Lebensdaten
1844 – 1898
Geburtsort
Heidelberg
Sterbeort
Bern
Beruf/Funktion
klassischer Philologe
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 116378999 | OGND | VIAF: 12417688
Namensvarianten
  • Hagen, Hermann
  • Hagen, Hermannus
  • Hagenus, Hermannus

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Zitierweise

Hagen, Hermann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd116378999.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1810–68), Prof. d. Gesch. in H., dann in B., 1848 Abg. im Frankfurter Parlament (s. L), S d. Frdr. Wilh. (s. Gen. 1);
    M Jeanette (1811–44), T d. Kaufm. Joh. Tob. Martius in Fürth;
    Ov Frdr. Wilh. (s. 1);
    1869 Rosa Hartmann (* 1849), Pfarrers-T;
    3 S, 4 T.

  • Biographie

    Schon auf der Berner Kantonsschule ging von den Philologen H. Usener und O. Ribbeck, die für kurze Zeit dort unterrichteten, ebenso wie von seinem Vater ein starker Einfluß auf H. aus und führte ihn zur Wissenschaft. Nach dem Studium 1862-65 in Bern, Heidelberg und bei O. Jahn und F. Ritschl in Bonn wurde H. in Bern, wo er sich bereits 1865 habilitierte, zunächst Gymnasiallehrer, 1873 außerordentlicher und 1878 ordentlicher Professor für klassische Philologie (1890–92 Dekan, 1895-96 Rektor). Die Dissertation über den als unecht angesehenen „Agesilaos“ Xenophons (Bern 1865) steht|für sich; in den Mittelpunkt von H.s Arbeiten rückten die lateinischen Handschriften der Berner Bibliothek, die er ordnete und katalogisierte, weiter Handschriften anderer Schweizer Bibliotheken. Die Entdeckung zweier, allerdings mit schweren Textschäden behafteter Hirtengedichte bedeutete eine überraschende Bereicherung der römischen Literatur (Philologus, 1869); es gelang anderen Forschern rasch, diese „carmina Einsidlensia“ der Zeit Neros zuzuweisen, H. selbst trug zur Einzelerklärung bei (Jahrbücher für classische Philologie, 1871). Andere Dichtungen aus Schweizer Bibliotheken gab er 1877 heraus: Carmina medii aevi maximam partem inedita. Aus Handschriften in Bern, Einsiedeln und Zürich stellte er einen Supplementband zu H. Keils Grammatici Latini zusammen und legte in der Praefatio die Beziehungen dieser Grammatiklehren zu den Hauptautoren dar (Anecdota Helvetica, 1870); in Forschungsberichten u. ä. setzte er die Grammatikstudien fort. H.s besondere Energie galt den antiken Virgilerklärern: er gab die Scholia Bernensia neu heraus (1867), und in der gemeinsam mit G. Thilo bearbeiteten Servius-Ausgabe übernahm er schließlich die kleineren Virgilkommentare (Appendix Serviana, postum 1902). Die Forschung ist noch immer auf diese Ausgabe angewiesen (Neudruck 1961), auch wenn heute – vor allem nach den Arbeiten G. Funaiolis – die Zusammenhänge zwischen den antiken Erklärern und ihre Überlieferung anders beurteilt werden. Neben Monographien über frühere Handschriftensammler wie J. Bongars, P. Daniel und neben kleineren Arbeiten zu Einzelfragen veröffentlichte H. zahlreiche Schweizer Inschriften; der Plan einer größeren Sammlung zerschlug sich, zum Teil infolge der Kritik Mommsens. Über Jahrzehnte war er mit den führenden Bonner Philologen (F. Ritschl, F. Bücheler, H. Usener), auch mit O. Ribbeck und mit E. Wölfflin verbunden.

  • Literatur

    K. Praechter, in: BJ III, S. 192-96;
    ders. in: Bursian-BJ 25, 1902, S. 65-82 (W-Verz. [131 Publ.]; dazu 70 Besprechungen im Litterar. Cbl.). - Zu V Karl:
    ADB X;
    Slg. Bern. Biogr. III, 1898, S. 275-83 (W).

  • Porträts

    Phot. (Bern, Univ.).

  • Autor/in

    Carl Becker
  • Zitierweise

    Becker, Carl, "Hagen, Hermann" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 475-476 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd116378999.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA