Lebensdaten
1812 – 1879
Geburtsort
Eglosheim bei Ludwigsburg (Württemberg)
Sterbeort
Haifa (Palästina)
Beruf/Funktion
evangelischer Führer der Tempelbewegung
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137081197 | OGND | VIAF: 81321073
Namensvarianten
  • Hardegg, Georg David

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen im NDB Artikel

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hardegg, Georg David, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137081197.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Frdr. (1769–1829), Wirt „zum Hirsch“, S d. Gg. David, Wirt „zum Bären“ in L., u. d. Sophie Elis. Bernhard;
    M Sabine (1767–1855), T d. Joh. Ludw. Eiselen;
    Ov Joh. Georg (1768–1822), württ. Medizinalrat u. Leibarzt;
    Vt Hermann (1806–53), württ. Obermedizinalrat u. Hofarzt (s. L), Julius v. H. (württ. Personaladel, 1810–75), württ. Gen.-Lt., Mil.schriftsteller, Erzieher d. Kronprinzen Karl (s. ADB X), Oskar v. H. (württ. Personaladel, 1815–77), württ. Gen.-Lt. u. Kriegsmin. 1864–67, Führer d. württ. Truppen im Gefecht v. Tauberbischofsheim 1866 (s. L); Cousine Ottilie ( Karl v. Pfeufer, 1869, Prof. d. Med.);
    - Kirchheim/Neckar 1840 Sabine Dor. Hartmann;
    9 K, u. a. Gottfried (1860–1913), Baurat im württ. Gewerbeaufsichtsamt, Doz. f. Arbeiterschutz a. d. TH Stuttgart (s. Württ. Nekr. 1913, S. 170 f.).

  • Biographie

    H., der als Kaufmann gelernt hatte, wurde wegen seiner politischen Gesinnung und Tätigkeit nach einem von dem Stuttgarter Buchhändler Frank unterstützten Besuch in Paris (1831) in Tübingen, wo er inzwischen Medizin studierte, im Januar 1833 verhaftet, als bei ihm anläßlich einer Haussuchung revolutionäres Werbematerial gefunden wurde. Aber erst nach 7jähriger Untersuchungshaft erfuhr er 1839, daß er zu 9 Jahren Zuchthaus verurteilt sei. Doch wurde H. 1840 unter der Bedingung, sich ins Exil zu begeben, aus der Haft entlassen. Bis zu seiner Rückkehr 1846 war er in Schaffhausen als Buchhalter und schließlich als Leiter des Handelshauses Hurter tätig und eröffnete dann in Ludwigsburg eine Lederhandlung. Bei der Wahl zum Frankfurter Parlament 1848 wandte er sich gegen D. F. Strauß und setzte sich für Christoph Hoffmann ein. Damit kam er in enge Verbindung mit Hoffmann, dessen religiöse Anschauungen, besonders dessen Ideen vom Tempel (nach 1. Kor. 3, 16) ihn stark beeindruckten. Schon während der Festungshaft hatte er sich eingehend mit der Bibel beschäftigt; an die Erfüllung ihrer Verheißungen glaubte er unentwegt. Er machte sich nun daran, Hoffmanns Ideen in die Tat umzusetzen. Auf Grund seiner Aktivität und Lebenserfahrung hatte H. praktisch seit 1858 die Führerstelle der Tempelbewegung inne. Er veranlaßte die Werbung für die Sache des Tempels und die Anlegung der Mustersiedlung auf dem Kirschenhardthof. Wegen seines Startrufes zur Auswanderung nach Palästina 1868 kam es zwischen Hoffmann und ihm zum Bruch. Noch im selben Jahr gründete und übernahm H. die Leitung der Kolonie Haifa, die bedeutendste der 6 Templersiedlungen in Palästina, und rief eine Ackerbau- und Industrieschule ins Leben, während Hoffmann nach Jaffa ging. Als Hoffmann als Tempelvorsteher H. aller seiner Ämter entsetzte, schloß sich dieser wieder der evangelischen Kirche an.

  • Werke

    W Berr. u. Korrespondenzen in: Süddt. Warte 1854-67 (unter d. Signum ∆);
    Das Ewige Evangelium, Entwurf e. Völkerges. z. Erneuerung d. Orients (Übers. n. Henri Dunant), 1861.

  • Literatur

    Ch. Hoffmann, Mein Weg nach Jerusalem, 2 Bde., 1881/84;
    Ein Wort z. Gedächtnis d. entschlafenen Herrn G. D. H., in: Die Warte d. Tempels 34, 1879;
    G. D. Sandel, in: Lb. aus Schwaben u.Franken IX, 1963, S. 350-73 (W, L, P). - Zu Vt Hermann: O. Köstlin, in: Jhh. d. Ver. f. Vaterländ. Naturkde. in Württemberg 11, 1853, S. 61-64;
    - zu Vt Oskar:
    ADB X;
    A. Pfeffer, in: Schwäb. Merkur, 1926, Nr. 368 (betr. Tauberbischofsheim 1866).

  • Porträts

    Phot. v. Ölgem. v. F. Keller (im Bes. d. Ur-E G. D. Hardegg in Melbourne, Australien). - Zu S Gottfried H.: Bronzebüste v. C. Paulus, 1891 (in Bes. d. Vf).

  • Autor/in

    Gottlob David Sandel
  • Zitierweise

    Sandel, Gottlob David, "Hardegg, Georg David" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 646-647 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137081197.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA