammen mit seiner Schwester die Herrschaft Malesitz bei Pilsen geerbt hatte, zahlte diese nach ihrer Heirat aus, um Alleinbesitzer von Malesitz zu werden. Die Beziehungen, die er zu König Wladislaw II. von Böhmen besaß, trugen ihm 1496, nach den Unruhen der Bergleute von Kuttenberg 1494 und 1496, das Amt des Obersten Münzmeisters ein. In dieser Eigenschaft nahm er 1497 auch am Prager Landtag teil. Obwohl H. offenbar sein Amt mit Erfolg versah, bat er den König 1499, ihn davon zu entbinden, wohl vor allem, weil er beim Tode seines Onkels Endres H. dessen Lehen und Lehensgüter, das Schloß Eschenbach und einen halben Teil von Enzendorf mit der Schmelzhütte und dem Hammerwerk der H.-Gesellschaft geerbt hatte. Er ließ sich nunmehr in Nürnberg nieder, wo er 1501 in den Rat aufgenommen und 1505 zum „Alten Bürgermeister“ gewählt wurde. Als solchen schickte ihn der Rat mehrfach auf diplomatische Missionen zu König Wladislaw; im Landshuter Erbfolgekrieg gehörte er zu den 3 Feldhauptleuten Nürnbergs. – Nachdem H. auch die Erben des Johanns III. von Kleve und Jülich tritt, wohl durch Vermittlung des mit Erasmus befreundeten späteren Kanzlers Johannes Vlatten. Im Mai 1533 überbringt er dem Erasmus nach Freiburg zusammen mit einer erstmaligen Jahrespension des Herzogs von 30 Gulden die soeben erlassene Erklärung zur jülich-klevischen Kirchenordnung, die er für Erasmus ins Lateinische übersetzt: nicht sehr gewandt und mit beträchtlichen Kürzungen und Änderungen. Zusammen mit Vlatten vertritt er seinen Herzog 1535 beim Reichstag in Worms. Ab April 1538 weilt er mehrmals als Gesandter am kaiserlichen Hof in Madrid, Brüssel, Löwen und in Paderborn, 1540-44 und noch 1547 und 1556 in England, zwischen 1546 und 1549 bald am sächsischen, bald am pfälzischen Hofe, bald beim Reichstag in Augsburg und wiederum mehrmals als Gesandter beim Kaiser in der Zeit von 1547 bis 1554 und 1559, unter anderem in Innsbruck und Brüssel. Seit 1552 hat er einen festen Wohnsitz in Düsseldorf. – Die von H. im Staatsarchiv Düsseldorf erhaltenen Berichte, Notizen und Briefe zeigen ihn als bedächtigen und klugen Diplomaten, der seine mäßigende Wirkung zu erzielen wußte, ohne selbst in den Vordergrund zu treten.

  • Literatur

    K. Frhr. v. Harsdorf, Der Kupferhammer zu Enzendorf, in: Nürnberger Mitt. 48, 1958, S. 26 ff. (P);
    R. Klier, Nürnberg u. Kuttenberg, ebd., S. 51 ff. |

  • Quellen

    Qu.: Staatsarchiv Nürnberg, Rep. 52 a, Nr. 279, fol. 35 f.

  • Autor/in

    Hans Wolfram von Hentig
  • Zitierweise

    Hentig, Hans Wolfram von, "Harsdörfer, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 705 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133724247.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA