Lebensdaten
1626 – 1697
Sterbeort
Kerellö-Szentpál
Beruf/Funktion
Diplomat ; Schriftsteller
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136925871 | OGND | VIAF: 47109981
Namensvarianten
  • Haller von Hallerstein, Johann
  • Hallerstein, Johann Haller von

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Zitierweise

Haller von Hallerstein, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136925871.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Stephan (1591–1657), Obergespan d. Komitats Kokelburg u. siebenbürg. Rat, S d. Gabriel (1558–1608), Kammergraf u. Schatzmeister v. Siebenbürgen (s. Einl.), u. d. Helena Bocskay de Kis-Maria ( 1597) (Schw d. Stephan B. de K.-M. Fürst v. Siebenbürgen);
    M Judit (1599–1634), T d. Franz Kendi de Szentiván (S d. Franz, Woiwoden v. Siebenbürgen) u. d. Anna Maria Barkóczy de Szala;
    B Gabriel III ( 1663) (s. Einl.);
    - um 1650 Katharina ( 1696), T d. Franz Komis v. Gönczruszka u. d. Katharina Wesselényi de Hadad;
    2 S, 3 T, u. a. Stephan ( 1710), erster Landespräs. in Siebenbürgen nach d. Wiederanschluß an d. Haus Habsburg.

  • Biographie

    Zeit seines Lebens war H. in der Politik und den ständigen Kämpfen rivalisierender siebenbürgischer Fürsten und des türkischen Sultans an maßgeblicher Stelle beteiligt. 1657 war er erstmals Abgeordneter, als Fürst Georg Rákóczy abdankte. Dessen Nachfolger, Fürst Barcsai, schickte H. im folgenden Jahr als Gesandten nach Wien. Um 1660 wurde er Obergespan des Komitats Torda und stellte sich auf die Seite des neuen Fürsten Johann Kemény. Als die Türken Michael Apafi gegen Kemény zum Fürsten erhoben hatten, beteiligte sich H. an der Verschwörung des Paul Béldi. Nach deren Niederschlagung kam er als Gefangener in die Burg Fogaras, wo er 4 Jahre festgehalten wurde. Die Haftzeit verbrachte er mit literarischen Forschungen und mit Übersetzungen ausländischer Werke ins Ungarische. Ihn, der außer deutsch auch lateinisch sprach, interessierte die bis dahin in der Literatur überhaupt kaum gepflegte ungarische Sprache, die er mit seinen Büchern erst kultivieren half. Sein Hauptwerk ist die Hármas historia (Dreifache Geschichte, Kolozsvar [Klausenburg] 1695). Hierin übersetzte er aus dem Lateinischen die verbreiteten Historienbücher über das Leben und die Taten Alexanders des Großen, Gleichnisse mit sittlichen und religiösen Lehren und den Kampf um Troja. Es wurde ein Volksbuch, das viele Auflagen erlebte, und er gilt damit als der beste ungarische Prosaschriftsteller seiner Zeit. Kaum wieder freigelassen, gewann er seinen Einfluß auf die öffentlichen Angelegenheiten zurück. Er stand an der Spitze einer glänzenden Gesandtschaft, die Fürst Apafi Ende 1685 nach Wien schickte. Am 28.6.1686 kam dort mit Kaiser Leopold der sogenannte „Hallersche|Vertrag“ (Hallerianus tractatus) zustande, welcher die Grundlage des nachherigen Anschlußvertrages des Fürstentums Siebenbürgen an das Haus Habsburg bildete, 1691 wurde H. Mitglied der neuen Regierung als Schatzmeister und darnach Staatsrat. 4 Jahre später zog er sich von seinen Amtsstellen zurück.

  • Werke

    Weitere W Pays, a békeséges türcinek Payssa (Schild d. friedlichen Duldsamkeit), Csik 1672.

  • Literatur

    J. Váczy, H. János és Hármas Istoriája, Budapest 1883;
    R. Gooss, Österr. Staatsverträge, Fürstentum Siebenbürgen (1526–1690), 1911; s. a. L z. Gesamtfam.

  • Porträts

    Ölgem. (Brustbild) als Gesandter in Wien, 1686 (Schloß Gründlach b. Nürnberg).

  • Autor/in

    Helmut Freiherr Haller von Hallerstein
  • Zitierweise

    Haller von Hallerstein, Helmut Freiherr, "Haller von Hallerstein, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 558-559 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136925871.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA