Lebensdaten
1868 – 1932
Geburtsort
Jena
Sterbeort
Oegstgeest bei Leiden
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116412682 | OGND | VIAF: 127107
Namensvarianten
  • Hallier, Johannes Gottfried
  • Hallier, Hans Gottfried
  • Hallier, Johannes
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Zitierweise

Hallier, Hans, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116412682.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Ernst (s. 1);
    1) 1899 ( 1908) Dorothea (1870–1908), T d. Herm. Ludwig ( 1873), Prof. d. Chemie, 2) 1911 Karla (* 1875), T d. Armand Pierre de Heus;
    1 S, 1 T aus 1), 3 T aus 2).

  • Biographie

    H. studierte 1888-90 in Jena Botanik und Zoologie bei E. Stahl und E. Haeckel, dann bis 1892 in München bei L. Radlkofer und R. Hertwig und wurde im Frühjahr 1892 Assistent am Botanischen Garten Göttingen (Promotion 1892 in Jena). 1893 vermittelte ihm Stahl eine Studienreise nach Buitenzorg (Java), die seine weitere Laufbahn bestimmte. H. blieb 4 Jahre, zeitweise als holländischer Beamter, in den Tropen, wo ihn H. Treub, Leiter des Botanischen Gartens Buitenzorg, stark beeinflußte. Nach seiner Rückkehr wurde er 1897 Assistent am Botanischen Laboratorium der Universität München und 1898 am Botanischen Museum in Hamburg. 1903-04 bereiste er Ceylon, den indischen und malaiischen Archipel, China und Japan und ging schließlich 1908 nach Leiden (Holland). Dort war er bis 1922 Kustos am Rijks Herbarium und zog sich dann nach Oegstgeest zurück. – H. wandte sich als einer der ersten botanischen Systematiker konsequent von der alten, rein morphologischen zur phylogenetischen Richtung. In seiner von Radlkofer beeinflußten Dissertation nutzte er die mikroskopisch-anatomische Methode zur Bestimmung und Gruppierung der Blütenpflanzen und war schon durch die Jenaer Schule zu darwinistischen Anschauungen geführt worden. Den entscheidenden Anstoß zur Anwendung der phylogenetischen Methode erhielt er in Buitenzorg, wo ihn die Frage der Mono- oder Polyphylie stark bewegte und er eine „Theorie der schwankenden Charaktere“ aufstellte. Neben Auftragsarbeiten der holländischen Regierung zur Flora von Java und Borneo widmete sich H. vor allem der Systematik der Convolvulaceen und Acanthaceen, einem Entwurf des Stammbaumes der Blütenpflanzen und Fragen der internationalen Nomenklatur. Durch das Übergewicht der Autorität A. Englers blieb H.s Schaffen zu Lebzeiten die Anerkennung versagt, die ihm nach heutiger Auffassung gebührt. Besondere Beachtung verdiente die frühzeitige Einbeziehung biochemischer Methoden für die Klassifizierung.

  • Werke

    W u. a. Btrr. z. Anatomie d. Convolvulaceen, 1893 (Diss.);
    Ueber Kautschuklianen u. a. Apocyneen, nebst Bemerkungen üb. Hevea u. e. Versuch z. Lösung d. Nomenklaturfrage, in: Jb. d. Hamburg. Wiss. Anstalten 17, 1900, Beih. 3, S. 17-216;
    Btrr. z. Morphogenie d. Sporophylle u. d. Trophophylls in Beziehung z. Phylogenie d. Kormophyten, ebd. 19, 1901, 3. Beih., 1902;
    Ueber d. Verwandtschaftsverhältnisse d. Tubifloren u. Ebenalen, d. polyphylet. Ursprung d. Sympetalen u. Apetalen u. d. Anordnung d. Angiospermen überhaupt, in: Abhh. d. Naturwiss. Ver. Hamburg 16, 2, 1901;
    Über Juliana, e. Terebinthaceen-Gattung mit Cupula, u. d. wahren Stammeltern d. Kätzchenblütler, Neue Btrr. z. Stammesgesch. nebst, e. Übersicht ü. d. natürl. System d. Dicotyledonen, 1908;
    L'origine et le système phylé-tique des angiospermes exposés à l'aide de leur arbre généalogique, in: Archives Néerlandaises des Sciences Exactes et Naturelles, Serie 3 B, T. 1, Den Haag 1912, S. 146;
    Über d. Anwendung d. vgl. Phytochemie in d. systemat. Botanik, in: Onzième Congrès International de Pharmacie, Den Haag-Scheveningen 1913;
    Versuch e. natürl. Gliederung, in: Englers Botan. Jbb. 16, 1913, S. 453-591;
    Ueber Gaertner’sche Gattungen u. Arten unsicherer Stellung, einige Rubiaceen, Sapotaceen, Cornaceen u. üb. versunkene Querverbindungen d. Tropenländer, in: Recueil des Travaux botaniques Néerlandais 15, 1, Nymwegen 1918;
    Indones. Leidensblumen, in: Mededeelingen van's Rijks Herbarium Leiden, Nr. 42, 1922;
    Über Lennoeen, e. zu Linné's Bicornes verirrte Sippe der Borraginaceen, = Beihh. z. Botan. Cbl. 40, 1923. - Autobiogr., 1910 (ungedr., Leiden, Rijks Herbarium).

  • Literatur

    Th. Valeton, in: Vakblad voor Biologen, Helter u. Amsterdam, Jg. 1922, Nr. 2;
    Flora Malesiana I, 1 (Cyclopaedia of Collectors), Djakarta 1950, S. 212 f. (W, P);
    CSP. |

  • Quellen

    Qu.: Jena, Univ.archiv; Briefe v. H. an Ernst Haeckel, 1893-1914 (Jena, Ernst-Haeckel-Haus). Eigene Archivstudien.

  • Autor/in

    Ilse Jahn
  • Zitierweise

    Jahn, Ilse, "Hallier, Hans" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 564 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116412682.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA