Lebensdaten
1838 – 1903
Geburtsort
Posen
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Mathematiker
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 117493805 | OGND | VIAF: 72172788
Namensvarianten
  • Hamburger, Meyer

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Zitierweise

Hamburger, Meyer, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd117493805.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Kaufm. in P.;
    M N. N.;
    N. N.;
    1 S, 4 T.

  • Biographie

    Nach Besuch des Friedrich-Wilhelms-Gymnasiums in Posen (Reifeprüfung 1856) trat H. auf Wunsch des Vaters eine Buchhändlerlehre an, begann aber bald mit dem Studium der Chemie am Gewerbeinstitut in Berlin. Vorlesungen bei Weierstraß und das Vorbild seiner älteren Schulkameraden Laz. Fuchs und L. Königsberger bewogen ihn zum Übergang zur Universität, wo er Mathematik, Physik und auch Philosophie studierte. 1863 legte er die Oberlehrerprüfung ab und bekleidete seit 1864 bis zu seinem Tode eine Stelle an der Knabenschule der jüdischen Gemeinde in Berlin. (Promotion Halle 1865). 1879 erhielt er die Genehmigung, an der TH Berlin zu unterrichten, zunächst als Privatdozent, 1885 als Dozent mit Lehrauftrag für algebraische Analysis und Algebra (Professor-Titel). Seit 1896 las er auch über Funktionentheorie, Variationsrechnung und Potentialtheorie.

    H.s wissenschaftliche Publikationen sind vorwiegend der Theorie der Differentialgleichungen, speziell der Integration partieller Differentialgleichungen, gewidmet, auf die er durch die funktionen-theoretischen Vorlesungen von Weierstraß in besonderer Weise vorbereitet war. Die Behandlung des Falles vielfacher Wurzeln der Fundamentalgleichung einer linearen Differentialgleichung fand den besonderen Beifall seines Lehrers. H. beschäftigte sich mit dem Pfaffschen Problem und gab besondere Anwendungen für das Pfaffsche Reduktionsverfahren an. Untersuchungen „Über die singulären Lösungen der algebraischen Differentialgleichungen 1. Ordnung“ dehnte er auf solche höherer Ordnung und auf Systeme 1. Ordnung mit n abhängigen Variablen aus (Journal für reine und angewandte Mathematik 112, 1893, 121, 1900, 122, 1900). Er ist auch Verfasser philosophischer Abhandlungen, in denen er sich als Verehrer und Kenner Kants erweist.

  • Werke

    Weitere W u. a. Zur Theorie d. Integration e. Systems v. n linearen partiellen Differentialgleichungen 1. Ordnung mit 2 unabhängigen u. n abhängigen Veränderlichen, in: Journal f. reine u. angew. Math. 81, 1876, S. 243-80;
    Über e. Prinzip z. Darst. d. Verhaltens mehrdeutiger Funktionen e. komplexen Variablen, insbes. d. Integrale linearer Differentialgleichungen in d. Umgebung singulärer Punkte, ebd. 83, 1877, S. 185-209;
    Über d. Wurzeln d. Fundamentalgleichung, die z. e. singulären Punkte e. linearen Differentialgleichung gehört, ebd. 84, 1877, S. 264-266;
    Zur Theorie d. Integration e. Systems v. n nicht linearen partiellen Differentialgleichungen 1. Ordnung mit 2 unabhängigen u. n abhängigen Veränderlichen, ebd. 93, 1882, S. 188-214;
    Erweiterung e. Pfaffschen Satzes auf simultane totale Differentialgleichungen 1. Ordnung u. Integration e. Klasse v. simultanen partiellen Differentialgleichungen, ebd. 110, 1892, S. 158-76;
    Über d. Umformung v. geschlossenen Integralen, ebd.|124, 1902, S. 28-37;
    Über d. Pfaffsche Problem, in: Archiv d. Math. u. Physik 60, 1877, S. 185-215;
    Gedächtnisrede auf Immanuel Laz. Fuchs, ebd. 3. Folge, 3, 1902, S. 177-85;
    Über d. Cauchysche Integral, in: SB d. Berliner Math. Ges. 2, 1903, S. 17-25.

  • Literatur

    E. Lampe, in: Jber. d. Dt. Mathematiker-Vereinigung 13, 1904, S. 40-53 (W, P);
    BJ VIII (Tl. 1903, L);
    Pogg. IV, V.

  • Autor/in

    Guido Hoheisel
  • Zitierweise

    Hoheisel, Guido, "Hamburger, Meyer" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 582-583 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd117493805.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA